Nach den letzten beiden Bonds mit Daniel Craig endlich mal wieder ein klasse Film!
Aber ist er ein Bond? Oder ist er "nur" ein weiterer Actionfilm im neuen Style?
Spulen wir mal zurück ins Jahr 1962: Da kam ein gestriegelter, leicht versnobter, nie dreckig werdender und mit jeder Situation fertig werdender Frauenheld namens "Bond, James Bond" in die Kinos. Egal wie wild die Schlägerei oder wie verrückt die Verfolgungsjagden (mit den Motorbooten & Sheriff Pepper) waren, James Bond stand auf, zog sich die Krawatte zurecht und war wie aus dem Ei gepellt.
Alle liebten Ihn, und die Serie wurde zum vollen Erfolg über Jahrzehnte hinweg!
Und warum? Weil sie einfach anders war!
Abgehoben, intelligent, unwirklich, pompös, unwahrscheinlich und überwältigend. Die begeisternden Schauplätze, die Autos, der Luxus, die Frauen, die Bond zu Füßen lagen, und nicht zu vergessen Q's technische Spielereien, die Bond immer wieder aus der Patsche halfen...
Kurz: Sex (Sex) , Drugs (Luxus, Technik, Schauplätze) & Rock'N'Roll (Action)
Was haben wir heute?
Sehr gute Action, rasante Szenen, einen durchtrainierten Daniel Craig, der wirklich einen guten Bond abgibt, aber es fehlen mir hier doch etwas die technischen Spielereien und die "very british behavior and humor" bei Bond, wie es Sean Connery oder auch fast so gut Pierce Brosnan verkörperte...
Also wenig Sex, wenig Drugs und viel Rock'N'Roll (siehe oben).
Last but not least:
Wäre es dem Ur-Bond wirklich egal, ob sein Wodka-Martini geschüttelt oder gerührt wird? Stellt er sich demächst dann auch nur noch mit "sag einfach James" vor?
Daher:
Klasse Action-Film, sehr sehenswert. Aber ein richtiger Bond ist und war es genau so wenig wie die beiden davor...
Daher "nur" 3 1/2 Sterne...
PS: Man gestatte mir hier die höfliche Bitte:
Frau Broccoli, bitte treten Sie doch wieder etwas mehr in die Fußstapfen Ihres Vaters!