Also, während ich bei "Mad Max - Furiosa" nach einiger Zeit begann, im Kinosessel unruhig herumzurutschen, weil der Mega-Hype sich letztlich doch als eher wirklich langwierig herausstellte (okay, ich war noch nie ein Mad Max-Fan), hatte mich "God is a Bullet" gleich gefangen und ließ mich nicht mehr los, bis zum Schluss. Ich denke, das lag in erster Linie an der Hauptprotagonistin und deren Darstellerin. Selten so eine cool dargestellte "zerbrochene Seele" gesehen.
Ja, der Film hatte ein paar Ungereimtheiten/Schwächen aber die beobachte ich mittlerweile in fast allen Filmen, die ich sehe und die Mega-Kritiken erhalten. Unlogik ist anscheinend en vogue, warum also wird sie diesem Film nicht verziehen?
Lustig, Samstag sehe ich "God is a Bullet" und Sonntag dann "Poor things". Ich muss schon sagen lieber Filmstarts-Kritiker. Sich darüber aufregen, dass die weibliche Hauptfigur sexualisiert wird, weil sie knappe Hotpants trägt (Zitat: "Und werden wir Case irgendwann in einer Hose sehen, die ihre Pobacken ganz bedeckt? Was Letzteres betrifft, hat der Voyeurismus, mit dem die Kamera sie (gerade als Opfer sexueller Gewalt!) immer wieder betatscht, zudem auch einen ziemlich unangenehmen Beigeschmack.") aber die Tatsache, dass die weibliche Hauptfigur in "Poor things", als Kind/Jugendliche im Körper einer erwachsenen Frau, von einem pädophilen Winkeladvokat durch Teile Europas gevögelt wird ist okay?? Ich behaupte, vor 10 Jahren wäre diese Wichsvorlage für Pädophile gnadenlos zerrissen worden. Ganz abgesehen davon, dass ich es echt nicht brauche Emma Stone's Brüste und Intimbehaarung gefühlt 10x in Folge in allen möglichen Stellungen zu sehen und ich bin echt kein Kind von Traurigkeit. Im Gegenteil, ich finde es faszinierend, wenn ich zunehmend sehe, dass sich Filmstars auch mal etwas wagen und nicht komplett steril bleiben.
Zurück zu "God is Bullet". Der Kritiker hat offensichtlich noch nie Gothics, unter denen es auch Satanisten gibt, kennengelernt. Zitat: "Sexualität und Tod sind in der Gothic Szene eng miteinander verbunden, weshalb auch das Auftreten der Gothics stets freizügig in ihrer Mode widergespiegelt wird." Dass eine Frau, die zur Prostitution gezwungen wurde sich irgendwann mental von ihrem Körper abkoppelt und damit nur noch provoziert, ist so weit nicht hergeholt. Dass einige Figuren des Films dies ausnutzen steht auf einem anderen Blatt und ist leider Realität. Nach der Vergewaltigung sagt sie sinngemäss ja selbst: "Sie benutzen nur meinen Körper aber sie kriegen meine Seele nicht". Keine Ahnung auf welchen Pfaden der Kritiker hier trat, offenbar war er mit der Symbolik des Films etwas überfordert.
Fazit: Solider und spannender Streifen, mit verzeihbaren Bugs. Sollte man/frau unbedingt gesehen haben!