[...]Dunkler hat sie werden sollen, die dritte Runde „Riesenroboter schlagen sich den Schädel ein“, mehr reality based und dazu historically anchored, wie es im Moment ja so mancher Blockbuster sein will. Im Zuge dieses Ansatzes flog einiges raus, u.a. rammelnde Kläffer sucht man in „Transformers: Dark of the Moon“ vergebens.[...]So, und das alles kann doch eigentlich nur zu einem Ergebnis geführt haben: „Transformers: Dark of the Moon“ muss doch verdammt nochmal der beste Film der Reihe geworden sein, ohne den Großteil an Schwächen der Vorgänger und mit optimierten Stärken. Das muss doch endlich der Film geworden sein, der dem Actionpotenzial der formwandelnden Riesenroboter vollauf gerecht wird. Das sollte doch mit den neuen Castmitgliedern Patrick Dempsey, John Malkovich und Frances McDormand sogar der „Transformers“-Film geworden sein, der schauspielerisch nicht bloß Gurkenwasser auf Sparflamme kocht.[...]Doch in Sachen infantiler Humor und bis an den Rand der Existenzberechtigung ihres Schauspielers nervende Figuren hat sich im Vergleich zu „RotF“ NICHTS verändert. Jedes bißchen Grundstimmung, das sich aufbauen und woran sich der Film ausrichten sollte, wird alle paar Szenen von total unpassenden Slapstick-, Hysterie- und Weirdo-Momenten unterbrochen, entsetzlich fehlgetimt sogar manchmal missbraucht, um die Story voranzubringen.[...] Verschwörungstheorien rund um die erste Mondlandung, ein Stück Technik von Cybertron, das verantwortlich war für den Super GAU in Tschernobyl, Materie-transportierende Technologie zur Rettung des Heimatplaneten – GROOOOß klingt das, WICHTIG tut das. Und dann folgt halt ’ne Szene, in der Ken Jeong die Hosen runterlässt oder notgeile Miniroboter die Huntington-Whitley angeifern.[...] Über 440 Minuten ist sie nun lang, Michael Bays „Transformers“-Trilogie. 120 davon hätten einen einzigen ziemlich guten Blockbuster abgeben können, und zwar die erste Stunde von Teil eins – und die finale von Teil drei. Wenn „Transformers: DotM“ sich nämlich endlich auf mühsamsten Pfaden dahin gewuppt hat und alles und jeder da angekommen ist, wo er zum Showdown zu sein hat, dann passieren auf der Leinwand Dinge, für die eine der abgedroschendsten Phrasen in der Besprechung eines Special Effects-lastigen Films herhalten muss: das hat man so noch nicht gesehen. Weiterhin gebührt kaum ein Funke des Lobes den Schauspielern und der Inszenierung, sondern ganz klar Industrial Light & Magic, die hier auch noch die letzten Bits aus ihren Rechnern prügeln, um eine tricktechnische Perfektion abzuliefern, die mindestens in diesem Kinojahr ihresgleichen suchen und nicht finden wird. Aneinandergereiht sind die einzelnen Etappen der letzten Schlacht nicht weniger diletantisch, als der vorangegangene Versuch eines Films: wer gerade was warum und wie macht, warum sich Situationen ohne erklärende Zwischenszene in ihren Grundvorraussetzungen komplett ändern, wer wann wo auftaucht und was er/sie/es in der Zwischenzeit gemacht hat, das ist alles höchstens erahnbar - wofür aber eine Geistesleistung von Nöten wäre, die zu erbringen man ab diesem Punkt der Überwältigung schon gar nicht mehr im Stande ist. Will man aber auch gar nicht sein, denn die Qual der ersten 3/5 von „Transformers: DotM“ ist so umso schneller vergessen.[...] - komplette Review siehe: http://christiansfoyer.de/2011/06/30/review-transformers-3-ot-transformers-dark-of-the-moon/