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    Melancholia
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    3,9
    235 Wertungen
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    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 9. Oktober 2011
    Ein vorneweg: Ich finde Filme von Lars von Trier allesamt bemerkenswert. Er schafft es auf seine Art Leute zu fesseln, so auch hier. Ich denke, dass sich jeder seine eigenen Gedanken zu Melancholia machen kann und auch sollte. Deswegen entspricht das folgende ganz allein meiner Interpretation. Meiner Meinung nach vergleicht von Trier hier die Ohnmacht, welche man in einer Depression fühlt, mit der, die man im Angesicht des Endes fühlt. Hierfür sprechen die Zeitlupenaufnahmen zu Beginn. Des Weiteren macht er ganz deutlich, dass der Umgang mit Depressionen noch immer ein Tabu in vielen Bereichen ist. Es ist also ein Appell offener mit Depressionen umzugehen.
    Also für mich ein weiterer sehr gelunger von Trier Film, der mich zum Denken angeregt und mitgerissen hat.
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 9. Oktober 2011
    Ein besonderer Film und sicher kontroversiell zu sehen. Vor allem für jemandem der mit "Dogma"-Filmen nichts an zu fangen weiß. Zum überwiegenden Teil mit Handkama gedreht, spärlicher Einsatz von Filmmusik und wenn dann immer nur ein Thema, keine beschönigenden Bilder zumindest was die Farben während der Szenen die nicht CG generiert waren. Es ist für mich ganz klar zu sehen woher dieser Regisseur kommt und er präsentiert uns hier eine Dystopie in atemberaubend schönen Bildern, die uns fast wünschen lassen beim Weltuntergang in der ersten Reihe zu sitzen, was in seinen Augen ohnehin das Beste ist was uns in einem solchen Fall passieren kann. Seine Protagonistin Justin hat ohnehin das Schlimmste schon hinter sich, was hat sie also schon noch zu verlieren, besonders wenn man daran glaubt das wir nicht in der besten aller Welten leben, sondern in der Einzigen. So sieht sie also in der unabwendbaren Katastrophe die Erlösung von allem Irdischem, im wahrsten Sinne des Wortes. Melancholia als Katastophenfilm also als Genrefilm zu sehen unterbewertet den Film in großem Maße, da Lars von Trier vor allem am Innenleben seiner Charaktere interessiert ist als am Gesamtzustand der restlichen Menschheit, die, wir ja aus anderen Filmen wissen, zu einem solchen Zeitpunkt ja alles Menschliche hinter sich lässt. Nicht von ungefähr spielt daher der Film ein bisschen fernab von dem was wir von dem was wir im allgemeinen unter Zivilisation nennen, also ausserhalb einer größeren menschlichen Ansiedlung, damit der Zuschauer nicht abgelenkt wird von der allgemeinen Panik die sich sicherlich zu diesem Zeitpunkt auf dem Planeten, der dem Untergang geweiht, ist breit macht. Wie unter dem Brennglas präsentiert uns von Trier damit im zweiten Teil des Film seine pessimistische Sicht der Dinge anhand einer kleinen Gruppe von Menschen, die sich in einem großbürgerlichem Anwesen vor Augen führt was sie ausser dem eigenen Leben, denn sonst noch alles verlieren kann.
    Im ersten Teil des Films setzt sich der Regisseur eingehend mit seinen eigenen Dpressionen auseinander und zeigt uns damit wie man sich selbst zerstören kann. Eine Kunst die der Regisseur ja selbst wie kein zweiter beherrscht und auch die Hauptdarstellerin Kirsten Dunst hat ihre Erfahrungen damit. Im Besonderen gilt dies für von Trier selbst der genauso wenig wie sein Alter Ego im Film, Justine, nicht geliebt werden will und das gilt offenbar auch für seine uns immer wieder überraschenden Filme. Denn mit seiner Vorstellung bei der Pressekonferenz zur Premiere dieses Films in Cannes, eines der wichtigsten Festivals ausserhalb der USA, hat er sich sicherlich um etliche Filmpreise gebracht die der Film an sich und der Regisseur im Besonderen verdient hätte.
    Aber das von Trier einer der größten seiner Zunft ist, daß dürfte ihm persönlich ohnehin schon seit längerer Zeit ziemlich klar sein...

    P.S.: Ein ganz persönliches Dankeschön an den Regisseur, dafür das uns dieser Film als Film und nicht als 3D-Erlebniskino präsentiert wird. Denn die wenigsten dieser Produkte gewinnen an Tiefe oder sonst irgend etwas durch die dritte Dimension. Im Gegenteil sie verlieren an jedem Fall immer an Strahlungskraft und das im wahrsten Sinne des Wortes.
    Marc-aus-Aachen
    Marc-aus-Aachen

    40 Follower 158 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 9. Oktober 2011
    Zuerst die zusammenfassende Frage: Würde ich einem Freund diesen Film empfehlen? Antwort: nur unter etlichen Vorbehalten: "Wenn Du auf von Triers Oeuvre stehst, wenn endlos zähe Szenen Dich nicht nerven, wenn die Frage nach der Botschaft offen bleiben kann, wenn Du wirklich überhaupt nichts besseres zu tun hast."

    Nein, richtig dolle fand ich den Film nicht. Von Trier hat zwar ein Faible für tolle Frauen (Dunst, Gainsbourgh, Kidman, Deneuve, Rampling) und seine Filme wissen durch eine gewisse sperrige Intensität zu unterhalten (gell! Kunst muss ja auch dem Betrachter immer etwas weh tun), aber vieles an Melancholia nervt dann doch: da wäre erstmal die ständige Wackelkamera, die mir reale Kopfschmerzen bereitete. Hier zeigt sich ein Manierismus, ein Kreisen um das Stilmittel, um sich selbst. Die im ersten Kapitel dargestellte depressive, leicht soziopathische Hauptfigur weiß zu überzeugen und ihr destruktives Verhalten (das letztlich ein Ausdruck von Selbstbehauptung und unreflektiertem Machtwillen ist) wirkt verstörend. Aber ist das alles, was uns Von Trier über Depression vermitteln will? Die Hochzeitsfeier mit ihren vielfältigen Brüchen und aufplatzenden Rissen in der großbürgerlichen Gesellschaft kennen wir aus "Das Fest" zur Genüge, Hier wirkt es nur wiedergekäut. Das zweite Filmkapitel ist noch viel unklarer. Dass Menschen im Angesicht des Weltunterganges Angst bekommen, ist keine weltbewegende Erkenntnis. So what?

    Bezeichnenderweise ranken sich alle Großkritiken in den üblichen Feullitons um das erste Kapitel. Mit dem zweiten weiß keiner etwas anzufangen.

    Warum gebe ich dem Film dennoch 3 Sterne? Eine überragende, zwischen hypercharmantem Strahlen und zynischer Bitterkeit pendelnde Kirsten Dunst, eine famose Charlotte Gainsbourgh und die Erkenntnis, das ein Film, der mich dazu motiviert, einen derart langen Sermon zu schreiben, irgendwo doch interessant ist.
    Kino:
    Anonymer User
    4,5
    Veröffentlicht am 8. Oktober 2011
    Kein klassischer Katastrophenfilm, da die Unausweglichkeit von erster Sekunde an wahrhaftig spürbar ist.
    Trotz dessen schafft es Lars von Trier die beginnende Künstlichkeit später durch seine mit der typischen Handkamera realistisch inszenierten Bilder,
    den Film voller Spannung in ein geschlossenes System zu verwandeln. Ein weiteres Lars von Trier Meisterwerk!
    Tobi-Wan
    Tobi-Wan

    37 Follower 87 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 8. Oktober 2011
    Ich stimme der Bewertung von David Kind größtenteils zu, sah in "Melancholia" aber im Gegensatz zu ihm auch einen Keim Hoffnung. Achtung, mein Text verspoilert den Film (was ich in diesem Fall jedoch überhaupt nicht schlimm finde).

    Der Katastrophenfilm lässt meist eine Hintertür offen. Irgendwie geht das Leben weiter, wenigstens für ein paar Glückliche. In „Melancholia“ überlebt niemand. Das ist kein Spoiler, sondern steht in Lars von Triers neuem Werk bereits nach dem Auftakt fest. Alles, was folgt, läuft nur noch in Richtung großer Knall. Deswegen erübrigt sich an dieser Stelle auch das sonst übliche Bemühen, Wendungen der Handlung nicht zu verraten.
    Letztendlich erzählt „Melancholia“ zwei Geschichten vom Weltuntergang. In einer sehen wir eine junge Braut (Kirsten Dunst), deren Depression nicht mal an ihrem Hochzeitstag Pause macht, in der anderen rast ein Planet auf unsere Erde zu – Kollision vorprogrammiert. Viel lässt sich nachdenken über die Beziehung von Braut und Planet, von innerer und äußerer Verwüstung, und ob diese Dopplung überhaupt notwendig war oder nicht besser in zwei Filmen abgehandelt worden wäre. Unbestreitbar ist, dass die geballte Hoffnungslosigkeit in „Melancholia“ mit einer Wucht zuschlägt, der kaum jemand wird standhalten können. Mein Hals jedenfalls hat sich spätestens in der Szene zugeschnürt, in der selbst der Schwager der depressiven Braut seinen bisher nach außen getragenen Zweckoptimismus kurz ablegte und nichts mehr zwischen mir und der Verzweiflung seiner Frau stand. Und doch kann man das drohende Unheil nicht allein an einzelnen Handlungen festmachen. Wenn der vermeintliche Optimist schließlich den Freitod wählt, bündelt sich lediglich das an Stimmung, was vorher die ganze Zeit über schon durch die Szenen kroch. Wie in „Antichrist“, von Triers vorherigem Film, sind dem Menschen angesichts einer höheren Macht die Hände gebunden, ist sein Rationalismus nutzlos. Neben der exzessiven Gewalt verzichtet der umstrittene dänische Regisseur dieses Mal allerdings darauf, uns Zuschauer ohne auch bloß den Funken einer Hoffnung zu entlassen. Wenn der Planet Melancholia zum Schluss auf die Erde kracht, halten sich drei Menschen fest an den Händen und der Streit von eben spielt keine Rolle mehr. Die Hintertür ist klein, aber immerhin…
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