Zunächst mal ein großes Lob an unser Kino in Saarbrücken, die sich richtig mühe gegeben haben im Kino selbst schon eine gruselige Atmosphäre aufzubauen. Dabei wurden Clows im Saal, kein Licht, aufblitzendes Licht, vereinzelte Einblendungen von Pennywise, Musik und Luftballons verwendet. Das hat die Freude auf den Film schon angeheizt. Nun zum Film. "Es" war definitiv einer der meist erwarteten Filme 2017 und dementsprechend hoch war die Fallhöhe, sollte der Film nicht halten was er verspricht. Aber letztlich kann ich auch sagen, dass "Es" ein Film ist, der seinem Hype gerecht wird. Ich habe weder das Buch gelesen, noch den Fernsehfilm gesehen und kann daher nur den Film bewerten. Ich bin großer Fan von King-Verfilmungen wie "Shining", "Stand by me" und "Die Verurteilten" und kann abschließend sagen, dass ich auch "Es" in diese Reihe zählen kann. Die Handlung ist bekannt und der Film beginnt bereits unglaublich atmosphärisch. Georgies erste Begegnung mit dem Monster aus der Tiefe ist unfassbar gut inszeniert und auch unglaublich erschreckend. Man weiß hier schon was einen den ganzen Film über erwarten wird. Den ganzen Film über wird mit den Ängsten der Kinder wunderbar gespielt. Handwerklich gibt es an dem ganzen Szenario nichts zu meckern. Die Effekte sehen toll aus und wirken durchaus realistisch. Gerade die Waschbecken - Menstruationsszene hat großartige Showwerte. Ebenso großartig ist die Kameraarbeit von Chung-Hoon Chung, der tolle Bilder einfängt. Das gesamte Szenenbild ist fantastisch und auch die Musik ist sehr atmosphärisch und trägt viel zur unheimlichen Stimmung bei. Regisseur Andrés Muschietti liefeer in seinem Debutfilm tolle Arbeit ab und schafft zum Beispiel mit dem Horrorhaus in der Mitte des Filmes eine der stärksten und zugleich unheimlichsten Szenen des Filmes. Auffällig in dem gesamten Film ist, dass wirklich nur die Kinder sympathisch sind und die moralische Instanz sind. Alle Erwachsenen oder Henry und seine Truppe haben alle einen Dachschaden, sind unsympathisch oder einfach nur unerträglich böse. Was mich persönlich gestört hat. Die Erwachsenen tragen zum Clown selbst nichts bei. War von denen niemand vor 27 Jahren dort ? Hat niemand mal selbst Erfahrungen mit Pennywise gemacht ? Warum vertrauen sich die Kinder niemandem an oder warum wird nie bei den Eltern/Erwachsenen thematisiert was Bill und seine Truppe da treibt. Gerade am Ende dachte ich doch, was ist den da los ? Warum realisiert keiner was da passiert ist ? Dies war für mich die einzige Schwäche des Filmes. Was mich freut ist, dass der gesamte Cast einfach großartig besetzt ist. Die Kinderdarsteller spielen alle großartig und haben auch untereinander eine super Chemie, was dem ganzen unglaublich gut tut. Allen voran Jaeden Lieberher (St. Vincent), der als Bill absolut großartig spielt und ein sehr authentischer Führer ist, dem man gerne folgt.Auch Finn Wolfhard (Stranger Things), Wyatt Oleff (Guardians of the Galaxy), Sophia Lillis (37) und auch Jack Grazer machen einen tollen Job. Allen voran geht dann noch Bill Skasgard. Der erst 27 jährige Sohn von Stellan Skasgard ist unter seinem Make-up nicht mehr wieder zu erkennen. Aber er macht einen unfassbar guten Job und öffnet ihm alle Türen in Hollywood. Zunächst ist sein Kostüm großartig und auch das make-Up ist super. Skasgard selbst kann so unheimlich lachen und mit seinen Augen arbeiten, dass man richtig Angst vor ihm bekommt. Sein Spiel, seine ganze Präsenz ist einfach großartig und befördert seine Figur in die oberste Liga der Filmschurken. Wie er sich bewegt ist ebenso wunderbar anzusehen. Die ganze Figur Pennywise ist klasse. erschreckend und beängstigend. Jedes mal wenn er auftritt frisst er die Leinwand auf. Kurz: "Es" wurde seinem Hype gerecht und ist ein erschreckender und visuell eindrucksvoller King- Horrorfilm, der trotzt wenig Blut einem das Blut in den Adern gefrieren lässt. Dazu tragen vor allem die großartigen Jungstars Teil, allen voran Jaeden Lieberher, ebenso der Schwede Bill Skasgard, der als Pennywise, eine der besten Schurkendarstellungen aller Zeiten abgibt und mit seiner Performance den gesamten Film überstrahlt.