Jack Black ist nicht gerade ein Viel Filmer. Er ist vielmehr ein Allround Talent, das sein Können sowohl in Serien (The Brink), Sychronrollen (Kung Fu Panda) oder mit seiner eigenen Blues Rock Band (Tenacious D.) unter beweis stellt. Mit der Verfilmung der Kinderbuchreihe "Gänsehaut", die auf stolze 350 Mio verkaufte Exemplare kommt, begibt er sich nun in seine für ihn typische Gefilden. Ein spaßig überdrehtes Comedy Ereignis, wo Black mit seiner einzigartigen Gesichtsmimik schon ohne große Worte für Lacher sorgt. So ergibt sich ein recht amüsantes und kurzweiliges Grusel Mär, das aber eher in Richtung Kinder schielt.
Slappy, die Horror Puppe, ein furchteinflössender Jeti, Gartenzwerge auf Kriegsfuß oder ein ekliger Riesenkäfer. Kaum ein Monster hat es nicht in eine Ausgabe der Buchreihe geschafft. "Gullivers Reisen" Regisseur Rob Letterman und Drehbuchautor Autor Darren Lemke versuchen sich erst gar nicht auf ein bestimmtes Kapitel zu konzentrieren. In echter Holzhammer Manier fangen sie nicht etwa mit einer kleinen Geschichte an, sondern schmeißen gleich eine ganze Armee an Monstern ins Rennen. Das sorgt dann nach 20 Minuten ziemlich lahmen Story Aufbau (Junge zieht nach Tod von Vater mit Mutter in eine neue Stadt und freundet sich mit dem Nachbars Mädel an) zwar für gehörig Action und Aufregung, lässt allerdings auch nicht den Hauch von Tiefe aufkommen. So hat der Zuschauer der die Bücher nicht gelesen hat das Gefühl, alle 80 Romane in weniger als einer Stunde vor den Latzt geknallt zu bekommen. Wer hier eine epische Geschichte sucht sollte ganz schnell seine Erwartungen weit nach unten schrauben. Den auch der Haupt Antagonist die fiese Puppe Slappy ist zwar gruselig für Puppen Hasser, aber dann doch nicht so böse das alle samt wirklich um ihr Leben fürchten müssen.
Das es dennoch für solide Kost für zwischendurch reicht, ist in erster Linie der guten Chemie zwischen den Darstellern zu verdanken. Jack Black kann hier das ganze Repertoire seines Komiker Könnens zeigen. Seine Augen scheinen permanent etwas anderen zu machen als sein Gesicht, er schaut grimmig und kann trotzdem eine gewisse guter Onkel Aura vermitteln. Auch die Jung Schauspieler die eine doch recht simple Vorstadt Teenager Story verkaufen müssen machen ihre Sache mehr als ordentlich. Einzig Ryan Lee als nerviger Versager, der für die Oenliner zuständig ist ging mir irgendwann einfach nur noch auf die Nerven. Charakter Darstellerin Amy Ryan (Birdman) kriegt nicht wirklich viel vom Drehbuch zu tun, ist als fürsorgliche Mutter aber absolut in Ordnung. Die Gags zünden zwar nicht immer, wer aber auf relativ seichte Unterhaltung steht wird das eine oder andere mal schon sehr schmunzeln müssen (ich sag nur Obacht vor kriegerischen Gartenzwergen).
Gruseln dürften sich hier nur die kleineren Zuschauer, für Erwachsene bieten die soliden Effekte und die eine oder andere Monster Figur die man vielleicht aus der Kindheit kennt aber zumindest einen gewissen Nostalgie Charme. Wer erinnert sich etwa nicht gerne an die Werwolf an Highschool Zeit? Manche Plot Points kamen auch etwas Überraschend, wohingegen das Ende dann wieder zwei Missionen zu erfüllen hatte. Auf der einen Seite den Zuschauer freudig und zufrieden nach Hause gehen zu lassen, und natürlich die Weichen für eine mögliche Fortsetzung zu stellen. So packt einen zwar die eine oder andere Szene emotional, wird aber auch irgendwie wieder absurdum geführt, was das ganze etwas belanglos macht.
Aber wie gesagt, es ist hier eindeutig grusel Unterhaltung für ein junges Publikum angelegt und auch als älteres Semester kann man sich hier für 105 Min durchaus wohl fühlen. Der Event Faktor ist von Anfang an hoch angelegt, das Tempo und die Spannung spitzen sich bis zum Finale immer mehr zu und sorgen kaum für Durchhänger. Wer allerdings eine komplexe Story, wirklichen Horror und ein gnadenloses Gag Feuerwerk erwartet für den ist Gänsehaut wohl nicht die richtige Sparte.
Fazit: Jack Black zeigt mal wieder das er zurecht einer der besten Amerikanischen Komiker ist. Durch seine Grimassen und sein Gag Timing sorgt er immer wieder für Lacher. Der Film bietet darüber hinaus solide Grusel und Comedy Unterhaltung. Bis auf wenige Ausnahmen ist Gänsehaut aber auch erschreckend schnell zu durchschauen und bietet nicht wirklich große Story Tiefe.