nach circa einer stunde ging es los: rascheln, tuscheln im publikum, handys werden angemacht und wieder ausgeschaltet, leute raunen sich etwas zu, stehen auf und gehen. zugegeben: der film ist komplex und es wäre ein wunder die gesamte handlung bis in alle details hinein auf anhieb zu verstehen. selbst kritkerikone roger ebert musste zugeben, dass er während des films "zeitweise verwirrt und stellenweise wirklich verloren war." ist das ein grund einen film schlecht zu finden? augenscheinlich nicht. ebert gab dem film drei von möglichen vier sternen. thomas alfredson macht es dem zuschauer wirklich nicht leicht; rückblenden, die nicht als solche angezeigt werden, parallelmontagen, die einzelne der zahlreichen handlungstränge miteinander verknüpfen oder eine der zahlreichen figuren einführen, vertiefen oder erklären. man weiß die ganze zeit über garnicht, warum das alles eigentlich passiert. und wer ist eigentlich dieser verdammte karla? doch vermutlich wissen es die beteiligten selbst nicht und fragen sich, wie zum teufel sie da hinein geraten sind oder, auch das ist möglich, sind so wie der zuschauer in diesem labyrinth gefangen, dass sie sich garnichts mehr fragen. zusätzlich haben selbstverständlich auch agenten ein privatleben bzw. ein innenleben. die ganze geschichte wird mit einer langsamkeit vorangetrieben, die fast schon an elegie grenzt. doch alfredson gelingt das unmögliche: nicht nur werden alle einzelheiten elegant miteinander verknüpft. durch diverse kameraeinstellungen und andeutungen, durch symbole, die im kraftvollen visuellen stil des films begründet liegen schafft er es auch, den figuren wie nebenbei tiefe zu verleihen. was ihm dabei in die hände spielt ist eine superb aufspielende garde der besten darsteller, die großbritannien zu bieten hat. daraus sticht gary oldman aber eindeutig hervor. er ist dazu in der lage jede lesbarkeit aus seinem gesicht zu verbannen. man mag sich nicht vorstellen welche anstrengung das gekostet haben mag. während die pacinos, deniros oder cages dieser welt sich gerne im overacting selbst karikieren macht oldman das geaue gegenteil. neben ihm ist der bereits erwähnte visuelle stil ein echtes highlight: nicht nur wurde hier auf jedes kleinste detail geachtet, nicht nur ist die kameraarbeit eine der besten der letzten jahre: kamera, ausstattung und schnitt sind aktiv in die erzählung und figurenzeichnung eingebunden und nicht leerer selbstzweck. auf die art entwickelt sich wie aus dem nichts heruas eine dauerhafte spannung, schon allein weil der zuschuer spürt hier teil von etwas besonderem zu sein. überall in "tinker tailor ..." flüstert und knirscht es. über allem liegt ein grauer schimmer. die menschen bedienen seltsame apperaturen von denen der zuschauer selbst nie genau weiß, was diese bewirken sollen. es geht mitunter sehr kafkaesk zu. aber der film ist nie so blöde die frage nach dem "warum" zu stellen. für zynismus ist die lage zu ernst. nur "smiley" scheint etwas zu ahnen und dann glaubt man ein lächeln zu erkennen. aber wenn es am stillsten ist in diesem film, sollte sich der zuschauer auf etwas gefasst machen. denn dann erwarten ihn bilder von grotesker brutalität, die er so schnell nicht wieder vergisst.