„Wenn Ärzte töten“ ist das Dokument eines über mehrere Tage hinweg geführten Interviews mit dem amerikanischen Professor Robert Jay Lifton. Hannes Karnick und Wolfgang Richter haben den berühmten Psychologen in seinem Haus auf der Halbinsel Cape Cod besucht und dort zu Gesprächen mit ehemaligen NS-Ärzten befragt. Mit seinen Interviews mit Überlebenden des Holocaust wie des Atombombenangriffs auf Hiroshima und mit aus dem Vietnam-Krieg zurückgekehrten Soldaten und ihrer Auswertung ist Lifton zum Begründer einer neuen wissenschaftlichen Richtung geworden. Das Zentrum seiner psychohistorischen Forschungen und Studien bilden allerdings seine Gespräche mit NS-Ärzten, in denen er den Bedingungen und Voraussetzungen nachgespürt hat, die aus Medizinern, aus eidlich verpflichteten Heilern, Mörder gemacht haben. Nun, etwa 30 Jahre später, referiert er vor Hannes Karnicks und Wolfgang Richters Kamera noch einmal die Umstände und die Ergebnisse dieser von Halbwahrheiten, Beschönigungen und Taktiken des Abwiegelns geprägten Begegnungen.