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    Gravity
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    mercedesjan
    mercedesjan

    31 Follower 80 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 3. Oktober 2013
    Alfonso Cuarón, der Regisseur des besten Harry Potter-Films („Harry Potter und der Gefangene von Askaban“), glänzte in den letzten 7 Jahren mehr mit seiner Abwesenheit als mit guten Filmen. Denn nach seinem viel beachteten „Children of Men“ aus dem Jahr 2006 kam vom mexikanischen Filmemacher nichts mehr. Das lag aber nicht an einer Auszeit oder kreativen Pause, vielmehr war die schwierige und über viereinhalb Jahre andauernde Produktion von „Gravity“ der Grund für seine Abwesenheit. In dieser Zeit wurde sein ursprünglich als kleiner Weltraumfilm geplanter Film, immer größer, da Cuarón nur so seine Vision verwirklichen konnte. Das Budget schwoll dabei auf 80 Millionen Dollar an. Neben technischen und finanziellen Problemen kam auch die schwierige Suche nach einer Hauptdarstellerin dazu, die am Ende erst an Sandra Bullock ging, als fünf ihrer Hollywood Kolleginnen Cuarón eine Absage erteilt hatten. Doch dieser ließ sich nicht davon beirren, trotzte allen Widrigkeiten und liefert mit „Gravity“ sein Meisterstück ab. Der von James Cameron als bester Weltraumfilm aller Zeiten bezeichnete Film ist ein fulminantes Meisterwerk und in allen Bereichen schlichtweg perfekt. Ein packender, hochspannender und dramatischer Höllenritt, 372 Meilen über der Erde, mit einer nie dagewesenen Intensität.

    Das Gravity dabei nur 80 Millionen Dollar verschlang ist kaum vorstellbar. Denn mit seiner technischen Brillanz stellt Gravity selbst die größten Blockbuster des enttäuschenden Kinosommers in den Schatten. Die Detailfülle in den Actionszenen ist atemberaubend und die Bilder die Cuarón von unserer Erde auf die Leinwand zaubert grandios. Die neuen Techniken die von Cuaróns Team entwickelt wurden, um die Schwerelosigkeit so beindruckend und real darzustellen wie nur möglich, sind vollends gelungen. Die optische Pracht wird unterstützt von einem endlich wieder lohnenswerten 3D. Nachvollziehbar warum Cuarón sagte das man in 2D nur 30% des Erlebnisses hätte. Er arbeitet mit vielen Einstellungen aus der Ego-Perspektive, einer Menge umherfliegender Teile und zieht mit seinem geschickten 3D Einsatz den Zuschauer noch mehr in seinen Bann. Darüber hinaus überzeugt die überragende Soundkulisse. In Zeiten von „Star Trek“ und „Star Wars“ bei denen es krachende Weltraumschlachten zu bestaunen gibt, hält sich Gravity endlich einmal wieder an die Vorgaben der Physik. Die Actionsequenzen sind komplett lautlos, das einzige was man hört sind die Geräusche innerhalb des Anzuges und die dramatische Filmmusik von Steven Price. Diese ist ebenso fantastisch wie die Soundkulisse selbst. In den ruhigen Szenen wirkt sie fast hypnotisch und in den Actionsequenzen erreicht sie eine Dramatik die die Spannung auf das Maximum treibt.
    Rein technisch gesehen ist Gravity schon eine Wucht doch Cuaróns meisterliche Regie macht den Film erst zu einem Meisterwerk.
    Es gibt Filme die brauchen ihre Zeit um anzulaufen, nicht so Gravity. Schon der Vorspann lässt einen durch die Musik sofort voll einsteigen und was dann folgt ist eine der besten Eröffnungsszenen der Filmgeschichte in der Cuarón über zehn Minuten ohne einen einzigen Schnitt auskommt. In dieser virtuos inszenierten Sequenz erfährt man darüber hinaus schon eine Menge über die Hauptpersonen des Films. Vom kurzen Auftritt eines Astronauten der Explorer einmal abgesehen, ist Gravity ein zwei Personen Stück. George Clooney füllt seine Rolle dabei souverän aus. Er spielt den coolen und erfahrenen Astronauten Matt Kowalski, der sich auf seiner letzten Mission befindet. Bei all dem Drama bleibt er erstaunlich ruhig, ob das in der Realität ebenso wäre sei einmal dahingestellt. Allerdings ist das nicht weiter tragisch denn seine Figur dient ohnehin nur dazu um seiner jungen und unerfahrenen Kollegin ein Echo zu geben. Denn „Gravity“ ist der Film von Sandra Bullock. Bullock gehört keineswegs zu meinen Lieblingsschauspielerinnen, um es mal milde auszudrücken, doch was sie hier abliefert sollte selbst die größten Zweifler zum Verstummen bringen. Ihre Leistung ist Oscar würdig, denn sie schafft es trotz ihres extrem eingeschränkten Bewegungsspielraumes und des kleinen Visiers eine emotionale Tiefe in ihre Figur zu bringen wie ich es selten zuvor gesehen habe.
    Die kurze Laufzeit von nur 90 Minuten kommt einem dabei deutlich länger vor, was keinesfalls ein Kritikpunkt ist. Im Gegenteil, mehrmals hat man das Gefühl das der Film jetzt enden könnte, doch der Film umschifft einige potenziell unbefriedigende Enden und wird mit der Zeit immer noch besser. Gerade wenn man denkt es könnte nicht mehr besser werden legt der Film noch einen drauf. So stößt Gravity am Ende sogar in philosophische Dimensionen vor. Der Kontrast zwischen den vielen ruhigen, fast schon hypnotischen Momenten und der brachialen Action ist beeindruckend. Dabei erreicht „Gravity“ eine Spannung wie ich sie nie zuvor (!) erlebt habe. Im Finale toppt der Film alles je dagewesene und erreicht eine solche immense Intensität und eine solche unerträgliche Spannung, dass der Film seinen Film-Status verliert! Gravity ist kein Film im eigentlichen Sinne, er ist vielmehr so intensiv, das man die physische Erfahrung von Sandra Bullocks Figur Dr. Ryan Stone teilt und der Film zu einem Erlebnis wird. Ich für meinen Teil, hatte klatschnasse Hände, alle Muskeln angespannt, ich habe gezittert und im Finale konnte ich eine Träne nicht zurückhalten. Wahnsinn! Noch nie hat mich ein Film so emotional mitgerissen wie Alfonso Cuaróns sensationeller „Gravity“, bei dem mir alle Superlative ausgehen!

    Fazit: Ist „Gravity“ der beste Film des Jahres? JA! Meine bisherige Nummer Eins „Django Unchained“ sieht gegen diesen Trip aus wie ein unbewaffneter Rollstuhlfahrer gegen ein Fliegerass mit dem Abzug an der Atombombe.
    Ist „Gravity“ der beste Weltraumfilm aller Zeiten? Jain. Da hat noch Stanley Kubricks legendärer „2001-Odyssee im Weltraum“ etwas dagegen. Doch allein die Tatsache dass ich „Gravity“ nach der Erstsichtung auf eine Stufe mit „2001“ stellen würde, war eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit.
    Sollte ich diesen Film im Kino sehen? JA! Diese physische Erfahrung sollte ein jeder einmal erlebt haben und „Gravity“ ist der beste Film seit Jahren. So ins Schwärmen wie hier gerate ich sonst eigentlich nie aber wenn es einen Film gibt, der sich diese Lobeshymne verdient hat, dann „Gravity“, der meine erste 10 seit Drive im Januar 2012 bekommt. Zum Abschluss bleibt mir nur ein „Danke!“ an Alfonso Cuarón für einen ganz besonderen Film den man nur sehr selten sieht!
    Alex M.
    Alex M.

    7 Follower 16 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 3. Oktober 2013
    Gestern habe ich diesen Streifen als Vorpremiere im Kino in 3D gesehen und es war nich einfach nur ein Film, es war ein Erlebnis! Unglaublich, was hier geleistet und geschaffen wurde.
    Eine meisterhafte Regieführung, sowie bahnbrechende Bilder und Effekte und eine Kameraführung, dass man die Geschehnisse beinahe hautnah auf eindrucksvollste Weise spüren kann.
    Ich habe den 3D Effekt in einem konventionellen Kino noch nie so atemberaubend gut umgesetzt gesehen, sodass man wirklich meinen könnte Teil der Crew zu sein. Die Spannung lässt einen von Anfang an nicht los.

    Desweiteren hat die Kinoatmosphäre auch gestimmt und somit kommt auch ein kleiner Tipp für eine besondere Erlebniserfahrung:
    Kaum Leute im Kino, kein Popcorn- oder Tütengeraschel, absolute Stille im Publikum - alles was diese klaustrophobische Stimmung im paradoxerweise "unendlich großem" All noch mal vertieft hat.

    Absolute Empfehlung für diesen Meilenstein von Film!
    Kino:
    Anonymer User
    4,0
    Veröffentlicht am 4. Oktober 2013
    Hut ab,Alfonso. Gravity ist wirklich besonders. Man merkt dem Film an, dass jede Sekunde wohl durchdacht ist, nichts wurde dem Zufall überlassen. Selten habe ich einen Film gesehen, dessen Spannung und Atmosphäre so dicht war. Dieses " Mittendrin-Gefühl" habe ich auf die Art und Weise noch nie erlebt. Man hat förmlich gemerkt, niemand im Kinosaal traute sich mit der Popcorn-Tüte zu rascheln und jedes Räuspern wurde unterdrückt...
    Einen Wehrmutstropfen gibt es allerdings. Erwartet nicht zu viel von der Story. Diese ist eigentlich in Fünf Minuten erzählt und die Wendungen halten sich auch in Grenzen, was ich sehr schade finde. Denn hätte sich Alfonso bei der Storyline etwas mehr einfallen lassen, wäre dieses Machwerk definitiv ein Meilenstein der Filmgeschichte werden können.
    Gravity lebt von den Effekten und von der atmosphärischen Spannung, die es so noch nie zu sehen gab...

    Also unterm Strich, trotz des schwarzen Flecks auf der sonst weißen Weste, ist Gravity sicherlich Anwärter auf den ein oder anderen Oscar. Punkt!
    Zach Braff
    Zach Braff

    317 Follower 358 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 17. Februar 2014
    Sehr intensives Sci-Fi-Drama mit einer grandiosen Sandra Bullock. "Gravity" ist teilweise extrem spannend und bei manchen Szenen bekommt man aufgrund der krassen Anspannung eine Gänsehaut. Der Sound unterstützt die Dramaturgie wahnsinnig gut. Die Optik ist bombastisch! Die 3D-Effekte sind endlich mal wieder richtig gut gelungen und kommen in dem Weltraum-Setting natürlich sehr gut rüber! George Clooneys Rolle lockert die Atmosphäre etwas auf und bringt ein wenig Humor in die sonst eher ernste Stimmung. Alles in allem ein herausragender Film und ein tolles Kinoerlebnis.
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 3. Oktober 2013
    Ich war gerade eben im Kino und muss wirklich sagen, dass das ein ziemlicher Hammer war. Hab noch nie eine derarzt "realitistisch" wirkenden Film gesehen. Er war kurz und mit wenigen Hauptdarstellern. Man merkt schon, dass es nur als ein kleiner Weltraumfilm geplant war. Dass die Kracher-Szenen aber derarzt episch ausfallen, das macht den FIlm zu einem echten Hochgenuss. Ständig steht die Angst über der Situation, dass diese Leute tatsächlich einfach so in die Leere abdriften könnten - und dort vergessen werden. Und mittendrin, als die Depression zuschlägt und man selber fast schon aufgibt, reißt einen der Film wieder hoch und klopft einem gegen die Schulter - zeigt einem, dass man weiterkämpfen muss. Mit ein paar Einstellungen und gewissen Kamera-Schwenkern, da kann man wahrlich die Wiedergeburt von Dr. Stone begutachten. Als sie das erste Mal aus dem Anzug steigt. Wie sie aus dem Wasser steigt, nach Luft ringt, wie sie in Embryonalstellung erstmal ausruhen muss. Alles deutet auf eine Wiedergeburt ihrerselbst hin - bis hin zum Buddha auf dem chinestischen/oder japanischen? Schiff. VIelleicht ist das auch nur mein klischee-verseuchter Verstand, der da einen Buddha gesehen hat - aber ich glaube, ich habe das Ziel des Filmes verstanden, den Sinn dahinter. Gravity ist ein einfacher, aber spannender Film, der berührt. Mich zumindest.
    niman7
    niman7

    859 Follower 616 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 4. Oktober 2013
    Gravity- als ich den Trailer das erste mal im Kino sah, war mein Sitznachbar hell auf begeistert. Ich dagegen ganz und gar nicht. Eine Astronautin die vom Weg abkommt und danach im Weltall verschollen ist? Ich konnte mir einfach nicht vorstellen einen guten Film zu sehen. Die Idee war einfach zu "dünn". Als dann eine überaus positive Kritik nach der anderen eintrudelnde, musste ich mir den Film anschauen. Vor allem weil er als bester 3D Film gepriesen wurde! Und ich bin wahrlich kein Fan von 3D. Wir beide gingen in den Film rein. Das Ergebnis: Ich war sowas von begeistert- er nicht. Doch was macht nun Coaróns Film so gut trotz angeblicher "dünner Story"? Ganz einfach: sein Film Gravity ist unfassbare Reise durch das Weltall und der Zuschauer ist mitten drin! Die Kamera ist immer ganz Nah am Geschehen. Es wird oft in die Gesichter der Darsteller gefilmt. Das beste: Ego-Perspektiven! Was den Film noch einmal einen unglaublichen Schub an Realismus verleiht. Wenn man durch den Helm von Bullock schaut (man sieht ihren Hauch) und sie dabei nach einen Kabel greift, hat man das Gefühl selbst diese Arme zu führen. Es gibt keine Einleitung. Die Astronauten befinden sich gleich im Weltall. Der Unfall passiert gleich nach den ersten 10 Minuten! Womit ich überhaupt nicht gerechnet habe. Da kommt einen gleich die Frage hoch: wow jetzt schon? Wie geht es nun weiter? Wird Bullock nun die nächsten 70 Minuten im Weltall um ihr Leben kämpfen? Die Antwort ist ja! Die 49- jährige Bullock kriegt keine Pause! Non-Stop muss sie um ihr Leben bangen. Und dabei macht sie eine unfassbar gute Figur. Ich bin kein großer Fan von ihr. Ich halte sie für eine mittelmäßige Darstellerin. Hier hat sie mir aber absolut das Gegenteil bewiesen. Es wundert mich wirklich, wieso sie erst die 6. (!!!) Wahl war. Bullocks Figur Ryan Stone schafft es schnell, dass wir sie mögen. Wir fiebern mit ihr mit, wir trauern, hoffen, leiden und freuen uns riesig wenn sie mal paar Sekunden Verschnaufpause hat. Clooney dagegen hat nicht viel zu sagen. Er ist da um die Stimmung etwas aufzulockern. Hier und da ein paar coole Sprüche. Er macht Stone an. Ein typischer Clooney eben. Der Rest ist überhaupt nicht erwähnenswert. Es geht einzig und allein um Bullock und das ist auch richtig so. Denn der Zuschauer muss sich nur auf eine Figur konzentrieren. Bullocks Stone ist unsere Identifikationsfigur. Coarón lässt es immer so wirken als wären wir Stone. Die junge Astronautin ist auch noch eine Anfängerin und trotz 6 monatiges Training (ohne einen einzigen freien Tag!), benimmt sich Stone ziemlich tollpatschig. In vielen Szenen reagiert sie einfach nur "blöd". Was überhaupt nicht schlimm ist! Ganz im Gegenteil- es ist sehr gut! So fällt es uns viel leichter sich mit ihr zu identifizieren. Sie ist kein Prototyp. Sie ist ein normaler Mensch wie du und ich. Womit der Film nochmal ordentlich plus Punkte macht. Kommen wir zum Design. Der ist einfach umwerfend! Fantastische Bilder in jeder Einstellung. Es ist überhaupt kein Wunder, dass der Film solange produziert werden musste! Und es ist ein viel größeres Wunder, dass so ein Film dabei raus gekommen ist! Wenn die beiden auf unsere schöne Erde schauen und die Sonne geht gerade auf, zaubert das einen sowas von ein Lächeln. Trümmer fliegen durch das All. Bullock muss sich durch ein brennendes Raumschiff durchkämpfen, usw. Einfach nur herrlich was hier geboten wird. Was die 3D betrifft: hier hab ich wirklich gerne den Zuschlag gezahlt! Es lohnt sich einfach. Wenn Stone auf den riesigen Arm steh und der plötzlich anfängt zu schwenken, glaubt man, das Ding trifft einen gleich! Es gibt etliche Stellen mit 3D Einsatz. Zwischen den ganzen hektischen Szenen, gibt es tatsächlich noch Musik. Die beruhigt die Situation kurz und dann gehts auch gleich wieder. Musikalisch ist der Film ebenfalls Top!
    FAZIT: Coaróns Wunderwerk wird zurecht gefeiert! Bullock allein im Weltall und wir mittendrin in diesem Höllentrip. Das ist Gravity!
    Moritz G.
    Moritz G.

    10 Follower 26 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 15. Oktober 2013
    Ich habe mich so auf "Gravity" gefreut. Doch leider wurde ich enttäuscht. Warum könnt ihr in meiner Kritik nachlesen: filmnerd . me/679/gravity-2/
    Max H.
    Max H.

    89 Follower 153 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 4. Oktober 2013
    Ein stilistischer Visionär mit Idee entwirft in etlichen Jahren mit einem Familienmitglied zusammen ein Drehbuch zu einem hochambitionierten Sci – Fi – Film. Das kommt einem doch aus dem Jahr 2010 bekannt vor, in dem Christopher Nolan's "Inception" fulminant herausstellte, dass sich Mainstream – Blockbusterkino und künstlerische Perfektion nicht zwangsweise ausschließen. Und so geschieht auch im Jahr 2013 etwas ähnlich Magisches: Alfonso Cuaron's "Gravity" ist der absolute Höhepunkt des audivisuellen Filmschaffens, ein Meilenstein der Technik, der fernab davon auch noch zusätzlich auf immens authentische Figuren und atemlose Spannung zurückgreifen kann.

    Cuaron's Comeback ist schon etwas entfernt von dem 100 Millionen Darlehen und das ist zu Beginn schon einmal wichtig zu erwähnen, denn seine Sci – Fi – Version lässt schon zu Anbeginn seiner majestätischen Bilderflut viertel Millionen Dollar Filmemacher wie entlarvte Puppenspieler aussehen: Noch nie sah das Weltall dermaßen echt und atemberaubend aus, dass man stets die Authentizität des Films spüren konnte. Dabei lässt er vor allem die Weltkugel als Hintergrund in verschieden effektiven Hintergrundfarben erstrahlen. Zu Beginn kennzeichnet er bereits augenzwinkernd einen drohenden Tornado, als wortwörtliches "Ruhe vor dem Sturm" Panorama, während der allesausfüllende Weltraum totenstill wirkt. Nach der ersten spannungsgeladenen Actioneinlage nutzt er die drohende Dunkelheit mit den Lichtpunkten der entfernten Städte auf der Erde gewinnbringend, um eine ungeahnte emotionale Intensität beim Zuschauer zu erzeugen. Fantastisch!

    Großen Anteil daran hat natürlich das Spiel der beiden Protagonisten, wobei Sandra Bullock hier von ihrer Präsenz George Clooney klar den Rang abläuft. Was wohl kalkuliert ist. Sie ist der Knotenpunkt des Films und Handlungsverlaufs, verleiht dem alles absorbierenden Mysterium Weltraum die nötige menschliche Komponente und erdet Cuaron's Werk somit, allerdings ohne ihm seine Hauptfigur zu nehmen: Denn das absolute Zentrum von "Gravity" ist über jeden Zweifel erhaben, die Kulisse.
    Dennoch ist Bullock's Spiel bemerkenswert, die Gesichter, die unter, in diesem Fall, eher minimalen technischen Aufwand in die Astronautenhelme reinkopiert wurden, sind in ihrem Mimikspiel durch die Lichtreflexionen noch zusätzlich eingeschränkt. Kameramann Emmanuel Lubezki, der bereits in Terrence Mallicks "The Tree of Life" atemberaubende Bilder lieferte, kommt ihrem Spiel dabei aber auch dankbar entgegen. Großartig sind beispielsweise die Innenhelmkamera, aber auch andere Momente ermöglichen Sandra Bullock eine exzellent aufgelegte Leistung, die Kamera begleitet sie dabei durchgehend ohne abzuschweifen.
    George Clooney ist dabei die ironische Auflockerung, um Zuschauer und Bullock's Figur Ryan Stone zumindest ein Stück weit Sicherheit vorzuspielen. Ein ergänzendes, aber auch dank Clooney's beruhigend, bekannten Charmes stimmiges Schauspiel.

    Bemerkenswert ist zudem Cuaron's Handlung. So wurde sein Konzept im Vorhinein zwar als originell aber nicht zwingend spannend geweissagt. Und genau das setzt Cuaron ironischerweise an und krempelt derartige Erwartungshaltungen aber mal vollständig auf links. Denn "Gravity" mag vieles sein, aber es ist auf keinen Fall langweilig. Mit seinem sich abwechselnd hämmernden und symbiotisch im All verschwindenen Score malträtiert Cuaron die Nerven seines Zuschauers immer wieder aufs Neue. Der Katastrophen – Auslöser, ein Altmetallhagel aus Trümmerteilen von Satelliten, dient hier sowohl als wiederkehrende Gefahr als ebenso spannungsgeladener Handlungskatalysator, bei dem es gilt, ähnlich einer Bombe, gegen die Zeit zu intervenieren. Die Inszenierung des Regisseurs ist im Falle dieses "Schauers" besonders intensiv, weil immer wieder im Hintergrund Dinge vorbeisegeln und dabei völlig unklar ist, wann genau ein Trümmerteil mit der Raumstation/Rakete kollidiert. Hinzu kommt eine geniale, und in CGI – Actioneinlagen natürlich sehr effektive Egoperspektive zu Gute wie die eigenen Gesetze im luftleeren Raum, die Aktionen wie nach Seilen greifen, oder die richtigen Flugkurven der Protagonisten zu purem Nervenkitzel stilisieren. Atemlos spannend!

    "Gravity" atmet in vielen Stellen, und das ohne Zweifel trotz absoluter Eigenständigkeit, den Geist und die Vorlage von "2001 – Odysee im Weltraum". Das wandelbare, anmutig anzuschauende Bewegen der Elemente im luftleeren Raum ist eine kleine Andeutung an den Genreprimus. Natürlich ist sich Cuaron dessen voll bewusst, schließlich zitiert er an einer Stelle, in der Stone in die I.S.S ankoppelt und sie sich in Embryohaltung kauert und dabei die umherwabernden Schläuche den Eindruck der Nabelschnur erwecken, durchaus offensichtlich, ohne dabei einer ähnlichen Penetranz wie bei der Finalszene von "Inception" zu folgen. Ebenso wirkt aber auch "Gravity's" Abschlussszene philosophisch an die Überlegungen der Menschheit von Kubricks Klassikers angelegt.
    Und doch lässt sich dabei nicht verschleiern, vor allem in Hinblick auf sein dreistündiges Vorbild, dass "Gravity" ein wenig mehr Substanz gar nicht schlecht zu Gesicht gestanden hätte. Das, was da ist, ist schlichtweg großartig und magisch, aber die Überlegungen sind meist nicht so tiefschürfend, dass sie auch inhaltlich essentiell und nicht nur audiovisuell ewig hängenbleiben werden, wobei man hier Cuaron's andersartigen und kürzeren Ansatz niemals mit Unfähigkeit fehldeuten sollte.

    Fazit: Und es sind schlussendlich auch nur Facetten, die den Film nicht eintrüben können – Gravity ist außerordentliches Kino, voller Wucht, Dimensionen, Emotionen und Schauwerten. Endlich mal wieder ein Sci – Fi Film der lebt statt schablonenhaft vor sich herzueiern, und das kann ihm nicht zum Nachteil gereicht werden. - Das ist sein absoluter Vorteil.
    wufreak
    wufreak

    15 Follower 78 Kritiken User folgen

    0,5
    Veröffentlicht am 23. Februar 2014
    Physikalische Gesetze: Außer Kraft gesetzt, ein LOGIKFEHLER nach dem anderen
    Story an den Haaren herbei gezogen, Vorhersehbar
    Dialoge waren Flach
    Spannung zu keiner Zeit vorhanden
    Kurzum war das totale Zeitverschwendung! :-(
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 2. Oktober 2013
    Tolle Bilder, gute Story! Für alle Fans vom Weltraum ein Muss! Die Leistung des Casts ist hervorragend! Absolute Empfehlung von mir.
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