„Aqua de Vida … klar so weit?“
„Pirates of the Caribbean: On Stranger Tides 3D“, Tussitreffen mit Kajalstiftevorrat.
„Pirates of the Caribbean: On Stranger Tides 3D“, der neueste Streich von Disney und diesmal mit Rob Marshall auf dem Regiestuhl. Zu allem Überfluss ist der Film auch noch in 3D, NUR in 3D! Wozu?
„On Stranger Tides“ bietet keinen einzigen Moment, der es wert ist, in dreidimensionaler Dimension gesehen zu werden. Hier und da fliegt einem mal ein Hut entgegen, aber das kommt einem oft vor, wie eine nervtötende Fliege, statt einem guten Effekt. Die Anfangssequenz ist ganz nett, man glaubt, man schwimmt im Wasser, aber da hört der Spaß dann auch schon auf. Ich habe mir auch die Freiheit herausgenommen, einmal kurz die Brille abzusetzen und siehe da, den Film hätte ich ohne weiteres auch so weiter sehen können.
Abgesehen von dem schlechten Effekt, fehlt dem 4ten Teil der Reihe auch gewaltig der Witz. Klar hat er ein paar Lacher, aber die laufen doch eher auf Sparflamme und meistens musste der gute Johnny dafür her halten.
Marshall spart hier sowieso so Einiges. Der Film kommt nicht in die Gänge, zieht sich in die Länge und der Zuschauer fragt sich zunehmend, „Wie lange noch?“
Spannung fehlt hier komplett, dafür protzt der Streifen mit Explosionen, die in diesem Film völlig überflüssig erscheinen.
Hinzu kommt, dass sich „Pirates of the Caribbean: On Stranger Tides 3D“ nicht entscheiden kann, ob er eine Liebesgeschichte, ein Drama oder eine Abenteuerstory erzählen will. So schmalzen sich Cruz (Nine) und Depp (The Tourist) gehörig die Ohren voll und zu guter Letzt, kommt auch noch Arielle die Meerjungfrau aus dem Wasser und kullert schön und liebreizend mit den Äuglein, während ein Gottesanbeter das ganz schnucke findet.
Nette Idee, die Meerjungfrauen, wenigstens diese Animation war gelungen, doch warum fauchen diese wie Katzen und kreischen wie Hyänen? Scheint die neueste Mode zu sein (Siehe Twilight, Wölfe).
Bald findet sich der Zuseher auch in „Dawn of the Dead“ wieder, als die Meerjungfrauen zu Bestien werden und sich zombiemäßig durch Menschenmengen wälzen.
Wer hier neue Ideen erwartet, wird hier enttäuscht, denn „Pirates of the Caribbean 4“ klaut nicht nur bei den Vorgängern selbst, sondern bedient sich auch an Klassikern wie „Indiana Jones and the Last Crusade“.
Natürlich gibt es aber auch gute Sachen am vierten Teil, wie zum Beispiel der unglaubliche Genuss des fantastischen Soundtracks, die überwiegend guten Darsteller (besonders Geoffrey Rush war traumhaft), schöne Szenenbilder und auch die wenigen guten Witze von Captain Jack Sparrow. Hervorzuheben sind auch die guten Effekte, wie die Meerjungfrauen und die Schiffe im Glas. Auch die Kulissen können sich sehen lassen, ebenso wie das Kostümdesign.
Die deutsche Synchronstimme war nicht ganz so gewöhnungsbedürftig wie ich vermutet hatte, Nathan hat auch hier gute Arbeit geleistet.
Ich vermisste den Charme von Orlando Bloom, den Humor der ersten Teile, die Spannung, originelle Tricks, schöne Schwertkämpfe und spritzige Dialoge.
Ich liebte den Soundtrack, meine Mitgucker, welche meine Freundinnen wären, Johnny Depp und Geoffrey Rush.
„Pirates of the Caribbean: On Stranger Tides 3D“, der schlechteste Teil der Reihe, ein mangelndes Kinoerlebnis und mit einer unsagbar nervigen Penelope Cruz.