Seit Wochen schon verschanzt er sich in seinem Zimmer, räumt öfter mal heimlich nachts den WG-Kühlschrank leer und nervt mit lauter Musik. Langsam verlieren Kathi, Nico und Tessa die Geduld. Sie beginnen einen kalten Krieg: Zuerst wird der Strom abgestellt, dann die Heizung, doch ihr Mitbewohner rührt sich nicht. Schließlich bringt Kathi einen Therapeuten mit nach Hause und ein Desaster nimmt seinen Lauf.
Kaum zu glauben, dass diese Low-Budget-Perle auf einer Filmhochschule entstanden ist. Mit einfachsten Mitteln erzeugt Gregor Buchkremer vom ersten Moment eine unheimliche Atmosphäre, die nicht wirklich zu greifen ist. Jede der Figuren fühlt sich auf ihre eigene Weise vom Verschwinden des Mitbewohners gekränkt, je weniger er anwesend ist, desto mehr beherrscht er ihre Gedanken … Wie weit geht ein Mensch, um jemand anderen aus der Reserve zu locken? Diese Film-WG geht sehr weit.
Verletzte Eitelkeit wird zu kollektiver Gemeinheit und Selbstbeschneidung. So ist KALTMIETE eine subtil verstörende Studie über Obsession und Verdrängung geworden, mit dem wirklich überraschenden Ende als I-Tüpfelchen auf einem schön schaurigen Filmerlebnis. Und es bleibt festzuhalten, was man nicht oft sagen kann: Mit Gregor Buchkremer hat das deutsche Kino endlich wieder ein großes Genrefilmtalent.
"Kaltmiete" läuft zusammen mit "Nimmermeer" in einem Double-Feature auf dem FantasyFilmFest 2007: www.fantasyfilmfest.com