Film-Biografie über den US-Amerikaner Sam Childers, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, Waisenkindern im Süd-Sudan ein Dach über dem Kopf zu geben und sie der dort ansässigen Terror-Miliz LRA (Lords Resistance Army) zu entreißen.
Childers, der in jungen Jahren ein Hells Angel mit Hang zu gewalttätigen Drogenexzessen war, fand irgendwann zum christlichen Glauben und führte ein normales Leben als Leiter seiner eigenen Baufirma. Auf christlicher Mission in Afrika unterwegs, musste er im Sudan die Gräueltaten der LRA mit ansehen. Die LRA verübte unter anderem schwere Massaker in süd-sudanesischen Dörfern. Die Dörfer wurden angegriffen und niedergebrannt, die Einwohner getötet, die Kinder versklavt, missbraucht oder zu Kinder-Soldaten herangezogen. Die Anzahl der LRA Opfer geht in die Hunderttausende.
Childers beschließt zu helfen, baut im Sudan Waisenhäuser, Schulen, Spielplätze, Gebetshäuser und wird zunehmend zum lokalen Hoffnungsträger, vor allem für die Kinder, deren Eltern massakriert wurden. Man nennt ihn bald ehrfürchtig den weißen Prediger. Sein Kampf in all dem unermesslichen Elend um einen kleinen Rest Menschlichkeit und Hoffnung, der zur Not auch Waffengewalt mit einschließt- , daher sein Spitzname Machine Gun Preacher - dauert bis heute an.
Die Geschichte ist bemerkenswert. Der Film ist es leider nicht. Teilweise konfus stolpert die Inszenierung durch das Leben eines Mannes, der irgendwann vom Saulus zum Paulus mutiert ist und letztlich selbstlos den schwächsten Gliedern der unbarmherzigen Gewaltspirale im Süd-Sudan, den Kindern, versucht, nachhaltig zu helfen. Er weiß, er kann bei weitem nicht alle retten, aber nichts zu tun, ist für Childers keine Option.
Haudrauf Gerard Butler, der die Hauptrolle bekleidet, ist einfach kein Charakterdarsteller. Selbst Raubeinen wie Childers, die eigentlich zu Butler passen sollten, kann er keinerlei charakterliche Tiefe verleihen. Er sammelt nicht einen Sympathiepunkt für einen Mann, der Respekt und Anerkennung verdient hat, so kontrovers sein Lebenswerk auch diskutiert werden kann. Schrecklich eindimensional, was Butler hier mal wieder abliefert.
Auch Michelle Monaghan und Michael Shannon bringen durch ihr Schauspiel den Raum nicht zum Leuchten. Als Stichwortgeber sind die beiden Mimen einfach verschwendet. Nicht die beste Regiearbeit von Marc Forster, der nun wahrlich schon große Werke abgeliefert hat. Leider. Das Thema hätte es verdient.
Wie auch immer. Ein erschütterndes Zeitdokument ist es allemal. Unglaublich, was sich unter dem Himmel, unter dem wir alle einen friedlichen Platz haben sollten, an nahezu unvorstellbaren Grausamkeiten abspielt. Nicht in ferner Vergangenheit. Nein. Immer während bis ins Hier und Heute. Es macht Hoffnung, dass es Leute wie Childers gibt, die nicht nur tatenlos rumsitzen und ihr Heil in endlosen Diskussionen oder sinnlosen Stoßgebeten suchen, sondern was machen, zur Not Gesetz und Waffe selbst in die Hand nehmen, um die Welt zu einem besseren Platz zu machen.