Der Film stellt alle bisherigen Regeln der Comicverfilmungen komplett auf den Kopf und macht dabei so viel Spaß, wie wenige wenn nicht sogar kein anderer Ableger in diesem Genre zuvor.
Das fängt beim Humor an, der zweideutiger kaum sein könnte und meist bis unter die Gürtellinie geht - wer mit dieser Art Humor nichts anfangen kann, wird mit dem Film nur halb so viel Spaß haben. Der ganze Film nimmt sich zu keiner Sekunde ernst, was auch für die wenigen dramatischen Szenen im Film gilt.
Auch sollte man andere Filme und Rollen von Ryan Reynolds kennen, da es sehr viele Anspielungen auf diese gibt, wie z.B. "Green Lantern" oder seine erste Performance als Deadpool in "X-Men Origins: Wolverine".
Apopro X-Men: Ein kleiner Teil von ihnen hat in diesem Film mehrere Auftritte, bei denen vor allem Colossus unglaublich unterhaltsam ist, was größtenteils an seinem Akzent und der Wortwahl liegt - eines der Highlights des Films.
Was den Film aber am meisten von den anderen aktuellen Comic-Filmen unterscheidet, ist der extrem hohe Gewaltgrad, bei dem es nicht nur mich gewundert hat, dass der Film ein FSK 16 bekommen hat. Da werden Körperteile abgetrennt, Menschen erstochen, geballert was das Zeug hält, eine Menge hochgejagt und passend dazu viel Blut vergossen - ein Fest für Fans solcher Gewalt- und Splatter-Szenen. Diese bekommt man zusammen mit einfach nur fantastisch koreographierten Kämfpen und Stunts zu sehen.
Die musikalische Untermalung steht diesem hohem Niveau in nichts nach und untermalt die Szenen stets auf eigene Art, wenn selbst bei den bereits angesprochenen dramatischen Szenen nicht auf irgendeinen ruhigen Soundtrack gesetzt wird, sondern auch da ordentlich aufgedreht wird. Das verleiht den Film einen erfrischend anderen Ton, auch wenn es gleichzeitig seltsam und ungewohnt ist weiß es zu gefallen.
All das zusammen könnte eine kleine Revolution im Comic-Genre in die Wege leiten, wenn man bedenkt wie erfolgreich der Film bereits jetzt schon trotz R-Rating in den USA und FSK 16 hier läuft.
Das zeigt den Filmemachern nämlich, dass man sich nicht an das kleine Publikum richten muss um erfolgreich zu sein, sondern auch mal zeigen kann, wieviel Blut mit Wolverines Krallen vergoßen wird, oder was für ein Schaden Thors Hammer bei den Gegnern anrichtet. Was Wolverine angeht gibt es bereits Gerüchte, dass man Deadpools Trend eventuell folgen könnte und auch auf ein R-Rating setzen will - etwas das sich Fans schon lange wünschen.
Ist der Film dann zuende, bekommt man selbst nach Filmschluss noch etwas lustiges und cooles zu sehen, inform der Endcredits - fantastisch.
Fazit:
Der Film ist nahezu perfekt und könnte der Vorlage kaum näher kommen. Großartiger und zahlreich vorhandener Humor, spektakuläre Action mit passendem Gewaltgrad und ein Ryan Reynolds in seiner bisher besten Rolle.
Hier hat man alles richtig gemacht und einen Film für jeden abgeliefert, der sich von etwas Gewalt nicht abschrecken lässt - unbedingt ansehen.
Wertung: 5 von 5 Sternen