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Christian Alexander Z.
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4,5
Veröffentlicht am 28. August 2023
Sozialtragikkomödie, so lässt sivh das Werk klassifizieren. Und das Fehlen eines üblichen Handlungsablauf ist natürlich darin begründet, dass sich unsere Protagonist permanent langweilt. Sehr gut gemacher Film über Wohlstandsverwahrlosung und den aussichtslosen Versuchen, ihr zu entkommen. Dicht an der Grenze zum Meisterwerk!
Da der Film von Beginn nicht den Eindruck erweckt, Handlungsstränge zu entwickeln, akzeptiert man mit Freude die leicht ironisierte und verlangsamte Reflexion über die Idee der leeren Fame-Welt. Das Motiv ist zwar keineswegs neu, nur dort, wo andere Filmemacher mit massiven Rausch-Orgien die Sinnlosigkeit versuchen würden deutlich zu machen, dort belässt Sofia Coppola es bei langen, ruhigen Aufnahmen, und verzichtet auf narrative Kunststücke und theatralische Ausgänge.
Als "Lost In Translation"-Fan musste ich mir den neuen Film von Sofia Coppola anschauen. Somewhere ähnelt in vielerlei Hinsicht sehr seinem Vorbild: LiT. Schon der Erzählrhytmus ist genau, wirklich genau der gleiche. Am Anfang sieht man einen schwarzen Ferrari, der immer wieder die gleiche Runde fährt - bis er nach drei Minuten stehenbleibt und ein Mann aussteigt. Viele Szenen kommen ohne Dialog aus, sind dann meistens in einer langen Einstellung gedreht (die Szene mit den Stripperinen im Hotel). Oftmals erreichen gerade diese Szenen dann auch fast das selbe Level von LiT. Der Hauptdarsteller spielt seine Rolle wirklich fantastsich! Kein Overacting, absolut natürlich. Positiv hervorzuheben ist auch die noch sehr jungen Schauspielerin Ellen Fanning. Wie bei Sofia Coppola typisch besitzt auch dieser Film eine sehr dezimierte Handlung. Macht nixhts, auch wenn ich mir manchmal etwas drastischere Moemente gewünscht hätte. Der Hauptkritikpunkt liegt dabei auf der Botschaft, die leider fast gar nicht vorhanden ist. Es werden zwar Themen wie Einsamkeit (wie in LiT), Sinn des Lebens (wie in LiT) angesprochen, so gut und tiefgründig wie in LiT sind sie aber nicht.
Trotzdem hat der FS-Redakteur mit seiner Wertung übertrieben. 4 Sterne/5 Sternen für diesen immernoch sehr sehenswerten kleinen Bruder von LiT, der denen besonders gefalen dürfte, die auf LiT stehen.
Ich hab mich bis endlich der Abspann lief gefragt: WAS SOLL DIESER MIST? Bis ich den Namen des Regisseurs, bzw. der Regisseurin las, da war mir schlagartig alles klar: dies ist ein Film Sofia Coppola. Noch Fragen? Bei der Frau bin ich ratlos: die dreht was sie will, nervt und langweilt zu Tode und doch findens alle nur geil und hören nicht auf mit den Lobgesängen … zum kotzen, so was! Dieser Film bringt mich mal wieder an die altbekannte Frage: wenn ein Film Langeweile zum Thema hat, ist es ein Erfolg wenn er diese exakt auf den Zuschauer abstrahlt? Funktioniert hier nämlich bombig: ein Filmstar hockt ein wenig freie Zeit ab, macht nichts, macht wenig, macht sogar noch weniger (Guitar Hero spielen zählt wohl nicht) und am Ende zieht er bedauert von dannen und stellt fest dass er ja im Grunde ein nichts ist … und vermutlich alleine, denn es wird wohl kaum einer den Film bis zum Ende aushalten (in einer Sneak Preview wäre so was ganz genau die Sorte von Film die den Laden leer räumt). Einziger zu vergebender Pluspunkt meinerseits ist Stephen Dorff, nach wie vor ganz gut erhalten und wirklich fähig richtig gut zu spielen. Den würd ich mir mal wieder in ner richtig guten Rolle wünschen … in so was jedenfalls nicht. Und Frau Coppola … ach, mach doch was du willst. Ich find nicht einfach alles geil nur weils von ihr ist.
Fazit: Sterbenslangweilig und furchtbar dünn – verschwendete Zeit!
in "somewhere" knüpft sofia coppola an thematisch an ihren großartigen film "lost in translation". doch dieser film ist stiller, suchender und auf angenehme art und weise ziellos. stephen dorff spielt den schauspieler johnny marco. ein junger typ, der keine ahnung hat, was er eigentlich mit seinem leben anfangen will. struktur hat er keine. dann steht plötzlich die tochter vor der tür. cleo wird von elle fanning gespielt. die fannings tauchen mittlerweile in gefühlt jedem film auf. es steht jedem frei das zu bewerten. hier aber fühlt man, das es von coppola womöglich beabsichtigt war. "somewhere" spielt zu großen teilen im berühmten "chateau marmont hotel" in L.A. das mit seinen gästen wie bogart oder jim morrison selbst schon eine popkulturelle legende ist. von diesem mythos zehrt der film geschickt wenn er sein leises drama um einen jungen hollywood - star hier platziert und fragt, was eigentlich ruhm ist. über allem schwebt die sphärische musik der französischen kult - band phoenix. die überbelichteten, hochgestochenen bilder sind zudem selbst schon kleine kunstwerke für sich und erinnern an fotografien von larry clark oder dessen filme, ganz besonders "ken park". "somewhere" ist unter den leisen und unauffälligen filmen eine perle. ein kleines meisterwerk einer begabten regiesseurin die sich nichts mehr beweisen muss.