Zu beginnt nervt schnell die übliche Hollywood Blockbuster Schallplatte anhand des lauten Sounds, der recht unsynchron zum Geschehen dahindudelt. Seltsamerweise geht es hier auch oft im Dialoge darum, dass der Helden der Geschichte sich eine Frau suchen soll und dass die Krieger für ihre Kinder und Frauen Kämpfen sollen. Hä, wie uncool ist das denn? Als ob dies so motivieren kann. Schwarzenegger hätte die Mädels mal so im nebenbei vernascht und er hätte bei so einer Ansage einen Lachanfall bekommen, naja die coolen Filmzeiten sind vorbei und wir haben es hier wieder mit einem modernen seelenlosen Kriegsfilm zu tun, ein weiterer in der Reihe der „300“. Optik wird natürlich viel Beachtung geschenkt, wo der Hintergrund wie auf Leinwand gemalt wurde und Atmosphäre entsteht dadurch keine. Auf mich wirkt dies auch wieder zu steril. Die Outfits wirken zum Teil ziemlich dämlich, insbesondere diese Zacken- und Teufelshelme sind zum ablachen geeignet, weil es zu überzogen ausschaut, auch wenn es irgendwo bildlich beeindruckend ist. Am schlimmsten sind die extrem langweiligen, blassen Darsteller und deren öden Dialoge, wo man die Ohren auf Durchzug stellt, da es schnell zu uninteressant wird. Die schlechten Darsteller passen aber gut rein, da der Ablauf auf selben Niveau ist. So einige Handlungsszenen sind so schlecht, dass sie schon wieder amüsieren können. Dennoch weis man nicht so recht ob gelacht oder doch eher der Kopf geschüttelt werden soll. Sehr störend empfand ich die stetigen Szeneriewechsel von Menschen zu Götterwelt und dann auch noch stetig kurze Rückblicke, zumal die Dialoge dabei gähnend langweilig sind. Dieses fantasievolle, blutige Spektakel hat mich derart zugesaftet, dass ich im Verlauf nicht mehr wusste um was es ging, aber scheinbar hat der Film auch keine wirkliche Handlung zu bieten. Freida Pinto (Slumdog Millionär, Planet der Affen 2011) schaut stetig drein wie eine Pornodarstellerin und ihr Loverboyheld Henry Cavill (Der Sternenwanderer, Blood Creek) spielt auch völlig an einer Charakterrolle vorbei, wobei der Film kaum mehr zulässt, als sich lächerlich zu machen. Die Massenschlacht ist zudem nur ein unübersichtliches Hau-Drauf-Gebolze, Hauptsache es sieht viel aus, nur fehlt komplett die Struktur darin. An Härte mit Blut gibt es immerhin einiges, für eine solche Blockbusterproduktion doch recht viel. Die Mann gegen Mann Kämpfe sehen hingegen etwas besser aus. Zwar wird hier auch hektisch mit Moves und Drehungen übertrieben und es wird stetig laut gestöhnt, aber die harten Kämpfe können trotzdem noch Spaß bereiten. Es werden sogar Menschen gorig aus einer Kuh herausbrechen. Ja, immerhin hat Krieg der Götter daher ein paar Lacher parat, die dürften aber auch nur unfreiwillig zustande gekommen sein.
Regisseur Tarsem Singh sein The Cell war noch eine inspirierende, farbenprächtige Fantasygeschichte, was er mit seinem folgenden The Fall trotz herausragender Filmkritiken nicht wiederholen konnte, denn dort war die inhaltliche leere der brillanten Optik schon zu überlegen. Krieg der Götter liefert dasselbe Farbenspiel zum 3.mal, diesmal noch vermehrt mit sehr abgedrehten und beeindruckenden Masken am Stück. Teilweise sehen die Outfits aber auch ziemlich homosexuell aus, zumindest empfindet man dies, wenn einem malerische Kunst zu versperrt bleibt. Natürlich konnte man hier keinen „Gladiator“ erwarten, insbesondere nicht von einem jungen Regisseur, der zuerst Wert auf Farbausstrahlung legt und dem Dramatik, Charaktere und vor allem Struktur völlig unwichtig sind. Bei Krieg der Götter handelt es sich um einen reinen Kunstfilm für Spezialleffektliebhaber.