Da uns bald der zweite Teil von Venom in den Kinos erwartet und ich den ersten noch nicht gesehen habe, habe ich den nun endlich nachgeholt. Lange stand für den Film ein R-Rated im Raum und leider hat man sich dagegen entschieden und ich kann vorne weg sagen, dass war leider ein Fehler und der Film hat schon ziemlich viele Schwächen aber dazu im Fazit mehr.
Story: Als Dr. Carlton Drake, Chef der mysteriösen Life Foundation, in den Besitz eines Organismus außerirdischen Ursprungs kommt, benutzt er diese sogenannten Symbionten, um mit ihnen Experimente an Menschen durchzuführen. Dank des Tipps der Konzern-Insiderin Dr. Dora Skirth bekommt der Reporter Eddie Brock Wind von Drakes fragwürdigen Machenschaften und beschließt – entgegen der Warnung seiner Freundin Anne – der Sache auf den Grund zu gehen, schließlich versucht er schon seit langem, Drake das Handwerk zu legen. Bei seinen Nachforschungen in den Labors der Life Foundation kommt Eddie jedoch selbst mit einem Symbionten in Kontakt, der mit ihm zu einem neuen Wesen verschmilzt: dem mit übermenschlichen Kräften ausgestatteten Venom. Soweit erstmal zur Story. Ach ja wer kennt Venom nicht aus Spiderman 3, damals noch von Sam Raimi inszeniert und auch ich habe mich auf den ersten Einzelfilm mit ihm gefreut und als ich auch noch gehört habe, dass er R-Rated sein könnte, war ich noch mehr gehyped. Doch dann hat sich das Studio dagegen entschieden und er sollte Familienfreundlich sein und alle die ihn aus den Comics kennen, haben wahrscheinlich zu dem Zeitpunkt nur mit dem Kopf geschüttelt. Aber kommen wir erstmal zur Bewertung der Story. Die Story baut sich gut auf und verfolgt den ganzen Film über einen roten Faden, von welchem er so gut wie nie abweicht. Das Erzähltempo ist am Anfang noch relativ langsam und zieht insbesondere zur Mitte hin ganz schön an, was zu der ein oder anderen komischen Szene führt, denn hier haben wir meiner Meinung nach schon das erste größere Problem. Immer wieder, vor allem zur Mitte hin, kommt es zu Szenen, wo man oft als Zuschauer vor dem Fernseher sitzt und sich denkt, okay wieso passiert das jetzt. Damit meine ich nicht einmal, dass man die Story nicht verstehen kann, weil die ist wirklich sehr einfach gestrickt, sondern eher das es immer wieder zu Plotholes kommt, wodurch viele Szenen einfach zu konstruiert und gewollt wirken. Zu oft ist das Handeln der Protagonisten nicht nachvollziehbar und zu sehr konstruiert, sodass man als Zuschauer irgendwann einfach denkt, okay das passiert jetzt, das macht zwar wenig Sinn, aber okay. Hier fehlt es einfach zu oft an Hintergrund und logischem Handeln, wodurch die Story nicht in sich geschlossen wirkt. Um zu verstehen was ich damit meine, muss man den Film selbst gesehen haben, aber ich saß wirklich oft da und dachte mir, wieso handelt die Figur jetzt so, wie sie handelt. Die Story an sich ist leider auch viel zu 0815. Das hat man so schon so oft gesehen, dass man hier nach 5 Minuten als Zuschauer weiß, wohin der Film gehen wird und wie der Film endet. Schade hier wäre so viel mehr drin gewesen, dass es mich förmlich ärgert, da man hier eine Menge Potential liegen gelassen hat. Das Ende ist meiner Meinung nach überhaupt nicht gelungen. Klar passt das Ende so zur Story, doch ist die Inszenierung und auch wie schnell es plötzlich alles geht einfach nicht passend und ich würde sagen nach ein paar Tagen hat man das dann auch wieder vergessen. Was mich am meisten ärgert ist, dass man eine Menge Potential hat, es manchmal auch aufblitzen lassen hat, aber nicht mehr herausgemacht hat. Am Anfang fehlt der Hintergrund und man kommt nur kleinere Einblicke in das Leben der einzelnen Figuren. Manche Figuren bleiben komplett blass und sind nur Mittel zum Zweck. Auch der Antagonist ist wieder nur Mittel zum Zweck. Er bekommt kaum bis gar keinen Hintergrund, wobei man sogar sagen kann, dass er etwas Hintergrund bekommt, dass einen nicht wirklich interessiert, weil man es schon tausendmal woanders gesehen und besser inszeniert hat. Man erfährt leider zu wenig über die einzelnen Figuren, wodurch die emotionale Ebene einfach komplett fehlt und das ist wirklich schade. Die Inszenierung ist an vielen Stellen nicht gut und auch der Fortschritt in der Story selbst ist so schnell irgendwann, dass selbst die Figuren selbst alles einfach so hinnehmen, wie es passiert. Einfach gesagt fehlt es allen an logischem Handeln. Man macht es sich gefühlt sehr einfach eine Geschichte irgendwie zu erzählen, welche irgendwie funktionieren soll. Dadurch ist das Ende einfach ziemlich abrupt da und der Hintergrund während der Geschichte bleibt dadurch komplett auf der Strecke. Neben dem ganzen negativen gibt es aber auch etwas positives und zwar der Humor, denn der baut sich gut mit in die Story ein und ich würde sogar soweit gehen und sagen, dass ist das Beste am ganzen Film. Die Situationen zwischen Venom und Eddi sind wirklich gut und machen wirklich Spaß beim Anschauen. Auch wenn sie die Story nicht wirklich voran treiben, erzählt man dadurch wenigstens eine kleine Geschichte. Das Interagieren zwischen den beiden ist wirklich das Beste am Film und wenn ich überlege, was man hätte als anders schreiben können, dann ärgert es mich noch mehr, dass man sich nur für eine 0815 Story entschieden hat, welche man nicht mal wirklich gut erzählt. Zusammengefasst kann man sagen, dass die Story eigentlich nicht viel falsch macht, aber halt auch einfach zu wenig erzählt. Es fehlt der Story an allen Ecken und Kanten und man macht es sich auf gut Deutsch halt zu einfach. Die kleine Geschichte zwischen Eddie und Venom ist relativ gut und alles drum herum hätte man meiner Meinung entweder anders erzählen, oder komplett weg lassen müssen und sich noch mehr auf die beiden konzentrieren sollen. So wirkt die Story wie nichts halbes und nichts ganzes. Auch fehlt es der Story an der gewissen Brutalität und Reife. Hier und da deutet man es an, aber da der Film ja familienfreundlich sein musste wirkt das irgendwie nicht stimmig. Schade hier wäre viel mehr drin gewesen und es ärgert mich richtig, da man hier viel Potential liegen gelassen hat. Wäre man hier auf ein R-Rating gegangen und hätte man sich mehr getraut, wäre definitiv mehr drin gewesen. So ist eine kurze 0815 Story ohne etwas neues zu erzählen. Einzig und alleine der gut platzierte Humor kann die Story noch etwas retten. Note: 4-
Schauspieler: Und hier würde ich sagen, haben wir neben dem Humor mit das Beste am ganzen Film. Tom Hardy als Venom zu besetzen ist perfekt gewählt nur bleibt er hier komplett hinter seinen Möglichkeiten. Wenn man ihn Bane, in Batman gesehen hat, fragt man sich warum man ihn hier so wenig fordert. Man merkt förmlich das er gefühlt alles gibt, was er kann und er wirklich alles versucht aus der Rolle herauszuholen, aber die Rolle bzw. die Story gibt einfach nicht mehr her und ich bin gespannt, ob man mehr im zweiten Film aus ihm herausholt, weil das wer er ein unglaublich guter Schauspieler ist, weiß man nicht erst seit dem er Bane gespielt hat. Auch Riz Ahmed spielt seine Rolle soweit gut, aber auch hier gibt das Drehbuch leider nicht mehr her. Alle anderen lasse ich hier mal aus der Wertung raus, da ihre Rollen entweder blass bleiben, oder komplett austauschbar sind. Schade hier wäre viel mehr drin gewesen, mit denen die man zur Verfügung hatte. Das es besser geht, zeigen viele anderen Filme aus dem selben Genre. Note: 2
Action/Spannung: Ich fange hier mal mit der Spannung an. Ganz einfach und schnell gesagt nach 5 Minuten baut sich die Spannung nicht mehr auf, da man als Zuschauer direkt weiß in welche Richtung der Film gehen wird. Die Story ist unfassbar vorausschaubar und auch Überraschungsmoment gibt es keine. Auch irgendwelche Turns oder Twists sind nicht vorhanden und so erzählt man eine Geschichte, welche man so schon ganz oft gesehen hat. Die Spannung baut sich nicht mal am Ende noch einmal auf und das ist wirklich nicht gut. Kommen wir zum Schluss noch zur Action und selbst hier kann ich kaum etwas positives finden. Es gibt den Film über kaum Action und wenn es mal welche gibt sieht die einfach nicht gut aus. Man kann das CGI wirklich an jeder Stelle erkennen und ich muss wirklich sagen, so mies habe ich das wirklich lange nicht mehr gesehen. Zwischendurch kann man nicht mal mehr erkennen was gerade überhaupt passiert. Insbesondere das Ende sieht richtig mies aus und macht auch keinen Spaß beim Anschauen. Es ist förmlich eine CGI Schlacht, wo man als Zuschauer da sitzt und einfach nichts mehr erkennt, außer Pixel. Eins, zwei Szenen sehen ganz nett aus, aber das war es dann auch schon. Ich weiß nicht wer auf die Idee kam zu denken, dass das so eine gute Idee ist, aber den würde ich keinen Film mehr machen lassen, welcher von Action leben sollte. Das ist meiner Meinung nach wirklich gar nichts gewesen und um das einfach mal ehrlich auszudrücken das ist richtiger Schrott gewesen und das ärgert mich, da man aus dem Genre deutlich besseres gewohnt ist und selbst aus Filmen mit weniger Budget. Note: 5
Gesamtnote: 4+
Das war wirklich gar nichts. Die Note ist nur etwas positiv, da der Humor und die Schauspieler ganz gut sind, der ganze Rest ist wirklich nicht gut und das ärgert mich selber. Der Story fehlt es an allem. Kein Hintergrund, komische Inszenierung und ein Erzähltempo, welches zum Ende hin unnötig schnell ist. Die Figuren sind zu blass und das Handeln nicht nachvollziehbar. Der Humor ist ganz nett und Tom Hardy gibt wirklich alles und das ist das einzig positive am ganzen Film. Ich hoffe wirklich, dass man im zweiten Film aus den Fehlern gelernt hat und vor allem das CGI besser in Szene setzt. Ich glaube ich habe lange nicht mehr so ein schlechtes CGI gesehen, wie in dem Film. Bleibt am Ende die Frage, wem ich den Film empfehlen kann und da fehlen selbst mir die Worte, weil das ist nicht nicht mal Popcorn Kino. Gut wenn man sagt man möchte einfaches Popcorn Kino dann schon, aber tatsächlich würde ich sagen, wer Tom Hardy mag und keine gute Story braucht und einem auch das CGI egal ist, dann kann man den schauen, allen anderen würde ich tatsächlich eher abraten, was meiner Meinung nach wirklich schade ist, da man hier viel Potential liegen gelassen hat.