"Sex and the City 2", dick aufgetragener Schickimickie-Streifen, der den Glanz des ersten Teils und der Serie in den Dreck zieht.
Geld, Geld, Geld. Scheinbar scheint es in "Sex and the City 2" um nichts anderes zu gehen. Wo der erste Teil noch berauscht und begeistert hat, so fährt der Nachfolger den Karren total in den Misthaufen.
Der Zuschauer kann sich nicht richtig hineinversetzen, die Charaktere wirken auf einmal ziemlich oberflächlich und außerdem gibt es außer der schönen Umgebung, nicht viel zu bewundern. Wo man hier etwas Prunk anbringen wollte, wird der Zuschauer jedoch mit kommerziellen Protz überladen.
Hinzu kommt die unglaubliche Länge, weshalb der Film im Kino eine Pause erhielt. Auch diese wirkte sich noch nachteilig auf den Streifen aus, denn so wurde der Zuseher komplett aus dem Konzept gerissen, in das er ja nicht einmal richtig rein finden konnte.
"Sex and the City 2" ist zu viel etepetete, zu dick aufgetragen, zu viel schickiemickie. Sicher ist das Schicke und Teure ein Fokus der Serie, dennoch ist weniger oft mehr.
Dennoch hat der zweite Teil aber auch ein paar schöne Szenen, wie die zwischen Sarah Jessica Parker (Did You Hear About the Morgans?) und Chris Noth (Cast Away).
Nur da wurde die traumhafte und für Fans bekannte Sex and the City-Romantik nachempfunden, die sonst im Film komplett fehlte. Auch die enge Verbindung der Freundinnen kam etwas zu kurz.
Klasse war die Karaoke-Einlage und trotz allem konnten hin und wieder ein paar Lacher erzielt werden.
Kim Cattrall (The Ghost Writer) schoss sich mit ihrer Performance selbst ins Aus, indem ihre Figur Samantha durch ihre Midlife Crisis durchgehend nervte.
Teil 2 wollte den Fokus auf die Ehe legen, doch auch hier verfehlt er sein Ziel weitgehend. Themaverfehlung, denn was hat durch die Gegend reisen mit Ehe zu tun, wenn der Ehegatte nicht einmal dabei ist?
Der Streifen hat eh zu wenig Handlung, da hätte man sich auf dieses Thema gerne spezialisieren können. So war es immerhin gewollt.
John Thomas beschreibt uns wunderschöne Panoramen aus Marokko und hielt diese gekonnt in der Kamera fest. Das Kostümdesign war bemerkenswert, nur nicht ganz so mein Geschmack, aber das spielt für die Bewertung keine Rolle. Die Charaktere hatten nicht ganz so viel Charme, außer Mr. Big vielleicht.
"Sex and the City 2" ist also nicht mehr, als eine Modenschau in der Wüste, eine schöne Bilderreihe von Panoramen, kargen Dialogen, einer peinlichen Showeinlage von Liza Minelli, einen hauch Drama, wenig Romantik, einen Touch Freundschaft und eine Prise Spaß.