An dem Film hat mir nichts so wirklich gefallen. Die Schwächen, aus meiner Sicht, aufzuzählen ist ein ganz schöner Brocken, deshalb sollte man vielleicht mit dem Vorsatz anfangen, mit dem die Macher offenbar an diesen "Bond" herangegangen sind. Man wollte wohl neue Wege einschlagen, die persönliche Komponente in Bezug auf Bond und andere zentrale Figuren stärken, deshalb die Fokussierung auf die Beziehung Bond und M, die durch den unmittelbar damit in Zusammenhang stehenden Superschurken des Films unterstrichen wird. Das hätte auch durchaus mal etwas werden können, so als erzählerisch verbindendes Element, als Weiterentwicklung zwischen den Teilen der Serie usw., wobei dann natürlich immer noch die Frage bliebe, ob es sich dabei noch um einen waschechten "Bond" handelt....Die Frage ist aber angesichts des fertigen Filmes nicht die entscheidende, denn geglückt ist die Umsetzung so oder so nicht.
Wie bereits vielfach geschrieben wurde, wirkt der Film einfach nicht wie aus einem Guss, sondern eher wie aus Fragmenten zusammengesetzt - die Eröffnungsszene in Istanbul, London, Shanghai, Macao,...,wieder London usw., die Handlungsorte und stattfindenden Handlungen sind irgendwie lose linear miteinander verknüpft, mehr aber auch nicht. Es gibt unzählige lose Enden, da die Figuren und das Geschehen in einer Szene in der nächsten einfach keine Rolle mehr spielen, so extrem habe ich das bisher kaum in einem Film erlebt! Letztlich wirkt dadurch ab einem gewissen Punkt (der bei mir recht früh erreicht war) alles ziemlich beliebig, was sich handlungsmäßig noch ergibt. Genervt hat an dem "Bond" auch die Anbiederung an den Mainstream und der plumpe Ideenklau, z.B. mit dem jungen smarten "dem-möcht-ich durchs-Haar-wuscheln"-Q,
die leidige Nummer mit dem eingesperrten Erzschurken, der in Wirklichkeit seinen Häschern eine Falle stellt
, der bärbeißige alte Familienfreund, der für den ein- und anderen kalkulierte Lacher gut ist - alles schon zigmal gesehen, alles nicht authentisch! Dem Anspruch, neben dieser allseits bekannten Blockbuster-Kost etwas originäres zu schaffen, kann der Film andererseits auch nicht gerecht werden. Die Einblicke in Bonds Kindheit und damit seine Psyche bleiben absolut oberflächlich, auch die Beziehung zu M, die wohl eigentlich etwas wie eine Ersatzmutter darstellen soll, wird überhaupt nicht greifbar. Damit bleibt Daniel Craigs minimalistisches Bond-Spiel weiter sehr unpersönlich und unnahbar, was mich ab diesem Teil dann auch begonnen hat, zu nerven. Aber darüber mag man streiten...Insgesamt erhält man einen dem Budget entsprechend mit guter Action, guten Schauspielern und abwechslungsreichen Locations ausgestatteten Film, dem es aber sonst an leider so ziemlich allem fehlt. Für mich braucht es einiges, damit ich mir der nächsten Teil der Reihe ansehe.