Er selbst nennt seinen Film einen "abendfüllenden Psychothriller". Mit Genreregeln eines amerikanischen Schockers hat "Lost Pictures - Lost Memory?" allerdings nichts gemein, mit Hochspannung für die Psyche denkender Zeitgenossen jedoch sehr viel. Oszillierend zwischen filmischem Essay und Interviewreigen, assoziativen Schnitten und intuitiven Zeitsprüngen reist Geissler durch die Gedankenwelten des vorigen und unseres jungen Jahrhunderts, spürt der Nachkriegszeit nach, beschäftigt sich mit der Mafia, mit Nationalismus und Totalitarismus. Und reflektiert unterschiedliche Sichtweisen, wenn er mit Historikern, Philosophen, Partisanen, Schriftstellern oder Überlebenden von totalitären Systemen spricht - darunter Nazijäger Tuviah Friedman, der ukrainische Schriftsteller Jurij Andruchowytsch oder die Politikerin Cornelia Schmalz-Jacobsen. (Quelle: Filmfest Hamburg 2009)