Inzwischen, muss ich sagen, bin ich diese ganzen Big-Budget-Hollywood Filme ziemlich leid. Deswegen halte ich in letzter Zeit immer nach etwas kleineren Produktionen Ausschau, weil diese dann meistens auch durch andere Sachen glänzen müssen, als durch Geld. Und das tut ''Das ist das Ende'' von Seth Rogen fast auf ganzer Linie.
Der Film beginnt gemäßigt, die Party stimmt, die Witze, der Alkohol und die Drogen sind vorhanden. Die Stars geben sich schon zu Anfang die Klinke in die Hand. Hier dürfen alle mal Witze, Peinlichkeiten und Fremschämfaktor zelebrieren. Ab diesem Punkt wird einem die Prämisse des Films schon klar gemacht. Derber Humor und mit dem muss man als Zuschauer etwas anfangen können, sonst wähnt man sich schon zu Beginn im falschen Film.
In diesem haben sich nämlich James Franco, Seth Rogen, Jonah Hill und Co. (spielen sich übrigens alle selbst), nach einer Party bei James Franco zu Hause verschanzt. Während draußen Chaos regiert, müssen die Hollywoodstars mit ihrem ganz eigenen Wahnsinn fertig werden.
Der Film ist meiner Meinung einer der besten des Jahres. In diesem Film stimmt einfach fast alles. Jeder einzelne Schauspieler spielt sich selbst und nimmt sich auch im Laufe des Films selber auf die Schippe. Das ist unglaublich unterhaltsam und weil die Witze auf Kosten wahrer Begebenheiten beruhen, noch um einiges komischer. Hier wird sich über James Francos Filme ausgelassen, über Schauspieler die immer nur die selbe Rolle spielen, usw und so fort. Das ist wahnsinnig lustig und interessant. Man merkt förmlich, das die Schauspieler einen riesigen Spaß beim Dreh des Films hatten. Nichts war ihnen zu peinlich, nichts zu schräg. Im Laufe des Films wird man als Zuschauer, ein paar Mal auf eine harte Probe gestellt, was den Geschmack angeht und meiner Meinung nach zieht das Films etwas herunter. Ein paar Witze waren so dermaßen platt und geschmacklos, das ich einfach nicht darüber lachen konnte, aber der Film kriegt zum Glück immer wieder die Kurve.
Auch wenn ein paar Szenen von epischer Wucht sind und man dort vor allem das Budget sieht (es ist immerhin ein Weltuntergangsfilm und da muss auch mal was kaputtgehen), spielt sich der Haupteil des Films im Inneren eines Hauses ab. Hier werden all die Weltuntergangsängste die Laufe der Zeit entstanden sind aufs Korn genommen.
Neben all den schrägen Szenen vollgepackt mit Witz und Absurdität, ist es toll zu sehen, das auch die anderem Szenen funktionieren die auf Horror und Action ausgelegt sind. Man erwischt sich, wie man sich für einen kurzen Moment gruselt, nur um kurz darauf wieder zu lachen. Diesen Drahtseilakt hat Seth Rogen sehr gut hinbekommen und führt diesen bis zum Ende des Films aus.
Auch die Optik des Films ist Klasse. Die Kameraführung ist toll und fängt die Endzeitstimmung gut ein, während die Musik, darunter einige Popklassiker, die Szenen toll unterstreicht. Man merkt das hier auch einges an Geld in die Effekte gesteckt wurde und man sich Mühe gegeben hat, alles echt aussehen zu lassen. Das lässt den Film nicht billig wirken und verbessert den Gesamteindruck.
Leider wirkt das Drehbuch dagegen etwas uninspiriert. Hier hätte etwas Mut zur Abwechslung und Absurditäten sicherlich gut getan. Aber das Drehbuch wurde mit viel Witz, Situationskomik und einigen Onelinern ausgestattet, sodass das nicht so ins Gewicht fällt. Hier geht es vornehmlich um die einzelnen Gags, als um eine allumfassende Story.
Insgesamt muss ich sagen, das ''Das ist das Ende'' einer der besten Filme des Jahres ist und schon jetzt zu meinen Lieblingsfilmen gehört. Er hat einen ganz eigenen Humor, auf den man sich einlassen muss, da man sonst vielleicht keinen Spaß an dem Film hat. Seth Rogen hat hier gezeigt, das er ein sehr guter Regisseur ist. Meiner Meinung nach können noch mehr Filme von ihm kommen. Auch wenn er vielleicht nicht jedem zusagt, ich spreche eine ganz klare Empfehlung für diesen Film aus. Schaut ihn euch an, bevor vielleicht auch bei uns die Welt untergeht.
PS.: Leider hat Emma Watson nur eine kurze Szene im Film, meiner Meinung nach hätte man ihr ein bisschen mehr Screentime einräumen können. Das hätte trotz der Absicht eines reinen Männerfilms, einige Reibungen innerhalb der Gruppe verursachen können, die bestimmt lustig gewesen wären.