Die hilfreichsten KritikenNeueste KritikenUser mit den meisten KritikenUser mit den meisten Followern
Filtern nach:
Alle
Sweeney Todd
5 Follower
30 Kritiken
User folgen
4,5
Veröffentlicht am 4. März 2010
Genau wie "Alice im Wunderland" einfach Johnny Depp gehört, ist "Bad Lieutenant" einfach DER Film von Nicolas Cage.
Wie lange hat man auf Nicolas Cage gewartet?
Er hat uns mit seinen 0815-Schauspiel immer wieder gelangweilt. "National Treasure" und "Knowing" sind hier perfekte Beispiele. Zwischendurch ("Lord of War") ließ er sein Talent durchscheinen. Doch als ich hörte, dass er mit Werner Herzog einen Film macht, da wusste ich, dass ich mir diesen Film anschauen müsse.
Und tatsächlich blüht Nicolas Cage in seiner Rolle voll und ganz auf!
Er bringt die Rolle des ehemaligen Polizeihelden, der den Drogen verfallen ist, hervorragend auf die Leinwand und sorgt mit seiner düsteren, vielseitigen Performance für eine oscarreife Leistung.
Er ist mit Abstand DAS Highlight in dem Film.
Werner Herzog zeigt uns in "Bad Lieutenant" die Korruption unter Polizisten an einem Einzelschicksal eines Polizisten (Cage), der früher einmal eine Heldentat beging und sich dabei eine Rückenverletzung zuzog, die ihn zu Medikamenten führte. So begann seine Drogenerfahrungen.
Jetzt ist dieser Polizist zugedröhnt und scheint keine Kontrolle mehr zu haben, er klaut Drogen aus dem Asservat und nimmt sie selber.
Er besticht Leute, um Geld zu bekommen und ist, wenn man ihm seinen Willen nicht gibt, eiskalt und unbarmherzig.
Auch der Rest des Schauspielerensembles leistet gute Arbeit (Eva Mendes), kommt jedoch nicht an Cages Performance ran.
Die Kamera ist nicht oscarreif, aber der Zweck wird erfüllt, eine Kamera wie bei "Inglourious Basterds" wäre hier auch sicher unangebracht gewesen.
Auch der Soundtrack ist sehr schön und äußerst feinfühlig wird die Story durch ihn unterstützt.
Werner Herzog liefert, wie man es von ihm gewohnt ist, ein großartigen Film ab, mit einem Cage wie man ihn schon lange nicht mehr gesehen hat!
Ich komme gerade aus der Spätvorstellung und bin begeistert von Bad Lieutenant!
Der Film driftet teils ins banale, sowie skurrile ab, und schafft mit einem grandiosen Nicolas Cage eine ganz besondere Atmosphäre.
Hier geht es um einen Cop, bei dem es langsam bergab geht, der viele Charakterschwächen und nur wenige Stärken hat. Obwohl er oft schlechte Dinge tut, kann man ihn deswegen nicht verdammen.
Er versucht garnicht erst perfekt zu sein, er macht einfach das, wonach ihm gerade ist. Mal gehts bergauf, mal bergab.
Die Story ist recht banal, allerdings ist der Plot nicht das, was den Film zu etwas besonderem macht.
Vielmehr der Zwiespalt zwischen Richtig und Falsch wird hier faszinierend dargestellt. Wie schwer es ist immer moralisch korrekt zu Handeln, ohne die Gefühle überhand gewinnen zu lassen.
Der Hauptperson gelingt das sogut wie nie, was, im Gegensatz zu den meisten Filmen, ein völlig neuer, sowie intressanter Standpunkt ist.
Die Aufmachung ist einmalig, es gibt viele eindrucksvolle Stellen (z.B. die Schlussscene vor dem Aquarium, sowie ettliche Tier-Scenen u.v.m).
Der Film kommt ohne wilde Cop-Schießereien aus und ist auch sonst nur schwer mit den meisten Cop-Thrillern zu vergleichen.
Dennoch gehört ich für mich zu den Besten des Genres.
Nicolas Cage, mit krummen Rücken, schiefem Gang und "Baggy-Style" großer Anzughose, als Terence McDonagh ist einfach grandios!
Bad Lieutenant ist schmutzig und die Hauptperson hat nur wenige sympathische Eigenschaften, schafft es aber trotzdem zu fesseln.
Als Zuschauer durchlebt man so ziemlich alle Gefühlsebenen: Komödie, Drama, Thriller und Action von allem ist was dabei.
Hier wird deutlich aus dem Mainstreamkino herausgestochen, eine angenehme Erfrischung!
Ein sehr "böser" Film, der sicherlich vielen Leuten nicht zusagt, die gut verdauliche Genrekost erwarten. Man nehme nur diese eine Szene: Der übermüdete und von Rückenschmerzen geplagte Nicolas Cage befragt die Großmutter des Kronzeugen. Als er nur auf Ablehnung stößt tritt sein fieses Grinsen zu Tage und mit den Worten "Ich habe mich immer bemüht höflich zu sein, fragt sich ob es nicht auch effizientere Wege gibt" geht er ans Werk. Herrlich!
Jeder, der eine Neuauflage Abel Ferreras Meisterwerk erwartet wird enttäuscht. Während das Original noch eine schockierende Charakteranalyse eines Cops ist, dessen Psyche hilflos in der Grauzone zwischen Gut und Böse gefangen war, ist das Remake kaum mehr als ein hohler Crime-Thriller, mit einem "bösen" Cop der in der Scheisse sitzt und ab und zu mal Drogen mitgehen lässt.
Wie dumm muss man eigentlich als Regisseur sein, öffentlich bekanntzugeben den Film nicht gesehen zu haben, dessen Remake man macht?
Dementsprechend unwürdig ist auch das Endergebnis.
Auch wenn Hollywood hier einen extravaganten Regisseur verplichtet hat um zu vertuschen, dass ein Independet-Film-Meisterwerk hier verunstaltet wird um ihre Geldgier zu befriedigen, das Genie des Originals wird nicht nur beiweitem NICHT erreicht sondern wie erwartet übergangen und zerstört.
Am meisten ärgert mich das man dann einen Film wie Bad Lieutenant mit "Schuld und Sühne Dramatik" zusammenfast, um dieses schwache Remake schönreden zu können.
Wer das Original kennt, sollte einen weiten Bogen um den Film machen.