"Inside Hollywood" mit Robert DeNiro oder auch Sofia Coppolas neustes Werk "The Bling Ring", Hollywood versucht anscheinend Einblicke geben zu wollen, in die Welt der Stars. Die Jungs von "Das ist das Ende" drehen da noch eine Schraube weiter: Wo Seth Rogen, James Franco und Co. ja genug hirnrissiges Potential bereits in ihren eigenen Filmen stets beigefügt haben, da fallen dann auch bei ihrer schrägen Kumpel – Apokalypsen Komödie genug Slapstick, Dialogwitz und Insiderjokes ab, die "Das ist das Ende" zu einem der lustigsten, wenn auch schrägsten, Filme des Jahres machen.
Basierend auf dem Kurzfilm "Seth und Jay vs. The Apocalypse" wollten Seth Rogen und Evan Goldberg lange die Idee eines Langfilms vollständig realisieren. Nun kriegen sie in ihrem Spielfilmdebüt gleich eine ganze Reihe von Stars an die Hand gelegt, die aus dem Winkel des Betrachters (Zuschauers) mal eben nur sich selbst spielen müssen.
Trotzdem wird das Aufgebot an Prominenz in James Franco's Villa schnell reduziert und lässt die abgefahrenen Kiffer Jay Baruchel und Seth Rogen neben James Franco, Jonah Hill, Danny McBride und Craig Robinson, im Beisein der Apokalypse auf sich selbst gestellt, zurück. Goldberg und Rogen legen das Setting anschließend fast ausschließlich in der Villa an, was den Höllensturm draußen zwar fast vergessen macht, so aber die Konzentration des Publikums auf die aberwitzige Runde der sechs Protagonisten fokussiert. Und dort spielen alle Beteiligten dann irrwitzige Dialoge aus, die sich meist ganze fünf Minuten ungeschnitten ereignen, meist aber von so lustigen Ideen und Anspielungen garniert sind, das man mit den Zitaten auf alles und jeden gar nicht mehr hinterherkommt. Aber auch sonst sind mit Ideen wie dem Ausheben eines Loches für die Wasserreservoirs, der Versuch eines Exorzismus und die Nahrungsmittelrationierungen genug komisches Potential dabei, um das Ganze niemals langweilig erscheinen zu lassen. Absolute Krönung ist dann noch der verzweifelte, surrealistische Versuch "Ananas Express 2" zu drehen, bei der auch die auf ihre humoristischen Kosten kommen, die den ersten Teil versäumt haben.
Gegen Ende dann gibt die Spezialeffekte – Abteilung mächtig Gas, wenn die 6 dann draußen in die Hölle auf Erden treten. Das Ganze wirkt effektemäßig für ein Budget von 30 Millionen natürlich etwas überholt, aber der Charme des Films ist in jeder Szene durchaus spürbar, so wirkt alles eher witzig – trashig als schlecht visualisiert. Bis zum Ende hin werden immer witzigere Wendungen geschlagen, inklusive eines genialen fast angekündigten Cameo Auftritts von Channing Tatum, bis ein fast schon derb – albernes Finale den Zuschauer aus dem Kinosaal entlässt.
Schauspielerisch mimen Baruchel und Rogen die Hauptrollen und auf sie ist stets das Augenmerks des "Plots" gerichtet. James Franco macht dazu eine völlig narzistische Karikatur von sich selbst, dass es einem die Tränen in die Augen treibt. Fast noch besser dagegen ist Jonah Hills witzig geheuchelte Gutmensch Mentalität, die nur Baruchel zu entarnen weiß und sich mit Hill immer wieder Dialogfeuerwerke liefert. Hill punktet aber auch alleine mit seiner völlig von sich selbst überzeugten Darstellung, sogar beim Beten:" Hallo, Gott, ich bin's, Jonah Hill, ....aus "Moneyball"". Michael Cera und der Auftritt von Emma "Hermine" Watson sind dann noch die i-Tüpfelchen in einer genial besetzten Komödie.
Fazit: "Das ist das Ende" polarisiert zu 100%. Wer allerdings einige Filme von "Ananas Express" bis "Superbad" kennt und auch zu lieben weiß, für den wird diese Hollywood – Persiflage zu einem unumgänglichen Filmerlebnis voller Narzisten, Gutmenschen und Hipsters, wie sie nur die Filmbranche hervorbringen kann.