Trotz der Tatsache, dass ich praktisch keine Erwartungen an den Film hatte, hat er doch auf voller Linie enttäuscht.
Allem voran geht da die Figur des Jokers, bzw. dessen Interpretation durch Jared Leto.
In den Trailern groß angepriesen als der Mutterficker vor dem Herren, hat man den Joker kurzerhand zu einem Nebencharakter degradiert, um Harley Quinn ein bisschen zu profilieren. Im Prinzip hat man schon die Hälfte der Szenen mit dem Joker gesehen, wenn sich den (bzw. die) Trailer anschaut.
Darüber hinaus hat Leto seine Rolle zwar schrill, doch überhaupt nicht beängstigend - ja kaum geisteskrank - dargestellt. Dieser Joker ist kaum noch mit Heath Ledgers Joker zu vergleichen.
Des weiteren habe ich ja auch nicht zu viel von der Story erwartet, aber dass diese so humorlos, spannungslos, berechenbar und nicht überraschend sein würde hätte ich wirklich nicht erwartet. Statt eines anarchischen und frechen Films, der mit den Konventionen des Superhelden Genres bricht serviert zu bekommen, wofür dieser Hintergrund mit Auszeichnung gereicht hätte, bekommt man hier ein paar kuschelige Knastis vorgesetzt, die teilweise akzeptabel profiliert werden (so Quinn, Deadshot oder Diablo), teilweise gar nicht.
Selbstverständlich muss dann, bedingt durch das Kostüm Design, Margot Robbies (nahezu) nackter Hintern alle zwanzig Minuten mindestens fünf Sekunden lang zu sehen sein, was vielleicht ein paar Vierzehnjährige Fans von Katja Krassavice anspricht, mich jedoch eher weniger.
Die visuellen Effekte sind jedoch gut, sowie der Großteil der Kostüme, und die schauspielerischen Leistungen sind, wie die Dialoge, in den meisten Fällen solide, weshalb der Film von mir unterm Strich anderthalb Sterne zugesprochen bekommt.