Im Jahr 2007 drehte Seth Rogen mit Jason Stone und seinem Regie-Kollegen Evan Goldberg den Kurzfilm "Jay and Seth versus the Apocalypse". Damals war man noch überzeugt davon, dass am 21.12.2012 die Welt untergeht. Nachdem das nicht passiert ist, wurde es Zeit, sich darüber lustig zu machen. Der Kurzfilm wurde auf fast 2 Stunden aufgeblasen und eine beachtliche Star-Riege an Bord geholt. Der Clou am Streifen ist: Die Stars spielen sich alle selbst und zwar so, wie es sich die Normalsterblichen vorstellen. Zuerst haben Jay Baruchel und Seth Rogen alleine Spaß, bis sie zur Einweihungsfeier von James Franco neuem Haus gehen. Dort gibt es sehr viele Promis (einschließlich sogar Rihanna) zu entdecken. Die feuchtfröhliche Party wird unglücklicherweise von der Apokalypse unterbrochen. Die kommt zackig schnell und ohne Vorankündigung. Jay und Seth, die im Supermarkt waren (dort wird die Kassiererin von einem Kühlschrank erschlagen), rennen um ihr Leben, merken bei Francos Party aber, dass die anderen nichts merken. Noch nicht! Denn ein Erdbeben versetzt alle Gäste in Panik. Viele davon sterben auf brutale Weise. Und da komme ich zu den Splattereffekten. Ganz ehrlich, für eine Seth-Rogen-Komödie mit einem überschaulichen Budget sind die nicht schlecht geworden. Das geht schon beim Tod von Michael Cera los, den man zwar schon aus dem Trailer kennt, aber trotzdem nicht seine Wirkung verliert. Und da gibt es noch so einige, die ein ziemlich starkes Ekelgefühl auslösen. Schon allein dafür ist das FSK 16 berechtigt, aber dann kommen noch die unvermeidlichen Rogen-Gags dazu mit sämtlichen austretenden Körperflüssgkeiten. Anderswo denkt man sich dabei: Och nee! Aber Seth Rogen, der ein renommierter Drehbuchautor ist, kann diesen Humor am besten kontrollieren. Dient der Weltuntergang als Rahmenhandlung, geht es in der ersten Hälfte erstmal darum, wie die überlebenden Stars miteinander umgehen und sie nehmen sich vedammt gut gelaunt gegenseitig auf die Schippe. Dabei ist Insiderwissen sehr nützlich. Die Dialoge und Monologe sind mit Sarkasmus gepfeffert und einfach herrlich. Die Gagdichte ist wahnsinnig hoch und entlockt dem Zuschauer ein Dauergrinsen. Das Lachen bleibt entweder abrupt stecken, wenn es wieder eklig wird oder vergeht einem erstmal, wenn Rohrkrepierer auftauchen. Diese sind nicht selten und bremsen die Handlung ein wenig. Dafür kommt die nahende Rettung durch einen Volltreffer. In der zweiten Hälfte bricht die Hölle aus und die Komödie wird so triefend schwarz, dass sie fast ins Lächerliche gleitet. Die Effekte sind schön trashig gehalten, aber nicht von schlechten Eltern. Die Dämonen und der Teufel im Showdown (
inklusive Penis
) sind gut gezeichnet. Der Showdown an sich ist herrlich absurd und irrwitzig. Das Finale im Himmel (hat fast jeder dorthin geschafft) schießt aber den Vogel ab und
die Backstreet Boys bekommen den genialsten Auftritt ihrer gesamten Karriere.
Übrigens: Über den ganzen Film gibt es geniale Gastauftritte, von denen Channing Tatum am meisten im Gedächtnis hängen bleibt. Der Junge ist sich einfach für nichts zu schade!
Fazit: Eine vor Selbstironie triefende Endzeit-Komödie mit Schenkelklopfer-Humor, garniert mit exzellenten Spezial-Effekten, die ihre Stärken in der ersten Hälfte hat, in der zweiten dafür umso mehr überrascht. .