Da ist er nun, der nächste Film aus dem Hause Marvel und auch ich wollte mir den Film nicht entgehen lassen. Vorne weg kann man sagen, dass es nicht der typische Marvel Film ist den man kennt, er stark Szene und Schauplätze hat, aber vor allem in der Story seine Schwächen hat, aber dazu im Fazit mehr.
Story: Seit Tausenden von Jahren leben die ursprünglich außerirdischen Eternals auf der Erde. Ajak ist die Anführerin der zehnköpfigen Eternals-Gruppe. Mit ihrer stoischen Art und ihren Fähigkeiten zur Selbstheilung ist sie wie eine Mutter für die anderen und bildet die Brücke zwischen den Eternals und ihren Erschaffern, den Celestials. Zur Gruppe gehören auch die Kriegerin Thena, die Waffen per Zauberkraft erschaffen kann, und der mächtige Ikaris, der seit 7.000 Jahren eine Beziehung mit seiner Eternals-Kollegin Sersi führt. Die übermächtig begabten Wesen haben den Auftrag, die Menschen vor den bösen Deviants zu beschützen, was sie lange mit Erfolg getan haben. Doch dann tauchen in der Gegenwart auf einmal wieder Deviants auf der Erde auf und dieses Mal scheint alles anders zu sein. Die Eternals müssen wieder aktiv werden und die Menschheit beschützen. Soweit erstmal zur Story. Bevor ich den Film gesehen habe, habe ich mich gefragt, schafft man es gleich 10 neue Figuren in einem einzigen Film so einzuführen, dass man mit so gut wie jeder Figur mit Fühlen kann und eine Bindung zu den einzelnen aufbaut. Die Antwort ist leider kurz und knapp, nein das hat man leider nicht geschafft. Man hat im Vorfeld schon mitbekommen, dass die Kritiker und Zuschauer den Film ziemlich gespalten aufnehmen, die eine Seite findet den richtig gut und die anderen überhaupt nicht gelungen und nachdem ich den Film gesehen habe, kann ich das Verstehen. Die einen sagen, dass die Story sehr vielschichtig ist und man in eine andere Richtung geht, als was man sonst so von Marvel kennt und da muss ich denen auch allen Recht geben, aber meiner Meinung nach passt das hier leider alles vorne und hinten nicht. Die Story baut sich leider gar nicht gut auf und verfolgt keinen wirklichen roten Faden und genau hier ist auch schon mein erster großer Kritikpunkt. Die große Schwäche der Story ist die Erzählstruktur und das extrem langsame Erzähltempo. Oft sage ich ja, dass ein langsames Erzähltempo gut funktionieren kann, insbesondere dann, wenn man bestimmte Figuren in den Vordergrund stellen möchte und ihnen eine gute Hintergrundgeschichte und Tiefgang geben will. Das versucht man hier auch immer wieder mit den einzelnen Figuren, scheitert aber dadurch, dass man immer wieder vom roten Faden abweicht. Man hat so viele verschiedene Figuren, dass man hier nicht mal wirklich einen Protagonisten hat, mit welchem man als Zuschauer mitfühlen könnte. Man versucht zwei/drei Figuren immer wieder in den Vordergrund zu stellen, was meiner Meinung nach nicht funktioniert, da so gut wie allen Figuren der Hintergrund fehlt. Klar kriegt man die ein oder andere Hintergrundgeschichte zu einzelnen Figuren, aber das ist viel zu wenig, um als Zuschauer eine richtige Bindung zu den einzelnen Charakteren aufzubauen. Das ist wirklich schade, da man immer wieder gute Ansätze hat. Immer wenn man gerade einen roten Faden aufbaut und man ein wenig als Zuschauer Interesse an den einzelnen Figuren entwickelt, zerstört man sich das immer wieder selbst. Das liegt an der sehr merkwürdigen Erzählstruktur. Man wechselt immer wieder zwischen Gegenwart und Vergangenheit, was in vielen Filmen gut funktioniert um eine gewissen Background zu einzelnen Charakteren aufzubauen. Hier setzt man aber meiner Meinung nach zu oft drauf, wodurch der rote Faden und auch keine wirkliche in sich geschlossene Story entstehen kann. Dadurch bleiben fast alle Charaktere blass und man fühlt als Zuschauer nie so richtig mit. Auch entstehen durch diese Erzählweise immer wieder Plotholes, wodurch man oft als Zuschauer vor der Leinwand sitzt und sich immer wieder fragt, warum handeln die einzelnen Figuren jetzt so, wie sie handeln. Schade hier lässt man viel Potential liegen, da ich finde, dass man hier oft gute Ansätze zeugt, einen Marvel Film mal anders zu erzählen und nicht immer nach Schema F, was man schon sehr oft gesehen hat. Viele Szenen machen wenig Sinn und ich saß oft im Film und habe mich gefragt warum das gerade alles so passiert. Hier hätte man eher auf einen roten Faden setzen sollen und auch das Erzähltempo hätte deutlich schneller sein müssen. So wirkt das alles wie nichts halbes und nicht ganzes. Der Anfang ist sogar noch recht gut gelungen und ich habe mich gefragt, warum vielen ihn langweilig und zäh finden. Doch zur Mitte hin habe ich das schnell verstanden. Die Story wird zur Mitte hin wirklich ziemlich zäh und sogar richtig anstrengend. Das ärgert mich wirklich, weil die Grundidee nicht verkehrt ist. Meiner Meinung nach ist das große Hauptproblem die Anzahl der Charaktere und die gewählte Erzählstruktur. Man fühlt nie wirklich mit und das ist wirklich schade. Man versucht jedem Charakter irgendwie seinen Hintergrund zu geben, nur ist das Handeln nicht immer nachvollziehbar und tatsächlich verschwinden immer wieder Figuren und tauchen dann irgendwann wieder auf, wodurch manche Figuren dann noch blasser werden, wie sie eh schon sind. Das Ende ist meiner Meinung nach auch nicht so gut gelungen. Das Ende ist irgendwie zu drüber und auch dort ist das Handeln der Figuren nicht wirklich nachvollziehbar und es wirkt alles nicht wirklich in sich stimmig. Es gibt nicht mal einen richtigen Antagonisten und hier merkt man das selbst einer , welcher nur Mittel zu Zweck ist, dann doch besser ist, als irgendwie keiner. Ich verstehe, was man hier versucht hat, aber das funktioniert nicht so richtig. Ich würde sogar hingehen und sagen, dass hätte man besser lösen müssen. Den Ansatz fand ich sogar interessant, aber da der Hintergrund fehlt wirkt das alles zu aufgesetzt und zu sehr erzwungen. Positiv für die Story möchte ich aber die Inszenierung hervorheben, dass sieht man so selten in Marvel Filmen und ich würde sogar sagen, dass ich sowas gerne noch in weiteren Marvel Filmen sehen würde. Zusammengefasst kann man sagen, dass die Story viel versucht, aber nichts richtig zu Ende bringt. Die Charaktere bleiben durch die Bank weg zu blass. Es fehlt der Tiefgang und die Emotionen, um als Zuschauer wirklich mit den einzelnen Figuren mitzufühlen und das ist wirklich schade. Immer wenn man als Zuschauer gerade eine Bindung aufbaut, switch man in die Vergangenheit, was oft gar nicht nötig gewesen wäre. Das wirkt deswegen immer so komisch, da wenn eine Figur irgendein Ereignis anspricht, erklärt man dem Zuschauer das mit einer Rückblenden. Das kann man gerne eins, zwei mal im Film machen, aber beim dritten Mal wirkt das dann doch schon merkwürdig und eher Fehl am Platz. Das positive an der Story ist aber auch das er viel versucht und man einen neuen Weg einschlägt. Auch die Inszenierung ist richtig stark und hätte man das ganze hier anders erzählt und auch das Erzähltempo angezogen, wäre hier deutlich mehr drin gewesen. Die Story macht nicht wirklich viel falsch, aber es fehlt an allen Ecken und Kanten irgendwie. Hätte man den Fokus mehr auf eins, zwei Figuren gesetzt und die anderen nebenbei laufen lassen und in weiteren Filmen mehr Hintergrund gegeben wäre es besser gewesen. So hat man viele Figuren, welche zu blass bleiben. Note: 4
Schauspieler: Hier haben wir wirklich viele und alle aufzulisten würde hier den Rahmen sprengen. Egal ob Salma Hayek, Richard Madden, Gemma Chan, oder selbst eine Angelina Jolie bleiben alle ziemlich blass und hinter ihren Möglichkeiten. Das liegt weniger an den Schauspielern selber, als am Drehbuch, welches den einzelnen Charakteren zu wenig Zeit und Screentime gibt, um wirklich mit den einzelnen Figuren mitzufühlen. Oft ist es wirklich so, dass die Schauspieler an eine Klippe, oder in der Landschaft stehen und sich gegenseitig anschauen und ein wenig kommunizieren. Das wirkt hier und da wirklich gut, aber irgendwann war es zu viel, wodurch selbst die Schauspieler irgendwie Fehl am Platz wirkten. Zusammengefasst möchte ich dennoch sagen, dass das alle soweit gut machen, aber mehr als Durchschnitt ist das leider nicht. Da hoffe ich, dass in den nächsten Filmen, entweder Eternals 2, oder in anderen Marvel Filmen, die einzelnen Schauspieler mehr zur Geltung kommen und das zeigen können, was sie wirklich können. So ist das nichts halbes und nichts ganzes meiner Meinung nach. Note: 3+
Action/Spannung: Ich fange mal mit der Spannung an. Die baut sich Anfang noch gut auf, aber fällt dann zur Mitte hin komplett weg und immer wenn sie sich wieder etwas aufbaut zerstört man sie sich wieder selbst, durch die oben erwähnte Erzählweise. Die Story bietet in der Erzählweise kaum eine Möglichkeit, dass sich eine Spannung aufbauen kann. Die Story setzt mehr auf Inszenierung und Kommunikation und ja es gibt sogar den ein oder anderen Überraschungsmoment, aber die wirken irgendwie eher Fehl am Platz, als wirklich stimmig. Ich möchte die Spannung hier aber auch nicht all zu sehr in den Fokus stellen, weil das nicht das Hauptaugenmerk des Films ist. Der Fokus liegt eher auf den einzelnen Figuren, als auf der Spannung. Das ist wirklich schade, da am Anfang als Zuschauer man noch nicht wirklich weiß, in welche Richtung der Film gehen wird. Schon wie bei der Story, wäre eine andere Erzählweise deutlich besser gewesen. Kommen wir zum Schluss noch zur Action. Und hier muss man wirklich sage, so wenig Action wie hier, hat man selten in einem Marvel Film gesehen. Hier setzt man eher weniger Auf Action und mehr auf, wie oben bereits erwähnt, auf Inszenierung. Wenn es mal zur Action kommt sieht die, wie für Marvel gewohnt wirklich gut aus. Ja es gibt auch die ein oder andere Szene, in der man das CGI schon deutlich sehen kann, aber das stört mich eher weniger. Ich möchte hier aber deutlich drauf hinweisen, dass die Inszenierung einzelner Szenen wirklich stark ist und mit das Beste am ganzen Film. Die Einstellung der Kamera in den meisten Szenen ist wirklich stark und macht richtig Spaß beim Anschauen. Klar den 5, oder 6 Sonnenuntergang hätte ich nicht mehr gebraucht, weil irgendwann zerfrisst sich das selber, aber darüber kann ich hinwegschauen, da im großen Teil das wirklich gut gemacht ist. Note: 2-
Gesamtnote:3
Gesamtpunkte: 5/10P
Tja was soll ich sagen, der Film macht nicht viel falsch, aber auch nicht viel richtig. Er versucht man was neues im Marvel Universum und das finde ich persönlich echt gut, weil ich das oft bemängle, dass ich viele Marvel Filme immer wieder gleich anfühlen. Leider wirkt das hier alles nicht wirklich stimmig. Das fängt bei den ganzen Figuren an und hört bei der Erzählweise auf. Das ist wirklich schade, da man hier viel Potential liegen gelassen hat. Ich kann viele Kritiker verstehen, die sagen, dass der Film der langweiligste Film aus dem Marvel Universum ist, ich kann aber auch die Zuschauer verstehen, die sagen, dass es der Beste Film aus Marvel bisher ist, weil er mal was anderes ist. Ich bin da genau in der Mitte. Mich hat der nicht wirklich enttäuscht, aber nochmal schauen müsste ich den nicht, dafür bietet er einem einfach zu wenig. Er führt neue Superhelden ein, dass aber auf eine eher schwierige Art und Weise. Es ist nicht mal eine richtige Origin Story, sodass man am Ende des Films zu keinen Charakter eine richtige Bindung aufgebaut hat und man sich als Zuschauer denkt, was hat mir der Film für das Marvel Universum gebracht. Bleibt am Ende die Frage, wem ich den Film empfehlen kann. Empfehlen kann ich den Film eigentlich nur Leuten, die auch die anderen Marvel Filme gesehen habe, da es auch kein einfaches Popcorn Kino ist. Dafür versucht der Film einfach zu sehr anders zu sein.