Setting, Schauspieler und Handlung soweit klasse, innovative Ideen, die dem Genre etwas Neues schenken. Ja, eigentlich sogar 4,5 Sterne, ABER es gibt da so diese Probleme in Zeitreisefilmen und zwar die der inneren Logik und ich frage mich wirklich, warum man das klaffende Logik-Loch in "Looper" bisher noch nicht entdeckt hat. Ich habe ihn ein Mal gesehen und habe mich am Schluss an den Kopf fassen müssen. Wie perfekt die Zeitreise-Logik in "Twelve Monkeys" geschlossen wurde, so erbärmlich hat man hier am Drehbuch geschludert. Ich meine, ist es denn keinem aufgefallen?
Der "Bruce Willis"-Joe hat seinen Loop geschlossen, erschoss also sein Altes Ich, um dann 30 Jahre weiterzuleben. In dieser Zeitlinie gibt es den Regenmacher, der alle Loops schließen will. Dann reist der "Bruce Willis"-Joe zurück und kann seinem Jüngeren Ich entkommen und damit ändert sich die Zeitlinie des jungen Joe, der Bruce Willis auch mal war.
Der "Joseph Gordon-Levitt"-Joe in der neuen Zeitlinie, wo das Alte Ich nicht erschossen wird, entdeckt sozusagen die Schleife, in der das Alte Ich dafür verantwortlich ist, dass aus dem Telekinese-Kind der Regenmacher wird, und durchbricht sie, indem er sich selbst erschießt und damit auch sein Altes Ich verschwinden lässt.
Warum, zum Teufel, gibt es dann den Regenmacher in der Zeitlinie des "Bruce Willis"-Joe, in der doch das Alte Ich von ihm getötet wurde? In der also gar nicht die Mutter gestorben wäre?
Ich hoffe, man konnte mir folgen, aber wer den Film aufmerksam gesehen hat, der wird wissen, was ich meine, und ich halte das mit Doc aus "Zurück in die Zukunft", der darauf hingewiesen hat, dass mit dem Ändern der Vergangenheit erst eine neue Zeitlinie entsteht, die parallel sozusagen zur anderen existiert.
Somit gibt es nur eine Schleife, nämlich die, vereinfacht gesagt, dass ein Looper mit 30 sein 60-Jahre-Ich tötet, und selbst getötet wird, wenn er 60 geworden ist. Die andere Schleife gibt es bis zur Änderung der Zeitlinie gar nicht. Und überhaupt, wenn die 30 Jahre immer gleich ablaufen, warum entschließt sich ein "Bruce Willis"-Joe, nach wahrscheinlich Tausend anderen, sich nicht töten zu lassen, obwohl man davon ausgehen kann, dass ein jedes Mal seine Frau vor seinen Augen getötet wird.
So macht Dreh- und Angelpunkt der Geschichte keinen Sinn mehr und "Looper" hat nicht mehr als 2,5 Sterne verdient.