michael bay ist ein meister. ein meister des bombastischen krawumskinos. wenn man betrachtet wie er mit seinen filmen immer wieder einen optischen overkill entfacht, zeigt sich sein talent. dummerweise bleibt das sein einziges. denn eine klare bzw. sinnvole geschichte zu erzählen ist er nicht im stande. dies trifft wahrscheinlich am ehesten auf sein transformers franchise zu. der dritte teil ist ein 155 minuten langes monster, voller bombast, voller nichtsnutziger charaktere und idiotischen ja teilweise schon herrlich dummen passagen.
im prinzip gibt es kaum nennenswertes zu berichten. wo der trailer noch einen optischen orgasmus erzeugte, so lahm schleift das endprodukt auf der pseudo-epischen schiene. die ersten 30 minuten nimmt sich bay an, so viele handlungsstränge wie es nur geht anzufangen. man merkt der gewollt-großflächigen story aber sofort ihre einfachheit an. so ist es nach einer knappen stunde sinnfreier erzählungen, der schlichte kampf zwischen gut und böse, der in diesem film den rosaroten faden bildet. ab und zu wird eine explosionsreiche szene eingespielt, die kurz zum munterwerden beiträgt, bevor der film wieder seine banale geschichte weiter erzählt. und man muss schon hardcore-fan sein, oder einfach nur 12 jahre alt, um diese geschichte und das ganze drum herum zu schlucken. so sehr ich mich angestrengt habe, ich konnte mir teilweise das von mir selbst verachtete "was für ein quatsch!" nicht verkneifen.
angefangen bei den charakteren. shia labeouf ist vielleicht kein grandioser schauspieler und sein sam ist mit hingabe vorgetragen aber eben dieser sam ist ein draufgänger, der zu sehr auf actionhero gepolt ist. er kommt ohne wirklich verletzt zu werden durch den größten schlamassel und steht am ende da, als wäre nichts gewesen. so ist es schnell auch gar nicht mehr spannend, weil seine figur unsterblich und unverletzbar wirkt. geärgert hat es mich, dass sich eine begnadete schauspielerin wie frances mcdormand (oscar für FARGO 8/10) für eine so austauschbare rolle wie der einer befehlshaberin des us-amerikanischen militärs hergibt. auch ein john malkovich hat eine rolle in so einem megablockbuster nicht nötig, allerdings hat er ein paar lacher auf seiner seite. am schlimmsten trifft es aber ..., ich habe glatt ihren namen vergessen, aber im film heißt sie carly. ... ist lediglich die nachfolgerin von megan fox, die in teil eins und zwei als optisches beiwerk diente. ihre rolle ( ... ) ist die allseitsbekannte superschönheit, die freundin des helden, welche auch irgendwann aus den klauen des bösen befreit werden muss. wie vertraut, wie langweilig. an ihr erkennt man auch das "geniale" drehbuch und dessen dia -und monologe. beispiel gefällig?: carly rutscht in einem zusammbrechenden wolkenkratzer richtung abgrund und schreit doch tatsächlich: "sam, ich rutsch' immer weiter!!" - so viel dazu.
im prinzip könnte man den film in all seine bestandteile zerreißen. er hat es auch verdient. wären da nicht die extravaganten actionszenen, die wirklich beeindruckend sind und zack snyder als ebenso grandiosen optic-overkiller fast schon lächerlich wirken lassen. auch wenn snyder kunstvoller an den optischen bombast rangeht, bay zieht alle register und zeigt seine materialschlacht in vorher nie gesehender detailverliebtheit. die autobots und auch die incepticons sehen aus, als bestünden sie aus abermillionen einzeilteilen. atemberaubend! auch der sound ist erstklassig. es schnarrt, zischt und rummst aus allen ecken und so ensteht im zusammenspiel mit der optik ein wahres feuerwerk. aber auch hier verspielt bay seine karten. denn in dem ganzen heck-meck ensteht ein wirrwarr, in dem man schnell mal den überblick verlieren kann. nichtsdestotrotz sind oscarnominierungen in technischen kategorien wahrscheinlich gesichert.
während der film noch lief, kam mir die frage, darf ich einen film der von sich verwandelnen autos handelt lächerlich finden, wenn ich zugleich einen fledermausmann verehre, der in der nacht verbrecher zu mus kloppt (THE DARK KNIGHT)?
ich sage ganz klar ja, denn: anders als nolan, nimmt bay seinen film und die thematik darin zu ernst. in TRANSFORMERS 3 gibt es keinen anflug von ironie oder augenzwinkern, wie es sie zwar vereinzelt aber gut gesetzt im neuen batman franchise gibt, wo ein bruce wayne etwa einen neuen anzug anfordert um eventuell auch besser rückwärts einparken zu können. ein seitenhieb auf die schon genannte und ausgetauschte megan fox (sie zickte mit bay rum und flog raus) reicht da nicht. und so kam ich automatisch auf die antowrt meiner frage am ende des films, welches noch einen drauf setzt und versucht eine message an die kinogängerschaft zu verkünden. dick auftragen und in den vorherigen 154 minuten so ein blödsinn zeigen. bay, ich bitte dich.
FAZIT:bay macht keine halben sachen in bezug auf action und effekte. alles andere ist nebensache und so verkommt der film zum cgi-bastard, der jedenfalls mich komplett kalt ließ.