„Einsame Entscheidung“ ist ein Thriller, der insgesamt den gewohnten Strickmustern folgt, aber durch ein paar gute Ideen trotzdem hoch spannend ist und somit weit über dem Durchschnitt liegt.
Der Film beginnt sofort mit einer toll inszenierten Action-Sequenz, in der ein Team von U.S.-Soldaten eine Villa stürmt. Deren Anführer, gespielt von Steven Seagal, wird hier als der typische Action-Held eingeführt. Dieser wird dann natürlich auch mit herangezogen, als es darum geht, ein entführtes Flugzeug aus der Hand von Terroristen zu befreien. Er wird mit seinem Team in Begleitung eines Wissenschaftlers, gespielt von Kurt Russell, losgeschickt, um das Flugzeug vor dessen Landung zu befreien, da sich vermutlich eine Bombe an Bord befindet. Dieser Einstieg dauert etwa 40 Minuten. Und aus dem darauf folgenden Ereignis zieht der Film seine ganze Spannung: Steven Seagal stirbt nach ca. 45 Minuten des Films und plötzlich steht sein Team ohne Anführer da und der einzige, der wirklich Ahnung hat, ist ein Wissenschaftler ohne Kampferfahrung. Daraufhin beginnt ein unglaublich spannendes Katz-und-Maus-Spiel, in dem die Soldaten und Dr. Grant versuchen müssen, die Terroristen zu identifizieren, ohne entdeckt zu werden. Nebenbei müssen sie auch noch die Bombe finden und entschärfen, da sie bei einer Landung sofort explodieren würde. Durch den Tod von Seagals Charakter traut man den ratlos wirkenden Überlebenden nicht zu, diese Aufgaben zu meistern. Danach folgt der Film allerdings den üblichen Konventionen, ohne dabei allerdings langweilig zu werden. Das Ende ist etwas überdreht, aber ansonsten hat der Film eine konstant hohe Spannung.
Neben dem sehr guten Drehbuch-Kniff hat „Einsame Entscheidung“ aber auch noch andere Stärken. Eine davon sind die Schauspieler. Kurt Russell spielt die Rolle des Wissenschaftlers überraschend gut. Man merkt ihm immer seine Unsicherheit an und trotzdem ist die Entwicklung zum Helden glaubwürdig. Auch Halle Berry als kämpferische Stewardess kann überzeugen. Doch auch die restlichen Nebendarsteller, allen voran John Leguizamo, können vollkommen überzeugen. Die Inszenierung ist ebenfalls sehr gelungen. Die Einstellungen entsprechen immer dem Geschehen, es gibt nicht das in modernen Filmen übliche Gewackel und die Schnitte sind ebenfalls sehr gut.
Somit ist „Einsame Entscheidung“ eine sehr gelungene „Stirb Langsam“-Variation, die jedem Fan von guten Thrillern uneingeschränkt zu empfehlen ist.