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2006 wurde Regisseur Martin Campbell die Bürde aufgetragen, Bond neu auszulegen. Zunächst einmal blonder und kantiger, aber auch in einem neuen Interpretationsschema. "Casino Royal" wurde zu Recht eine Sensation und einer der besten Bond-Filme aller Zeiten. Dennoch wurde Nachfolge-Regisseur Marc Foster in "Ein Quantum Trost" vor die schwierige Aufgabe gestellt, das offene Ende des Vorgängers sinnvoll mit seinem zu verknüpfen. Was Foster geschafft hat, kann man allgemein als souverän bezeichnen, denn auch wenn sein Werk weit weniger Bond und kongenial zusammengeschustert wurde, hat er die vorgegebene Linie konsequent durchgezogen und beendet. Und so ist es nun Sam Mendes, der vor der höchst unbequemen Ausgangssituation einer neuen Bond – Ära steht, und bringt schlussendlich mit "Skyfall" einen Sonderling ins Kino.
Der Film beginnt bond-typisch, eine schnelle, intensive Verfolgungsjagd auf dem Niveau, das man gewohnt ist. Wenn der Betrachter jetzt allerdings glaubt, es bleibt dermaßen vorhersehbar und traditionell, dann bekommt er eine Überraschung serviert. M verliert die Decknamen ihrer Geheimagenten und zum ersten Mal ist das MI6 so angreifbar, dass ihre Existenz auf dem Spiel steht. Das trägt dann auch sehr dazu bei, dass die Charaktere mehr Spielraum für ihre Entwicklung bekommen. Neben James Bond sind es vor allem M, die erstklassige neue Variante von Q, sowie Gareth Mallory und Bond's Gegenspieler Silva. Allerdings erhöht sich dadurch auch ganz zwangsweise die Dauer der Dialoge. Man kann deutlich die Anwesenheit Mendes' spüren, der als Regisseur von Werken wie "American Beauty" und "Jarhead" immer wieder wortgewandte Einzelszenen in den Mittelpunkt rückt und diese oft haarklein konstruiert. Bond's typischen Onelinern tut dies sicherlich einen Abbruch, oft wirkt es, als hätte Craig ein paar Worte zu viel erzählt, was auch der Geduld des ein oder anderen zusetzt. So sind die Gespräche von Bond mit Q von unglaublicher Raffinesse, die längeren Konversationen mit Naomie Harris aber beispielsweise sind mit einigen Längen versehen.
Es wurde zudem auch viel über die Orientierung von "Skyfall" an Nolan's "The Dark Knight" diskutiert. Tatsächlich lassen sich einige Ähnlichkeiten nicht abstreiten. Zum einen die Wahl von Javier Bardem, der in seiner Performance und seinen körperlichen Gebrechen dem Joker sehr gleicht. Zum anderen lassen sich aber auch Parallelen in Abfolgen erkennen. Javier Bardem's Ausbruch und der des Joker gleichen sich sehr wohl in Motivation als auch ihrer Komplexität. Hinzu kommt sogar ein ähnlicher Schnitt in der Szenenabfolge. Das wurde von Sam Mendes in Vorfeld zwar schon erwähnt, jedoch könnte sich der Vorwurf der Ideenlosigkeit schnell verhärten und den Unmut vieler erzeugen. Meiner Meinung nach bietet sich dieses Konstrukt jedoch zur Chance.
Denn: Die Actioneinlagen sind diesmal zwar rar gesäht, allerdings mit stylistischer Finesse präsentiert. Den größten Anteil daran hat zweifelsohne Kameramann Roger Deakins, der seinen Bilder sowohl düstere, raue Atmosphäre als auch farbenfrohe Ästhetik, wie die Szenen im chinesischen Hochhaus als auch die, vom brennenden Anwesen und unter dem Eis, belegen, einflößt. Hinzu kommen grandios in Szene gesetzte Momente von Bond und Silva im Duell, dass einen sehnsüchtig an die alten Tage von "Der Mann mit dem goldenen Colt" denken lässt, natürlich immer mit dem Blick in die Moderne und Judi Dench alias M's vorgetragene Lyrik von Tennessee vor dem Senatsausschuss, ehe der Sturm über ihnen hereinbricht.
All das hat in gewissem Maße dann auch noch Bondcharakter, was gegen Ende dann passiert, ist jedoch Mendes' eigene Note. Er inszeniert einen atmosphärisch dichtes und stark bebildertes Endstück, was man in einem Bond so noch nie zu Gesicht bekommen hat, zusätzlich garniert mit einem emotionalen Schlussakkord. So ist diesmal auch am Rande noch die geglückte Namenswahl des Films zu bemerken, die diesmal sogar im tatsächlichen als auch metaphorischen Sinn logisch ist.
Daniel Craig ist nach seiner ersten Zweiteiler – Erfahrung als James Bond nun angekommen, steuert sogar typischerweise mehr Witz ein und sein Auftreten ist für den neuen Stil der Bond-Filme nun unumgänglich. Javier Bardem spielt überzeugend in seiner Rolle, auch wenn diese zugegeben, nicht neu ausgelegt ist. Ben Wishaw ist neben Judi Dench dann noch erwähnenswert, Wishaw hat eine geradezu irrwitzig, ruhige Betonung und Dench kann mit der zusätzlichen Spielzeit ihre Klasse ausspielen.
Fazit: Sam Mendes' "Skyfall" ist gekonnt und überraschend, er wird ganz zwingend eine neue Ära der Bond – Filme einleiten, denn wenn gegen Ende tatsächlich wieder den Konventionen des Genre entgegengesteuert wird, kann man dies schon fast als surrealen Seitenhieb auf die Bond's der 80er und 90er auslegen. Bleibt abzuwarten, wer als nächstes das Heft in die Hand nimmt, denn für die Bond – Filme der Moderne erfodert es auch eine ebenso versierte Hand wie die von Mendes', um nicht qualitativ wieder zurückzurudern.