Selbst mit 2,5 von 5 Sternen deutlich überbewertet!
Wer "I, Frankenstein" sieht, der wird schnell merken, dass man den Film völlig zurecht mit "Van Helsing" und "Underworld" vergleichen kann (In gewisser Weise ist der Film sogar nichts Anderes als ein Mix aus den beiden). Doch auch wenn diese beiden Filme nicht gerade als gelungende Fantasy-Action- Kost gelten, so erreicht "I, Frankenstein" nicht einmal deren Qualität ansatzweise.
Zunächst zum sicherlich vernachlässigbarsten Punkt des Genres, der Story:
Diese ist so dünn, dass man sie nicht einmal wahrnimmt und wurde anscheinend für ein Publikum mit dem Durchschnitts-IQ eines Toastbrots geschrieben; anders kann ich mir die unfassbar übertriebenen Zeigegesten uns Foreshadowings nicht erklären, die sich allerdings nahtlos in das überpathetische Zweckkonstrukt aus aufgeblasenen Dialogen und Platzhalter-Plots einfügen. Ständig wird auf Dinge verwiesen, die der Zuschauer längst weiß, Wendungen oder Überraschungen gibt es nicht, ebenso vermisst man jegliche Form von Subtext. Manche Situationen sind so schlecht konstruiert, dass sie unfreiwillig komisch wirken. Wir sollen Sympathie empfinden für eine offensichtlich ethisch verkommene Wissenschaftlerin,
die in einer sehr frühen Szene eine Zombie- Maus fast grillt, dann zum Leben erweckt und kein Problem damit hätte, dies auch mit Menschen zu tun
?
Und dann kann man sie schließlich zu genau diesem Schritt zwingen, indem man
ihren Laborpartner umbringt, dessen Existenz der Zuschauer bis dahin gerade so wahrgenommen hat
?
Den ganzen Film über prügeln sich riesige Gargoyles über den Dächern einer Stadt, zerstören Häuser oder Ähnliches und es wird im ganzen Film kein einziger Grund genannt, wieso die Menschen das nicht bemerken. Ebenso die fetten Lichtsäulen, wenn Gargoyles sterben oder die bodenlosen Löcher im Boden, die gestorbene Dämonen hinterlassen.
Die unterirdischen Dialoge tragen ihren Teil dazu bei, dass sogar solche Situationen noch trashiger werden, als sie es ohnehin schon sind.
Als nächstes der Punkt, wegen dem ich den Eintritt gezahlt habe, die Effekte und der Look:
Hier hat mich filmstarts wie so oft grob getäuscht. Ich weiß nicht, wie man den visuellen Effekten des Films etwas Gutes abgewinnen kann. Noch nie (!) zuvor habe ich so ein schlechtes Dämonen-Design gesehen. Diese Viecher sehen einfach nur lächerlich aus; bei manchen Verwandlungen oder Closeups musste ich beinahe laut lachen. Ähnlich geht es mir bei den Gargoyles. Sobald sich bei denen nämlich etwas regt, sieht deren Haut nicht mehr aus wie Stein, sondern wie Gummi. Nur die Flügel wirken imposant.
Die restlichen Effekte sind solide, mehr aber auch nicht und das 3D habe ich nie gespürt.
Das Schauspiel ist es nichtmal Wert, darüber noch großartig Worte zu verlieren.
Ich habe mir irgendwie mehr von Aaron Eckhard erhofft. Der spielt seine Kreatur nämlich so statisch, dass nichtmal ansatzweise klar wird, dass sich
in seinem Inneren gen Ende eine Wandlung vollzieht
.
FAZIT:
In den ersten Minuten des Films scheint man förmlich zu spüren, wie der Geist der Originalgeschichte und das Potential einer gelungenen Filmvariation gleichermaßen absterben. Was zurückbleibt, ist uninspirierter und unfreiwillig komischer Trash, der nichtmal Schauwerte aufweisen kann.
Einer der seelenlosesten Filme, die ich je gesehen habe.