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Zach Braff
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4,0
Veröffentlicht am 21. Februar 2014
"To the Wonder" macht da weiter wo "The Tree of Life" aufgehört hat. Ich finde die beiden Filme bezüglich ihrer Machart, Kameraführung und Soundtrack recht ähnlich, was keines Falls negativ gemeint ist. "To the Wonder" ist eine bildgewaltige und emotionale Inszenierung der Auf- und Ab's einer Beziehung. Diese Beziehung wird nicht wie gewohnt durch intensive Dialoge, Streitereien oder Liebesbekundigungen dargestellt, sondern hauptsächlich durch Eindrücke, Bilder und Gefühle. Ich kann verstehen, dass viele Leute damit nichts anfangen können, doch mir persönlich hat es mal wieder sehr gut gefallen. Es entsteht eine sehr ruhige, beinahe schon friedliche Atmosphäre, in die man als Zuschauer hineingezogen wird. Sicherlich ist es kein einfacher Film, den man sich als entspannte Feierabendkost angucken kann, aber ich persönlich sehe diese Terrence Malick - Projekte schon fast als Kunstwerke. Aneinander gereihte Bilder, hinterlegt mit wunderbarer klassischen Musik.
"The Tree of Life" war für mich einer der besten Filme des Jahres 2011. Dementsprechend ging ich mit relativ hohen Erwartungen ins Kino. Im Schnitt lässt sich Terrence Malik 7 Jahre zeit bis er einen neuen Film heraus bringt. Nun folgt "To The Wonder" im Rekordtempo von ca. zwei Jahren auf sein Meisterwerk. Warum so hastig? Man weiß es nicht. Sein neustes Werk besteht wieder aus mit klassischer Musik untermalten (diesmal überwiegend der großartige Wagner) Bildern, zu denen eine hauchende Erzählerstimme poetisch und stets philosophisch ihren Kommentar abgibt. Aufgrund der geringen Zeitspanne hielt ich einen Vergleich mit seinem Vorgänger für nicht abwegig. Außerdem fallen einem schnell genau die gleichen Muster wie im Vorwerk auf. So wirkt der Film wie eine Fortsetzung von "The Tree of Life" bzw. wie die Fortsetzung eines Astes von diesem. Es geht um Liebe. Liebe und ihre Komplexität. Wenn man kann, lässt man sich auf die beeindruckenden Bilder und Emotionen ein und lässt sich von einer speziellen Atmosphäre berauschen. Es sind große Gemälde die uns Malik auf die Leinwand zaubert, die allerdings nicht immer einfach zu deuten sind. Teils wirken Szenen sogar etwas unausgereift und überraschend uninspiriert. Das talentierte Schauspielerensembel bietet zwar viel Hingabe, die Figuren werden aber viel zu wenig ausgemalt. Besonders einem Javier Bardem so wenig abzuverlangen sollte eigentlich bestraft werden. Trotz Kurylenko unbestreitbarer Schönheit und Eleganz hätte man die Rolle der Französin vielleicht mit einer Französin besetzen können…das wäre unter umständen authentischer gewesen. Die visuelle Poesie und die in allen Maßen ästhetischen Bilder Malicks funktionieren und begeistern wie man es von ihm gewohnt ist. Das kein roter Faden durch die Geschichte führt ist man bereits gewohnt. Es ist einfach so viel mehr als nur eine Geschichte. Es ist einen Meditation über eines der größten und kompliziertesten Themen überhaupt. Die mehr oder weniger vorhandenen Geschichte gibt, wie so oft, nur Beispiele. Deswegen werden wohl einige den Kinosaal wieder vorzeitig verlassen. Man muss sich einfach darauf einlassen können. Da der Film aber nun wie gesagt direkt nach dem riesigen "The Tree of Life" heraus kam, kommt einem dieser Film einfach um einiges schlechter vor. Er ist nicht so komplett wie sein Vorgänger. Am Ende fragt man sich einfach, warum Malik sich nicht einfach etwas mehr Zeit gelassen hat. So ein Werk braucht einfach seine Zeit, um im Detail zu überzeugen.