Inception hatte schon lange vor seiner Premiere hohe Erwartungen geweckt, da nur stückweise Informationen über die Handlung und Bilder an die Öffentlichkeit gerieten. Dazu beigetragen hat dann auch, dass die Trailer relativ kurz waren und nicht zu viel verrieten. Ich war wirklich gespannt auf den Film, da er talentierte und erfahrene Schauspieler beinhaltete, einen prominenten Regisseur und von der Thematik/Genre mir zusagte. Als die ersten US-Kritiken veröffentlicht wurden und den Film fast durchweg in den Himmel lobten, stieg meine Erwartungshaltung weiter. Zwischenzeitlich hatte Inception bei imdb.com sogar eine Durchschnittsbewertung von 9.2 erhalten, was phänomenal ist. Daher ging ich, obwohl ich ursprünglich eigentlich unvoreingenommen sein wollte, im Unterbewussten schon mit der Haltung ins Kino, möglicherweise einen der besten Filme der letzten 10-20 Jahre zu sehen.
Im Nachhinein ist es meist so, dass diese Erwartungshaltung nur enttäuscht werden kann. Bei Inception ist es nicht ganz so. Meiner Meinung nach ist Inception ein sehr spannender, gekonnt inszenierter Sci-Fi-Action-Blockbuster, der eine in der Filmwelt etwas abseits stehende Thematik wieder in den Mittelpunkt schiebt, sie aber für die breite Masse so inszeniert, dass es nicht zu abstrakt, zu intellektuell oder zu komplex wird. Dennoch bleibt die Handlung herausfordernd. Man muss bei diesem Film konzentriert dabei bleiben und mitdenken. Wer allzu schnell den Faden verliert, geht in der Handlung, mit seinen vielen Traum- und Zeitebenen, verloren. Jedoch muss auch gesagt werden, dass die Story keine neuen Aspekte der Theorie luzider Träume abgewinnen kann. Letztlich ist diese Theorie nur Mittel zum Zweck in einem Heist-Movie. Aus den Trailern hatte ich die Erwartung gehabt, dass es doch mehr um philosophische und wissenschaftliche Aspekte im Rahmen des Traumes geht.
Insgesamt kann Inception durch seine Bilder, Effekte und Spannung überzeugen. Ich hatte nie das Gefühl, dass irgendeine Szene überflüssig ist. Alles fügt sich nahtlos an und ergibt ein rundum gelungenes Gesamtbild. Die Filmmusik ist meiner Meinung nach nicht oscarverdächtig, aber kann dennoch als passend angesehen werden.
Die schauspielerische Leistung ist durch die Bank sehr gut. Gefallen hat mir, dass jeder der Hauptcharaktere seine Szenen hat, und keiner untergeht. Es ist keine One-Man-Show von di Caprio, sondern die Filmzeit ist gerecht verteilt, wie ich finde.
Abschließend ist noch zu sagen, dass Inception einer dieser Filme ist, die man noch paar Mal gucken kann/muss, um wirklich alle Inhalte, Aussagen, Mimiken, Kameraschwenks etc. realisieren und genießen kann. Auch kann man sich über einige Szenen im Film Gedanken machen, weil sie unterschiedliche Interpretationen zulassen, was von Nolan natürlich beabsichtigt ist, um über den Film zu reden. Jedoch schleichen sich in die Story auch einige Ungenauigkeiten und logische Schwierigkeiten ein, die man größtenteils erst im Nachhinein bemerkt.
Für mich gehört Inception zu den Highlights 2010 und zu den Top-Filmen der letzten 10 Jahre. In meiner ewigen Rangliste der besten Filme schafft es Inception aktuell in die TOP 30. Das ist doch schon was!