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    Barbie
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    Stephan Bönig
    Stephan Bönig

    3 Follower 29 Kritiken User folgen

    2,5
    Veröffentlicht am 26. Juli 2023
    Es ist schwierig etwas zu diesem Film zu sagen bzw. zu schreiben. Zunächst frage ich mich, welche Zielgruppe angesprochen werden soll. Kinder? Eher nicht, dafür gibt es viel zu viel Satire, die Kinder gar nicht verstehen würden (schon auf die erste Szene mit einer Anspielen auf Stanley Kubricks Odyssee würde jeden jüngeren Zuschauer gnadenlos überfordern). Erwachsene als Zielgruppe? Auch schwierig, denn dafür fehlt der ganzen Story Tiefgang, die o.g. Satire ist nicht bissig genug und fehlt an vielen Stellen leider ganz.
    Zur Story: Finde ich wirklich schwach! Barbiewelt und reale Welt - das hatten wir alles schon bei Disney und die Umsetzung der Gegensätze fand ich da wesentlich besser. Auch die Barbiewelt an sich ist zwar auf der einen Seite authentisch aber holt mich doch nicht gänzlich ab. Da fehlt einfach mehr Witz und obwohl Ansätze da sind (man denke z.B. an das Essen und Trinken) wird viel Potential verschenkt. Den Beitrag der Mattell-Führungsriege habe ich nicht verstanden. Es bringt die Story nicht weiter und macht auch sonst keinen Sinn. Hier kommt wieder der komische Spagat zwischen Kinder- und Erwachsenenfilm zum Vorschein. Für Kinder wäre der Auftritt des Managements okay für Erwachsene ist er einfach zu albern.
    Schauspieler: Margot Robby als Barbie ist top, viel mehr hätte man im Hinblick auf das Umfeld und die schwache Story wohl nicht herausholen können! Ryan Gosling als Ken - eher schwach und irgendwie ohne roten Faden. Emma Mackey als Barbies Spielgefährtin in der Realen Welt macht das ordentlich, leidet aber auch an der Story. Ihr filmische Tochter, weiß teilweise wohl nicht was sie tun soll. Die rebellische, pubertierende Tochter am Anfang hat zu wenig Ecken und Kanten - mehr geben Screentime und Story aber auch nicht her. Alles in allem viel durcheinander und viele Figuren, deren Schauspieler scheinbar nicht so recht wissen, was sie überhaupt spielen sollen. Bestes Beispiel hier auch Will Ferrell als CEO von Mattell. Er spielt den CEO in der realen Welt teilweise so albern, wie ich ihn mir in der Barbiewelt vielleicht vorgestellt hätte. Ich fand es schlecht!
    Fazit: Ein Film der kurzweilig unterhält und auch für ein paar Lacher sorgt aber dem ganz viel Story, Witz und Bissigkeit fehlt. Würde ich mir nicht noch einmal anschauen. Als Zielgruppe könnte ich mir allenfalls Erwachsene vorstellen, die früher mit Barbies gespielt haben, da kommen dann wohl einige Witze noch besser rüber.
    Martin Tröstl
    Martin Tröstl

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    0,5
    Veröffentlicht am 24. Juli 2023
    Sinnlose Handlung, einfach nur unlustig und übertriebener Feminismus wo Männer wie Idioten dargestellt werden, sorry aber das ist der absolut mieseste Film den ich je gesehen habe...
    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

    760 Follower 942 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 6. August 2023
    AUF ZEHENSPITZEN INS LEBEN

    Das, was diesen Sommer in der Welt des Kinos passiert ist, gleicht einem Paradigmenwechsel. Genauer betrachtet bleibt zu dieser Zeit kaum ein Stein auf dem anderen. Das Publikum ist müde von dem, was es die längste Zeit vorgesetzt bekommt. Worin sich das äußert? Zuerst mal hängt der Megakonzern Disney ziemlich durch. Man könnte auch meinen, dass bei einer aufgeblähten Größe wie dieser irgendwann der Zusammenbruch kommen „muss“. Was politisch nicht funktioniert hat, kann auch wirtschaftlich nicht gutgehen. Die Maus frisst sich von innen auf, zersetzt sich, fährt Pleiten ein. Tilgt seine eigenen Produktionen aus dem Streamingportal, weint dem Ergebnis von Elemental, Indiana Jones und Geistervilla nach. Die Zeit der Superhelden scheint vorbei zu sein, all die langweiligen Real Life-Überzeichnungen bekannter Zeichentrickfilme mögen anöden, Verfilmungen von Themenpark-Attraktionen ebenso. Tom Cruise hat mit Mission: Impossible – Dead Reckoning zwar seinen qualitativen Höhepunkt erreicht, doch danach wird das ganze Franchise wohl auch sein Ende finden müssen. Was aus DC und Warner wird, liegt in den Händen von James Gunn – der mit The Flash allerdings auch nichts zu lachen hat, rein was das Einspiel betrifft.

    Auf Basis dieser Umwälzungen ist allerdings letzten Monat etwas ganz Erstaunliches passiert. Das Phänomen Barbenheimer. Klingt ein bisschen nach Lindenstraße, ist aber die Verschmelzung von Barbie und Oppenheimer, von zwei Filmen, die unterschiedlicher nicht sein können, die aber eines gemeinsam haben: eine Vision. Christopher Nolan, der Retter des Covid-Kinos und Mindfuck-Ästhet, lässt dieses Jahr die Bombe platzen – und alle wollen hin. Warum nur? Weil eine True Story rund um den Weltfrieden alle angeht? Weil der jährliche Nolan fast schon etwas Vertrautes darstellt? Schließlich ist Oppenheimer kein gefälliger Film, und hat nichts, was einen Blockbuster letztlich ausmacht. Die Biographie des Physikers unter dem politischen Himmel Amerikas ist spannend, aber dialoglastig und experimentell. Liefert stilsichere Schauwerte, zieht sich aber auf drei Stunden Länge. Will die Masse tatsächlich mal etwas anderes? Etwas, dass sie fordert, triggert und zum Nachdenken anregt? Jedenfalls hat diese Tatsache einen lautstarken Aha-Effekt zur Folge, der bei Barbie widerhallt – einem Spielzeugfilm für Jung und Alt, ein wandelnder Katalog aus Puppen und Mode, Plastikhäusern in Pink und überall das Logo von Mattel. Wer genau will denn sowas sehen? Einen fast zweistündigen Werbespot zur Erweiterung der Gewinnmarge?

    Ganz so ist es nicht. Natürlich verspricht sich der Konzern davon genug Profit, um auch die nächsten Jahre ruhig schlafen zu können. Ein Verbrechen ist das allerdings keines. Schon gar nicht, wenn Product-Placement wie dieses, so offensichtlich und ungeniert, einfach nur dazu da ist, um als Stilmittel zu fungieren, das Greta Gerwig und Noah Baumbach in ihrem metaphysischen Märchen so dermaßen geschickt einsetzt, dass man tatsächlich von einer Art Paradigmenwechsel sprechen kann, wenn es darum geht, das Verhältnis zwischen Kunst und Kommerz neu zu evaluieren. Ich denke dabei an Andy Warhol, dem Pop-Art-Künstler, der mit dem Product Design bekannter Marken der Kunst jene Möglichkeit zugesprochen hat, auch massentauglich sein zu dürfen, ohne an Qualität zu verlieren. Gerwig folgt einem ähnlichen Weg. Für sie ist Barbie Campbells Tomatensuppe – und spielt damit herum, als hätte Mattel über gar nichts mehr zu bestimmen, außer über die eigene Hoffnung, dass die Sicht der Mumblecore-Autorenfilmerin den Konzern schadlos hält. Denn was sind sie denn, diese stereotypen Puppen mit ihren unrealistischen Maßen und ihrer heilen Welt? Was ist sie denn, diese Barbie, benannt nach Ruth Handlers Tochter Barbara, die dieses Spielzeug auf dem Markt brachte?

    Nicht zu vergessen, da gibt es noch diesen Ken, der den heterosexuellen Beziehungsidealismus, sprich: genug Romantik ins Kinderzimmer bringen sollte, auf dem Niveau Grimm’scher Prinzessinnenmärchen, vorzugsweise in der Lieblingsfarbe kleiner Mädchen, nämlich Rosa mit all ihren Nuancen. Mit diesen Figuren, so dachte sich Gerwig, lässt sich die Diskrepanz zwischen den Geschlechtern auf eine für alle verständliche, augenzwinkernde Parabel herunterbrechen, die als behutsame Satire bestens funktioniert und überdies mit Margot Robbie und Ryan Gosling ein Paar gefunden hat, welches als Testimonial für soziale Gerechtigkeit zwischen Mann und Frau die lustvoll simplifizierte Message für die breite Masse hoch erhobenen Hauptes in die reale Welt trägt. Ich hätte nicht erwartet, dass Greta Gerwig sich selbst und ihren Prinzipien so sehr treu bleiben kann. Gerade dadurch gelingt ihr die Fusion von Kommerz und Kunst so leichthändig, als wäre die Marktwirtschaft längst schon devotes Werkzeug für Intellektuelle, um darzustellen, wo im gesellschaftlichen Miteinander Defizite existieren.

    Barbie, Jahrzehnte im Geschäft und längst nicht nur mehr blond, hellhäutig und langbeinig, erfährt nun ihre lägst überfällige Bestimmung. Gerwigs ironischer und niemals tadelnder Film lässt zwischen La La Land und Pixars Toy Story die Puppen tanzen, einen bestens aufgelegten Ryan Gosling, der nicht nur Beach kann, sondern auch Komödie, übers Männerdasein singen und das Matriarchat dem Patriarchat eins auswischen. Das ist knallbunt, dann wieder schräges Revuekino. Letzten Endes aber folgt Barbie der Tatsache, dass Frauen ohne Männer jederzeit können – Männer ohne Frauen zwar auch, dafür müssen sie sich aber erstmal selbst finden. Ganz ohne Macht und Aufplustern.
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    das Odeon
    das Odeon

    10 Follower 105 Kritiken User folgen

    0,5
    Veröffentlicht am 26. Juli 2023
    ich habs versucht. ich habe dreimal versucht, mir den film anzusehen.
    ich bin nur auf jeweils die hälfte des films gekommen. zeitversetzt. deswegen weiss ich, der film ist weder am anfang,
    noch am ende irgendwie lustig oder unterhaltsam.
    irgendwer im internet hat behauptet, dass der film eher was für erwachsene statt für kinder wäre...
    ha! da lachen ja die hühner.

    tja. aber alle kinosäle sind voll.
    egal, wo man nachschaut. oft findet man nur sehr schwer zwei freie plätze nebeneinander.
    also muss ich der irre geisterfahrer sein, der nichts schnallt und sich über hunderte entgegenkommende autos beschwert.
    und ich schnall ja auch nix. ich hab den witz nicht verstanden, ich hab den humor nicht verstanden, gar nix.
    ich hab nicht ein einziges mal geschmunzelt.

    ´verwünscht´? hab ich gesehen und fand ihn lustig oder zumindest sehr unterhaltsam.
    ´the lego movie´? steht sogar als dvd hier im regal. die haben das irgendwie geschafft, das spiel zwischen der spielwelt
    und der realen welt richtig auszukosten. bei ´barbie´ ist davon nur wenig zu bemerken.
    der part mit barbie in der realen welt fällt irgendwie nicht so besonders doll auf.
    feminismus? taucht mal kurz auf, aber nicht so richtig.
    patriarchat als legitime gesellschaftsform? matriarchat als antwort darauf? ja, nein, vielleicht?
    wird zum ende hin mal kurz thematisiert und sofort von so einer selbstfindungs-dingsbums abgelöst.
    immer dann, wenn es mal was zum nachdenken / mitdenken gäbe, kommt sofort der pinke aufguss, der alles wieder kindgerecht macht.

    kein thema wird wirklich angesprochen, also eindeutig ein kinderfilm!!! sage ich als geisterfahrer.
    keine gags, nichts zum schmunzeln, kein wirkliches spiel zwischen real- und spielwelt.
    eine handlung ist so gut wie nicht vorhanden. der film ist einfach nur pink. sonst nix.
    Jonnathan
    Jonnathan

    3 Kritiken User folgen

    1,0
    Veröffentlicht am 21. Juli 2023
    Die Barbe Stilistik wurde gut getroffen und der eine oder andere Witz ist ein Schmunzeln wert. Das wars aber auch schon. Es ist enttäuschend zu sehen, dass die Chance auf auf eine differenzierte Sozialkritik um Meilen verpasst wurde. Stattdessen werden die Frauen und Männer in zwei Lager aufgeteilt und ganz im Styl des Weltbildes eines sieben Jährigen gegeneinander aufgehetzt. Der Film greift zugleich weit an einer idealen Welt der Gleichberechtigung vorbei und schlägt lieber gleich das Matriarchat als Lösung aller Probleme auf. Wirklich schade.
    Sabrina
    Sabrina

    1 Kritiken User folgen

    0,5
    Veröffentlicht am 28. Juli 2023
    Das ist mit Abstand der SCHLECHTESTE Film den ich je gesehen habe. Einfach nur purer Shit.... 2 Stunden meines Lebens im Kino vergeudet.
    Eigentlich hätter er 0 Sterne verdient, aber man muss mindestens einen halben vergeben....
    Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass eine dieser 4 oder 5 Sterne Bewertungen von echten Usern stammt. Alles Fakebewertungen. Oder sie gaben einen andern Film gesehen.
    Cursha
    Cursha

    7.078 Follower 1.055 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 31. Juli 2023
    Ich habe mich ja zunächst gefragt, wer es für eine gute Idee hielt zur Puppe Barbie einen Film zu schaffen. Doch schon als bekannt wurde wer für das Projekt verantwortlich ist, wurde ich immer neugieriger. Mit Greta Gerwig sitzt eine Frau im Regiestuhl, die mit "Lady Bird" und "Little Woman" zwei bezaubernde, witzige und clevere Geschichten über Frauen in der Gesellschaft geschaffen hat. Mit Noah Baumbach schrieb zudem der Autor und Regisseur von "Marriage Story" mit. Doch blieb eine gewisse Skepsis nach wie vor bestehen. Schließlich war die Firma, die für die Puppen verantwortlich ist, Mattel, ebenfalls an der Entstehung beteiligt. Wie kritisch kann also ein solcher Film sein, im Hinblick auf ein Produkt, welches schon mehrfach in der Kritik stand? Und auch diese Sorge hat sich mit dem Erscheinen verflüchtigt. "Barbie" ist ein wunderschönes, witziges, Kreatives, wie auch kritisches Stück Film geworden, das sich absolut lohnt.
    Kurz zur Handlung: Eigentlich ist in Barbie-Land alles gut. Barbie und die anderen Barbies machen Föhnpartys, Tanzen, sehen gut aus, regieren und sind glücklich. Die Kens sind auch irgendwie noch da. Doch plötzlich scheint irgendwas nicht mehr zu stimmen und Barbie sieht sich gezwungen hinaus in die "echte Welt" zu gehen um herauszufinden was mit ihr gerade los ist. Begleitet wird sie dabei, nicht ganz freiwillig, von ihrem Ken und so stehen schon bald beide vor den Toren von Mattel.
    Rein vom visuellen Standpunkt ist der Film ein Meisterwerk. Die gesamten Szenen in Barbie-Land bieten die nötige Plastikoptik, die durch die gigantischen Sets der Marke aufgebaut werden. Dabei fühlt man sich ein wenig an "Die Truman Show" erinnert. Gerade diese Szenen bestechen und lösen mit ihren bunten Farben ein reiner Zuckerschock aus. Was die Ausstattung, das Licht und die Kamera angeht, ist dieser Film absolut hohe Kunst. Zudem hat man sich im Film immer wieder schöne kreative Ideen einfallen lassen, die nachhaltig im Kopf bleiben. Sei es die Reise in die echte Welt oder Werbespots, die in dem Film eingespielt werden. Highlight sind dann auch die vielen Musicalnummern. Auch diese versprühen nicht nur gute Laune, sondern sind wundervoll choreographiert und voller kreativer Ideen, so dass man sich gar nicht mehr aus der Fantasiewelt verabschieden will. Ein großer Teil trägt der großartige Score bei, der aus Popsongs, aktueller Stars besteht und dabei ebenso herrlich viel Spaß macht, wie auch stilistisch passt.
    Darstellerisch hat man dazu ebenfalls alles richtig gemacht. Mit Margot Robbie ist nicht nur eine Darstellerin gefunden, die optisch gut in die Rolle passt, sondern auch eine unglaublich gute Schauspielerin ist. Sie spielt die Attitüde der Puppe charmant und hat dabei oft sogar was künstliches an sich, trägt aber auch die emotionalen Szenen. Damit unterstreicht sie weiterhin ihren Status als eine der großen weiblichen Stars in Hollywood. Scene-Steeler ist dann aber Ryan Gosling als Ken. Mit perfektem stählerndem Body und perfektem Grinsen, hat der Kanadier sichtlich Spaß an seiner dünmlichen Rolle, die in Barbies Welt eigentlich nichts zu melden hat. Er schneidet Grimassen, tanzt und bringt sogar die emotionalen Szenen rüber, dabei kann man Gosling hier kein mangelndes Charisma vorwerfen. Eine Nominierung für den Oscar sollte für beide drinnen sein. Erwähnen sollte man außerdem noch Michael Cera als Alan. Er spielt eine einzigartige männliche Barbie, die nicht so recht ihren Platz in dieser Welt findet und sich daher sogar am besten mit den identifizieren kann, die sich emanzipieren müssen. Seine Figur ist gerade im Hinblick auf die Botschaft des Filmes von immenser Wichtigkeit, da sie losgelöst vom "Patriarchat" ist und sich ebenfalls wie jemand anfühlt, der für seine Rechte eher kämpfen muss, als seine anderen männlichen Kollegen. So verwundert es auch nicht, dass er sich mit den weiblichen Barbies verbündet. Hauptbotschaft des Filmes bleibt aber die feministische Aussage. Schon in der ersten Szene, die damals schon im Trailer verpackt wurde und eine Anspielung auf Kubricks "2001: Odyssee im Weltraum" verpackt wurde, macht schon deutlich, dass Mädchen eben früh in die Rolle der werdenden Mutter gedrängt wird. Im weiteren Verlauf kritisiert Gerwig zum einen den Einfluss, der perfekten Barbie, die in ihrer Illusion alles erreichen kann und dreht in Barbie-Land den Spieß um. Dort füllen Frauen alle Positionen aus, die in der echten Welt von Männern getragen werden und Männer übernehmen die Rolle der Frau. Dabei verurteilt sie aber diesen Punkt nicht von Grund auf, sondern macht auch deutlich, dass diese Figur eben schon früh junge Mädchen ermutigen kann für ihr Ziel zu kämpfen. Dabei geraten alle in immer wieder unangenehme Situationen, die aber leider immer noch sehr real sind. So ist das Ende des Filmes auch ein unangenehmer Kompromiss, der eben aufzeigt, dass es noch ein weiter Weg ist, bis zur Gleichstellung. Und gerade am Ende kommt eben dann auch eine ruhige und emotionale Komponente hinzu, die eben dann doch ein klares Fazit zieht ,welches aber nicht gespoilert werden soll.
    Kurz: Ja "Barbie" ist schrill und bunt, aber auch herzlich, tiefgehend und mit einer starken feministischen Botschaft, die sich immer auf dem richtigen Grad bewegt. Neben den unzähligen Musicalnummern, sind es vor allem die Darsteller die Punkten, allen voran Margot Robbie und Ryan Gosling, der sich auf Oscarkurs begibt.
    Sebastian Schlicht7
    Sebastian Schlicht7

    6 Follower 205 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 20. Juli 2023
    „I´m a Barbie Girl, in a Barbie… oh wait!“

    Nachdem „The Lego Movie“ 2014 die Kinolandschaft aufrüttelte, wollten auch andere Spielzeugfirmen mitmischen in der Filmbranche. Ein richtig guter Spielfilm über die eigene Marke kann wahre Wunder bewirken und die Firma vielleicht sogar zu neuem Leben erwecken. Mit Lego hatte das Experiment eingeschlagen wie ein Komet, bei Playmobil jedoch ging man peinlichst unter. Nun wollte Mattel es wissen und brachte 2023 den „Barbie“-Film in die Kinos. „Barbie“-Filme gab es aber bis dato schon einige, man erinnere sich nur an die grauenvollen 3D-Animations-Alpträume der 2000er. Doch bei diesen „Filmen“ bediente man die Marke auf eine geradezu plumpe Art. Dieser neue Film jedoch bringt eine ganz neue Ebene in die Welt von „Barbie“. Das haben wir vor allem Greta Gerwig und Noah Baumbach zu verdanken. Gerwig ist als Regisseurin gerade durch „Ladybird“ und „Little Women“ bekannt geworden und drehte nun auch diese Spielzeugadaption. Ihr derzeitiger Partner, Noah Baumbach, begeisterte mich 2019 mit dem großartigen Film „Marriage Life“ und schrieb für „Barbie“ mit Gerwig das Drehbuch. Allein deswegen war ich interessiert an diesem Film, denn ansonsten hatte ich in meiner Kindheit nahezu keine Berührung mit Barbie. Und was soll ich sagen? Es hat sich gelohnt! „Barbie“ ist ein wirklich unterhaltsamer, facettenreicher und sehr witziger Film, den ich jedem ohne Weiteres empfehlen kann.

    Barbie ist eine von vielen Barbies in einer perfekten Barbie-Welt. Mit dabei sind die Kens und viele tolle Klamotten zum Anziehen. Doch für Barbie ändert sich alles als sie die „echte“ Welt entdeckt und erkennt, dass sie nur eine Spielzeugpuppe ist…

    Parallelen zu „The Lego Movie“ und „Toy Story“ sind definitiv da und ich hatte Angst, dass der Film diese beiden Meisterwerke versucht zu kopieren. Doch „Barbie“ schafft eine eigene Welt, in der es eben die echte Welt und die der Barbies gibt. Und das hinterfragt niemand, sondern wird einfach hingenommen. Das hat mir sehr gefallen. Der Film berührt auch die Schattenseiten von Mattels Blondine, gerade die Anfänge von Barbie und die kontroversen Puppen werden beleuchtet. Dennoch konzentriert sich der Film natürlich mehr auf die positiven Aspekte von Barbie als sich zu sehr mit Selbstkritik beschäftigen.

    Stattdessen kritisiert der Film andere Dinge, zum Beispiel die von Männern dominierte Welt. Der Feminismus im Film ist allerdings größtenteils gut gehandelt, ganz im Gegensatz zu Disney… Trotzdem hat der Film einige Momente, die sehr belehrend wirken und das hat mich manchmal raus gehauen aus dem Erlebnis. „Barbie“ hätte das in meinen Augen nicht nötig gehabt, sondern auf etwas mehr Dezenz setzen können. Viele werden diese Momente aber sicherlich lieben und das ist ok. Nur mir war es manchmal too much.

    Ansonsten greife ich gern das Wort von eben auf: Erlebnis. „Barbie“ ist ein Erlebnis. Es gibt einige sehr spannende Aspekte in der Story, die mit erstaunlich viel Tiefgang punkten können. Ansonsten ist „Barbie“ aber vor allem eine Explosion an überzogenem Humor, der perfekt mit den Klischees von Spielzeugpuppen und deren recht beschränkter Welt spielt. Das ist auch zum größten Teil wirklich hervorragend gemacht und hat mich so oft zum Lachen gebracht. Der Star war für mich dahingehend vor allem Ryan Gosling als Ken. Sein Charme und sein komödiantisches Timing sind absolutes Gold und machen den Film so unterhaltsam!

    Doch natürlich muss auch Margot Robbie gelobt werden, die eine erneut starke Performance abliefert. Der restliche Cast überzeugt auch. Leider haben einige Figuren, wie die von Will Ferrell (witzigerweise spielte er auch in „The Lego Movie“ mit) nur wenig zu tun und wirken stellenweise recht überflüssig.

    Spektakulär ist die Optik des Films! Die Sets sind umwerfend und wirken wie ein großer Freizeitpark in der Welt von Barbie (könnte das die nächste Idee von Mattel sein?) und die Kamera von Rodrigo Prieto ist toll. Besonders die Farben knallen richtig schön. Die Musik von Mark Ronson und Andrew Wyatt ist ebenfalls gut, es gibt sogar ein paar unterhaltsame und wirklich solide Musical-Nummern.

    Fazit: „Barbie“ ist ein wirklich unterhaltsamer und kurzweiliger Trip voller Spaß, bunten Farben, abgedrehten Kostümen und starken Darstellern. Die Message des Films ist mir manchmal zu offensichtlich und plump rübergebracht, aber dennoch hatte ich immensen Spaß mit Gerwigs Werk. Für mich ist „Barbie“ ein Film, den ich eigentlich jedem empfehlen kann, sogar jüngeren Zuschauern, denn gerade die können vielleicht auch viel Positives aus diesem Film mitnehmen.
    Die RUHRGESICHTER waren im Kino
    Die RUHRGESICHTER waren im Kino

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    4,5
    Veröffentlicht am 21. Juli 2023
    Wir haben heute den härtesten Stoff seit mindestens zehn Jahren im Kino gesehen.

    Zum Feierabend kurzerhand verabredet: Mission Impossible sollte es sein. Leider lief der schon seit einer halben Stunde. Also in den anderen aktuellen Action Blockbuster: Barbie. 🙆

    Ca. 100 Mädels im Kino und wir 2 Männer. Ein Geschnatter, unfassbar. Der Film führte uns an den Rand des Wahnsinns und darüber hinaus; offensichtlich tief in die weiblichen Mysterien, zumindest wurde im Kino an Stellen gekichert, gelacht und -in Bezug auf Ken- zustimmend gemurmelt (und diverse eigene Spielsachen wiedererkannt), die allen (zwei) männlichen Kinobesuchern den Angstschweiß angesichts schröcklicher (Selbst-)erkenntnis über den Rücken bis in die Kimme laufen ließ.

    Teils fassungslos betrachteten wir das pinke Treiben auf der Leinwand (& und im Saal) und wurden besser unterhalten, als wir zugeben sollten. Es war ein bisschen wie als Passant einen Hausbrand zu sehen: Man kann den Blick von der Katastrophe kaum abwenden. Neben absurdem Gedöns ist Barbie the Movie das großartigste Monument sinistrer Filmkunst seit ´"2001: Odyssee im Weltraum".
    Wer die Sache mit dem Sein für sich und dem Sein an sich verstehen möchte ohne Sartre zu lesen und bei zuviel Popcorn Nietzsches Willen zur Macht und -sofern man den Film nicht nüchtern sieht- darüber hinaus sämtliche Probleme dieser Welt verstehen möchte, der setze sich die rosarote Brille auf, sei so tapfer wie möglich und erhalte einen tiefen Einblick in die menschliche Seele sowie in den dunklen Abgrund der Mysterien. Nebenbei erlebt er, worüber Mädels lachen, wenn sie sich "unter sich" wähnen.

    Ernsthaft: Schauspielerisch top, zwischenzeitlich einige Längen, aber insgesamt eine gut erzählte Geschichte, die erschreckend tief über mehrere Stockwerke unterkellert ist und - sofern man die körperlichen Schmerzen als nicht Barbie-affine Person (früher bekannt als "Mann") überwunden hat- nicht nur als absurd-komisch-seichte Unterhaltung, sondern tatsächlich als Sprungbrett für eigene Überlegungen nutzen kann, ob diese nun gesellschaftspolitischer oder philosophischer Natur seien; selten wurden Konzepte von sich beeinflussenden Parallelwelten und der Emanzipation der Schöpfung gegenüber ihrem Schöpfer so unterhaltsam in pink getaucht, wie bei diesem Film. Möglicherweise muss man aber für derartige Überlegungen bereits vor dem Besuch des Films einen gewaltigen Schaden haben, zugegeben. spoiler: Danach ist es aber ohnehin zu spät
    . :)

    Wir jedenfalls sind nun tief mit unserer Anima ausgesöhnt; können es immer noch nicht fassen, was wir da grad gesehen haben (ich zumindest werde mich wohl in den Schlaf weinen) und rufen allen Männern (m/w/d) da draußen in der echten Welt zu: Jeder Schritt in das Kino könnte ein Pfad ohne Wiederkehr sein. Bedenkt das wohl, bevor ihr die Reise auf Inlinern in das pinke Herz der Mysterien wagt.

    Es grüßen mahnend & nahezu nüchtern:
    Euer Ken und Euer Ken (Survivors of Barbieland)
    Knuckles
    Knuckles

    1 Kritiken User folgen

    0,5
    Veröffentlicht am 21. Juli 2023
    Sehr schlechter Film. Ich hätte echt mehr erwartet. Männer werden sehr in den Dreck gezogen und es ist viel zu übertriebener Feminismus überall im Film zu sehen. klar wird sowas öfter als Kritik gesehen aber ich muss leider dazu sagen das man heutzutage sowas ernst nimmt. Diese Menschen meinen das meistens ernst!
    Würde den Film nicht empfehlen.
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