[...]„Riddick“ ist der beste Film der Reihe, ein räudiger Köter, gekreuzt aus den prägenden Elementen des ersten Teils, Western-Motiven und ungehobelter R-Rated Action mit harten Kills und blanken Titten. Konzept und Figur des Riddick scheinen ausgereift, angekommen. „Riddick“ IST Riddick, mehr als es „Pitch Black“ war, mehr als es die „Chroniken eines Kriegers“ waren. Runterreduzierter auf den Reiz einer einzelnen Figur geht gar nicht, ein archaisches Solo für den Furianer. Weiterhin und diesmal mit aller Konsequenz durchgezogen erlaubt Twohy es seiner Welt, nur aus sich heraus und in sich zu existieren, keine Gegenwartsmetaphorik, keine Geschichte, die über ihre zwei Stunden hinaus nach einer größeren Bedeutung sucht, sondern ohne Kompromisse und Anbändelei ein weiteres Kapitel dieses aus Archetypen und zwielichtigen Strukturmustern bestehenden Universums, in dem sich jeder so gut es geht durchzuschlagen versucht.[...]„Riddick“ entzieht sich den Bildern und der Narration des Blockbusterkinos, im ersten Drittel ist das nichts als Diesel, ein gelb-orange-braun-roter Wüstenplanet und knurrendes, zischendes, beißendes Viechzeugs, dem er sich erwehrt. „Cast Away“ meets „Survival Camp“. Riddick versorgt seine Wunden, monologisiert eisschrankcool aus dem Off, immunisiert sich im Selbstversuch gegen das Gift der Mud-Demons, züchtet sich einen Dingo-Hyänen-Kumpel heran, schmeißt sich in bad ass-Posen und reanimiert nach Jahren des Darbens auf dem Thron der Necromonger die wilde Bestie in seinem Inneren. Eine entschleunigte, sehgewohnheitenfremde halbe Stunde lang huldigt der Film dem Kultfaktor seiner Titelfigur, folgt seinen eigenen Axiomen und Tempi (»There’s gonna be one speed… mine.«) und trotzt jedem Widerwort: das man einen Mainstreamfilm so nicht eröffnet, das man für Unkundige so keinen geeigneten Einstieg in die Reihe schafft, das man der Figur so keine neuen Facetten abgewinnt – das ist „Riddick“ alles kackegal und der zieht’s nach diesem knackbrettigen Auftakt sogar durch, dass der zynische Kampfklotz danach eine Zeit zu humpti-humpti-Musik mit seiner Dingo-Hyäne durch die Savanne streift und die beiden altehepaarisch um die Nahrungsvorräte streiten. Verdammt, „Riddick“ hat Eier.[...]