Für mich ist „Cloud Atlas“ nicht nur zweifelsfrei der beste Film 2012, sondern auch einer der besten Filme, die ich überhaupt je gesehen habe. Ich bin wirklich selten so beeindruckt, fasziniert und überrascht aus dem Kinosaal gekommen. Was für ein Einfallsreichtum, was für eine Bilderpracht – was für ein Film! Ich habe das Gefühl, dass mit „Cloud Atlas“ etwas ganz Großes geschaffen wurde. Die Bilder und Effekte sind fantastisch, die Schauspieler in ihren „Rollen“ wahnsinnig gut und die Story bietet genug Stoff zum Nachdenken und Diskutieren. Auch die Musik ist perfekt ausgewählt und passt oft perfekt zu den Szenen. „Cloud Atlas“ vereint Thriller, Science-Fiction, Drama und Komödie in 164 atemberaubenden Minuten. Go see it now! Ich vergebe wirklich verdammt selten 5 Sterne, aber in diesem Fall hat sie sich der Film zu hundert Prozent verdient.
Der Einfachheit halber, das Fazit zuerst: Sehr, sehr schöner und guter Film. Ich rate jedem der Interesse an einem anspruchsvollen Filmerlebnis hat (man muss auf der Hut bleiben, um mitzukommen), sich den Film im Kino anzusehen, weil Neo Seol wird wohl nur auf der großen Leinwand seine wahre Pracht entfalten können. Außerdem erlebt man selten ein solches Wechselbad an Gefühlen und Genres innerhalb eines einzelnen Filmes.
Ich persönlich bin ja begeistert von der Buchvorlage und habe mir von der Verfilmung sehr viel erhofft. Alles in allem wurden nicht alle meine Hoffnungen erfüllt, aber das bedeutet nur, dass ich nicht völlig begeistert vom Hocker gehauen wurde.
Insgesamt hat es sich als überraschend gute Idee erwiesen, die starre Struktur des Buches aufzubrechen. Die Übergänge zwischen den einzelnen Handlungssträngen funktionieren ausgesprochen gut. Die einzelnen Geschichten mussten selbstverständlich deutlich gekürzt werden. Darunter leidet vor Allem meine Lieblingsgeschichte "Son-Mi's Oratio", welche nicht annähernd so viel Kraft entfalten kann, wie sie es im Buch getan hat. Dafür wiederrum profitiert "The Ghastly Ordeals of Timothy Cavendish" (einen Teil im Buch den ich furchtbar nervig fand) ausgesprochen gut von der Knappheit und sorgt so für Erheiterung ohne langgestreckt zu wirken (und Hugo Weaving verdient für seine Darstellung der Krankenschwester Noakes eine Ehrung).
Die Schauspieler sind klasse und wer es schafft, am Ende der Credits festzustellen, dass er jeden einzelnen erkannt hat, der verdient meinen Respekt (mir sind mehrere dann doch entgangen). Die Kritik bezüglich des Themas, dass man keine asiatischen Schauspieler für die Geschichte in "Neo Seol" verwendet hat, kann ich übrigens nicht nachvollziehen.
Das Grundthema des Romans wurde im Großen und Ganzen auch ziemlich gut umgesetzt (sehr schön war es auch, den letzten Satz des Romanes auch im Film zu hören). Interessant fand ich, wie zwar bestimmte Motive - wie z.B. die Hydra in allen sechs Geschichten - weichen mussten, es dafür aber dann andere Motive gab, die sich wiederholten (z.B. Kannibalismus). Etwas störend (da unnötig) fand ich gegen Ende den Schwerpunkt auf das Motiv der "Liebe".
Der Film ist nicht so gut, wie ich ihn gerne gehabt hätte, aber er ist immer noch verdammt gut und ich werde ihn mir sicherlich nochmal im Kino ansehen :-)
Ich liebe diesen Film. Am Anfang etwas verworren, aber zum Ende hin blickt man doch durch. Die Spannung wird zum Schluß immer mehr gesteigert. Er ist lustig, spannend, anrührend – er berührt einfach. Dieser Film ist einfach anders. Er regt zum Nachdenken an, und ist es nicht das, was ein Film machen sollte? Auch wenn er floppen sollte: ich bin sehr froh, daß es ihn gibt!
Das vielbeworbene, deutsch co-produzierte 100-Millionen-Dollar Projekt "Cloud Atlas" ist längst nicht so perfekt, wie es seine Macher - Tykwer und die Wachowskies - im aktuellen Interview-Marathon glauben machen. Die sechs Plots, verteilt über 500 Jahre Weltgeschichte, sind ab und an auf überdeutliche Weise miteinander verbunden, stellenweise kitschgetränkt und manchmal hart an der Grenze zum Lächerlichen. Und wenn schon! "Cloud Atlas" hat mich von der Idee her fasziniert, sowie durch seine inszenatorisch starke Umsetzung. Er macht sich auf die Suche nach den Triebkräften und Emotionen, die im globalisierten Wirrwarr aus Lebensentwürfen und Interessen Verbindung schaffen. In einer Zeit, die jeden Medien-Nutzer und Kultur-Hopper mit unterschiedlichsten Sinneseindrücken überhäuft, hat die Vorstellung einer gegenseitigen Verknüpfung etwas Beruhigendes, wenn ihr gutes Handeln zugrunde gelegt wird. Das 173-minütige Werk wechselt manchmal in Minuten von Krimi zu Blödel-Komödie zu Sci-Fi-Dystopie, und trotzdem spüre ich eine Kraft zum Zusammenhalt. Kraft hat es Tom Tykwer sowie Lana und Andy Wachowskie ("Matrix") auch gekostet, ihre Geldgeber davon zu überzeugen, dass ein solcher Ritt über Stile und Kulturen hinweg sein Publikum findet. In den USA stehen die Zeichen auf Flop - in Deutschland ist JETZT die Chance da, die Weichen mit einem Kinobesuch von "Cloud Atlas" neu zu stellen, weg vom Mix aus Beziehungskomödien und Arthouse-Dramen, hin zu mutigen Projekten für die Multiplexe. Die müssen dann auch nicht perfekt sein. Nur nicht belanglos.
Ohne Worte!!:).. Kenne in meinem Umfeld leider zu wenige Menschen, denen ich diese Idee weiterempfehlen kann.. Wer's sehen sollte..??!!..Herzdenker und gnadenlose Träumer:):):)..
Den Film zu beschreiben oder zu erzählen ist nicht möglich. Man muss ihn erleben. Schauspielerei voller Hingabe, traumhafte Musik gepaart mit einmaliger Erzählkunst. Wen interessieren da noch die brillianten Effekte, tolle Ausstattung und hervorragendes Design, phantastisches Licht und witzige und einfallsreiche Maske? Eine derartige amerikanische Produktion würde gleich mehrfach Oscars abräumen.
Für mich einer der besten Filme seit langem! 3,5 Punkte sind mir eindeutig zu wenig. Die verschiedenen Erzählstränge passen für mich sehr gut zusammen und die Philosophie bzw. die tieferen Gedanken (Freiheit, Karma) des Films sind für mich elementare Bestandteile unseres Lebens.
Der Film ist ohne Frage die wohl ambitionierste deutsche Produktion seit Jahren. Trotz einiger Schwächen im Detail (nicht alles passt gleichwertig zusammen, manche Makeup-Stunts lenken zu sehr ab, Überbau z.T. etwas esoterisch) finde ich den Film absolut gelungen.
Herausragend sind besonders die anspruchsvolle Montage, die Musikuntermalung (v.a. Tykwers "Wolkenatlassextett"), das aufwändige Produktionsdesign und die gut aufgelegten Schauspieler.
Routinier Tom Hanks ist in einigen wirklich spektakulären und für ihn ungewöhnlichen Rollen zu sehen, ohne dass seine Performance peinlich wirkt. Halle Berry hat ihren Hauptpart als 70er-Jahre-Muckraker souverän im Griff und Hugo Weaving spielt in jedem seiner wohl dosierten Auftritte alle übrigen Darsteller glatt an die Wand. Natürlich ist das Spiel mit Geschlecht, Rasse und Alter manchmal grenzwertig, aber nie wirklich abseitig.
In seiner Inszenierung und Montage setzt der Film auf medial geschultes Publikum, dass mit der Fernbedienung in der Hand aufgewachsen ist. Wirken die Sprünge zwischen den sechs Erzählebenen zu Anfang noch etwas willkürlich, bildet sich nach der Exposition langsam ein Muster heraus. Dank sorgfältig gewählter Schnittpunkte und deutlich unterschiedlichen Stilen (vom spröden Drama über Romanze bis zur Groteske ist alles dabei) weiß man immer wo man ist und entdeckt nach und nach die Parallelen zwischen den Geschichten.
Es bleibt abzuwarten, ob und wie der Film bei den Oscars und den Globe nächstes Jahr wahrgenommen wird. Vieles (R-Rating, z.T. schlechte Kritiken, Independent-Finanzierung) spricht dafür, dass er ignoriert wird. Dabei müsste zumindest eine Auszeichnung für den Schnitt drin sein.
Wer unsicher ist, ob der Film sein Geld und die Zeit (2,5 Std. volle Aufmerksamkeit sind erforderlich) wert ist, dem sei der "epische" 6-Minuten-Trailer empfohlen, der (im Guten wie im Schlechten) einen adäquaten Eindruck vom Film vermittelt.
Für mich einer der besten Filme der letzten Zeit, eine tolle Story mit Witz und Verstand. Super wie hier Geschichten erzählt werden und doch einfach alles zusammen hängt - bin begeistert!