Ich schließe mich in weiten Teilen der Kritik von Holyhong an, der genau auf den Punkt bringt, warum der Film so unglaublich schwach ist. Die Vielzahl logischer Brüche (
toller Zufall, dass der Terrorist, den Bond am Anfang verfolgt, später noch mal für denselben Auftraggeber arbeitet und nicht für jemand vollkommen anderen; praktisch auch, dass Bond die uranhaltige Munition schöne drei Monate in seinem Körper rumträgt; unklar ist auch, warum das Gift bei Silva nicht funktioniert hat und nur seinen Mundraum zerstört hat; wieso gibt er dafür M die Schuld? Der Rückzug nach Schottland ist ein super Plan, die einzige Begründung auf die Hilfe des britischen Staatsapparates zu verzichten ist die Tatsache, dass "Silva uns immer irgendwie voraus ist"; Silva operiert dabei im britischen Luftraum mit Militärhubschrauber vollkommen ungestört
) ist einfach nur ärgerlich. Dazu kommt, dass die Motivation der Figuren vollkommen unklar bzw. lächerlich ist (
ist der einzige Wunsch von Silva wirklich, dass er seine "Muddi" töten und demütigen will. Dafür hat er die ganze Insel und alle Hochtechnologie aufgebaut? Woher kennt er sich überhaupt so toll mit Computern aus, dass er all diese Zauberkunststücke vollbringen kann? Wieso schickt er "Q" die Nachricht "Not so clever, boy", kennt er ihn doch gar nicht. Was erhoffen sich eigentlich die ganzen Schergen von Silva? Sind sie einfach nur böse und machen auf blöd mal mit, weil Silva so ein toller Typ ist?
). Weiter sind die ganzen Figuren/Konstellationen nur Versatzstücke von anderen Filmen (
der Höhepunkt der Peinlichkeit ist dieser schottische Wurzelzwerg/Gandalf, der offensichtlich seit drei Monaten in dem Haus sitzt und darauf wartet, dass Bond zurückkommt (das erinnert ein bisschen an den blinden Knecht von Robin Hood ("Duncan, Brot") und Alfred aus dem Wayne-Manor); schön, dass er es nicht über das Herz gebracht hat, das Gewehr von Bonds Vater zu verkaufen - was macht er denn jetzt damit, wo alles verkauft ist? Einfach mal vergraben?
).
Der Grund, warum ich die Kritik schreibe, ist aber der letzte von Holyhong genannte Punkt: offenbar scheint sich der Geschmack der filmstarts-Kritiker immer weiter von meinem zu entfernen. Früher wusste ich, dass ein Film, der neun Sterne hat, ein absolutes Highlight ist. Heute trifft das zwar auch noch häufig zu (z.B. Looper), aber eben häufig auch nicht mehr (ähnlich der unglaublich dämliche, neueste "Resident Evil"-Teil mit 3,5 meiner Ansicht nach heillos überbewertet). Für Skyfall gab es große Kampagnen auf Filmstarts. Da die einzigen Verdienstmöglichkeiten von filmstarts Werbung und referal-Programme sind, besteht hier die Gefahr, dass mundgerechte Kritiken verfasst werden. Insoweit würde ich die Filmstarts-Redaktion bitten, einmal in sich zu gehen und zu fragen, ob man bei den Kritiken tatsächlich noch vollständig unabhängig ist!