2009 war "96 Hours", wie er paradoxerweise heißt, als B-Movie ein konsequenter und schnelllebiger Rachethriller, der binnen kürzester Zeit zum Kultklassiker avancierte. 2012 ist "96 Hours 2" vor allem ein B-Movie und nur der Titel lässt keine Konsequenz vermissen. Es beginnt schon damit, dass es ewig dauert, ehe die Geschichte wieder Fahrt aufnimmt. Während das im ersten Teil von Nöten war, wirkt vieles im 2. Teil beliebig und auch sehr kitschig. Das zieht den Film mit einer sowieso kurzen Spielzeit dann am Anfang in die Länge, während man sich am Ende fragt, wo die ganze Zeit geblieben ist. Denn es ist jetzt nicht zwingend so, dass "96 Hours 2" unheimlich langweilig ist, bei weitem nicht, aber er ist in der Dauer seiner Actioneinlagen, die ihn ausmachen sollten, viel zu kurz. Die Einlagen selber sind dagegen aber häufig stark, taktisch gut durchdacht, wie es für Agent Mills üblich ist, aber auch fast zu eintönig. Das trägt vielleicht dann auch dazu bei, dass der Film so kurz wirkt. Olivier Megaton, der Erfahrung damit hat, bringt seine Handlung mit souveräner Hand zu Ende, wie aber oft bei ihm, eben NUR solide und ohne Überraschungen (siehe "Colombiana" und "Transporter 3"). Somit ist "96 Hours 2" eben ein viel zu konventionelles Stück Action, dass nicht nur Konsequenz und Härte vermissen lässt.