Eines vielleicht zuerst: Wenn man, so wie ich, mit "Raumschiff Enterprise" aufgewachsen ist, dann hat man eine spezielle Erwartungshaltung. So war es bei dem ersten Film der neuen Reihe, den ich im Kino vermieden habe und erst später auf DVD gesehen habe. Und ich muss sagen: Es hat mir gefallen.
Also habe ich mir "Into Darkness" am letzten Wochenende angesehen und muss sagen, dass ich begeistert war. Abgesehen davon, dass gerade Science Fiction in 3D genial ist hat mich der Film überzeugt.
Die Handlung ist, wenn man "Alt - Trekkie" ist, ab einem gewissen Punkt vorhersehbar (Siehe Star Trek 2: Der Zorn des Khan), aber das ist nicht weiter tragisch.
Interessant ist der Film vor allem deshalb, weil die Charaktere, die man aus der alten Serie mit William Shatner etc. kennt, sehr überzeugend dargestellt werden. So ist der junge Kirk perfekt besetzt und auch gespielt. So hat man sich James T. Kirk im Grunde genommen vorgestellt: Eigenwillig, dicker Kopf, ein "Hau Drauf". Sehr emotional.
Dagegen Spock, den man als reservierten, emotionslosen Vulkanier kennt, der im Grunde genommen nie die Beherrschung verliert, der dann auf einmal wild schreiend und prügelnd durch den Film tobt. Auch diese Figur hat mich überzeugt.
Aber hätte man sich vorstellen können, dass Spock und Uhura ein Verhältnis haben? Alte Trekkies haben eigentlich immer darauf gewartet, dass sie mit Scottie etwas anfängt. Aber da war der Vulkanier schneller, was im ersten Teil begründet liegt. Pille wird, meiner Meinung nach, auch überzeugend dargestellt als ein nörgelnder, immer skeptischer Doc.
Zum Film selber: Die Eröffnungssequenz ist gigantisch, auch die Schlußphase überzeugt durch sein Tempo und die Action. Längen gibt es im Grunde genommen keine, auch die Logik der Handlung passt. Große Logiklöcher gab es nicht. Es wäre vielleicht, um des besseren Verständnisses Willen, eine genauere Erklärung der Vorgeschichte zu Khan besser gewesen, aber nicht unbedingt nötig. Alt - Trekkies wissen Bescheid, und das neue Publikum sollte vielleicht damit nicht belastet werden.
Sehr schön auch der Mini Auftritt von "Mr. Spock" der Ältere. Einfach eine Hommage an die alten Zeiten.
Die 4 Sterne sind sauber erarbeitet. Den einen Stern ziehe ich für einige Kleinigkeiten ab, die mich störten. So die Klingonen, die nicht dem entsprechen, wie man sie aus anderen Episoden kennt. Und vor allem für diesen komischen kleinen Kerl, der bei Scottie rumhängt. Der passt überhaupt nicht. Sorry. Ach ja.... und der "Gashebel". Das Ding hat nur nen optischen Effekt. Den gab es, wenn ich mich nicht irre, auf der Original Enterprise nicht.
Ein absolutes Highlight ist Mr. Sulu, der zum ersten Mal die Kommandobrücke übernimmt. Nicht zu vergessen Mr. Chekov, der ja, wie wir Trekkies wissen, sehr jung zur Sternenflotte gekommen ist. Sehr gut dargestellt.
Ich kann den Film nur empfehlen, auch wenn sehr viele Trekkies ihn nicht mögen werden.