Jeder kennt das Prozedere: Man nehme eines der erfolgreichsten Bücher der letzten Jahre, verfilme es…. und nachher ist die Enttäuschung riesig. Doch gleich hier gibt es Entwarnung: Das trifft auf den neuen Krimi aus Schweden nicht zu!
Das wichtigste Kriterium eines guten Krimis erfüllt „Verblendung“ jedenfalls im Handumdrehen - er ist wirklich spannend.
Die Story bleibt stets interessant und wird von Minute zu Minute mitreißender. Das Konzept „Mordfall in der Großfamilie“ geht wunderbar auf. Die zunächst parallel verlaufenden 2 Handlungsstränge (Privatleben der Ermittlerin Lisbeth Salander und Aufklärung des Falles durch den Journalisten Mikael Blomkvist) ergeben sich logisch und reibungslos zu einem sinnvollen Ganzen.
Dies ist aber gleichzeitig auch die größte Schwäche des Filmes. Denn insgesamt wirkt der Plot einfach zu glatt. So entsteht der Eindruck einer etwas zu konstruierten, unnatürlichen Geschichte. Das liegt zum Teil auch daran, dass alle Fragen, die sich dem Zuschauer ergeben einfach zu direkt und teils etwas einfallslos über Dialoge beantwortet werden. Dem Zuschauer wird das Denken folglich streckenweise abgenommen. Was ebenfalls stört, ist die Begründung, warum ausgerechnet Blonkvist in den Fall involviert werden soll. Die Verbindung zwischen ihm und dem Opfer ist lediglich auf die Kinderbetreuung während eines Sommers vor mehreren Jahrzehnten zurück zu führen. Dieser Zusammenhang wirkt zu unglaubwürdig und an den Haaren herbei gezogen.
Vor allem atmosphärisch weiß der Film aber auf ganzer Linie zu überzeugen. Durch intensive Bilder und Rückblenden wird der Zuschauer von Beginn an in die düstere Welt mit hineingezogen. Neben den sehr prägnanten Gewaltszenen, sind es größtenteils die langen Einblendungen der alten Fotos, die immer wieder geschickt eingebaut werden und einen bleibenden Eindruck bei dem Publikum hinterlassen. Das Foto des vermissten Mädchens wirkt bei längerer Betrachtung nahezu lebendig.
Durch die starke visuelle Inszenierung ist es ziemlich einfach in die Geschichte hineinzufinden.
Der Film lebt außerdem besonders von seinen interessanten Charakteren. Das liegt wohl nicht zuletzt an der herausragenden schauspielerischen Leistung von Noomi Rapace als Lisbeth Salander. Sie schafft es glaubhaft zugleich Hass und Rebellion, auf der anderen Seite aber auch Verletzlichkeit, Trauer und Verzweiflung zu verkörpern und wirkt die gesamte Handlung über sehr authentisch. Die Leinwandpräsenz der schwedischen Schauspielerin ist derart groß und energievoll, dass die potentielle Hauptfigur immer weiter in den Hintergrund rückt. Michael Nygvists Leistung geht in Folge dessen etwas unter. Obwohl die beiden Hauptprotagonisten nicht unterschiedlicher angelegt sein könnten, wirken sie angenehm stimmig auf der Leinwand und bilden ein interessantes Ermittler-Duo der etwas Art. Einzig zu kritisieren bleibt die doch sehr oberflächlich gehaltene Charakterzeichnung der Familienmitglieder des „Vanger-Clans“. Durch die fehlende Auseinandersetzung baut sich eine Art emotionale Distanz und Gleichgültigkeit auf. Der Zuschauer weiß zu wenig über die einzelnen Personen im Hintergrund, um sich ernsthaft mit Ihnen zu beschäftigen bzw. über den Täter spekulieren zu können. Letztendlich bleibt dadurch der erwünschte „WOW-Effekt“ bei der Auflösung leider aus. Aufgrund der notwendigen Kürzungen der Romanvorlage ist dies aber durchaus nachvollziehbar.
Insgesamt kann man darum guten Gewissens zu einem durchaus positiven Urteil kommen. Da „Verblendung“ sicherlich zu einem der besten Filmen seiner Art in diesem Jahr gehört, kann man Krimifans den Film nur wärmstens ans Herz legen.
Garantierte Spannung, tolle Charaktere und eine gelungene Umsetzung…am neuen schwedischen Streifen stimmt fast alles.
Wie schon mein Titel sagt, ist dies einer der spannendsten Thriller die ich je gesehen hab. Man wird von Anfang bis zum Ende voll mitgerissen. Unvorhersehbare Ereignisse und Szehnen sind hier mehr als vorhanden. Die überlänge dieses Films ist auch perfekt abgestimmt. Einzig allein enttäuscht ein wenig das Ende des Films. Ändert aber keineswegs was an der vollen Punktzahl.
Also ich kann nur sagen, alle drei Bücher gelesen und beide Filme geschaut und es ist ein Jammer das Stieg Larsson seinen Erfolg nicht mehr feiern kann. Mit Sicherheit gibt es einige Unterschiede zwischen Buch und Film aber meiner Meinung nach nur sehr wenige. Und einen Film zu machen der 100% auf einem Buch basiert ist ja wohl auch zu einfach. Daher kann ich nur sagen, im Juni 2010 gehe ich auf jeden Fall auch noch in den 3 Film. Hoffe der wird ähnlich spannend wie die ersten beiden. Wobei ich den ersten von beiden noch spannender fand. Aber für mich einfach nur super Filme und Bücher