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Anonymer User
4,0
Veröffentlicht am 16. Juli 2010
Super Film. Mal wieder was ganz anderes als was man sonst so geboten bekommt. Die Story kommt ganz ohne visuelle Effekte aus. Alles erinnert ein bisschen an die Science-Fiction-Filme, die mein großer Bruder in den 80ern mit mir geschaut hat. Echte Kulisse und ne gute Story, anstatt laute Musik und Computer-Animationen am Luafenden Band.
Lange versteht man nicht genau, wo die Geschichte hinführt. Aber nach und nach löst sich das Rätsel um den "Mann auf dem Mond", der seit drei Jahren einsam seinen Dienst verrichtet und sich mit einem Computer unterhält. Er freut sich daruf, endlich wieder zu seiner Frau und seiner Tochter auf die Erde zurückzukehren. Doch das ist nicht so ganz im Sinne seiner Firma....
Das Ende lässt einige Ungereimtheiten übrig...Leider. Aber es soll ja angeblich eine Fortsetzung geben. Vielleicht werden diese Themen dann im nächsten Film geklärt.
Der Film war wirklich gut, hat aber leider mit dem Problem zu kämpfen, das vieles schnell offensichtlich ist und das dann auch so Eintritt wie man es erwartet. Ein paar Überraschungen und Wendungen hätten dem Film gut getan. Die schauspielerische Leistung von Sam Bell, äh Rockwell war wirklich ausgezeichnet. Sehr authentisch und bestimmt nicht einfach zu Spielen gewesen.
"Moon" ist ein stilistisch sehr schöner Film, den man gerne mögen möchte - aber leider an einer inhaltlichen Unglaubwürdigkeit krankt.
Die Atmosphäre der Arbeit des einsamen Protagonisten auf dem Mond ist zunächst beeindruckend. Vollkommen alleine arbeitet Sam in der Station zum Sammeln des begehrten Rohstoffes. Seine einzige Kommunikation erfolgt über zeitverzögerte Videos mit seiner Frau und mit einem intelligenten Stationsroboter, der von Kevin Spacey schon unangenehm freundlich gesprochen wird. Unaufdringlich und vom stimmigen Soundtrack unterstützt wird der Film eingeleitet.
Auch die ersten Zwischenfälle und Gedächtnissprünge sind sehr interessant - allerdings ist das große Problem des weiteren Filmes, dann der darauf aufbauende, frühe Twist des Filmes leider inhaltlich sehr unglaubwürdig und kaum plausibel ist. Er ist durchaus interessant und wirft auch sehr aktuelle Fragen auf, ist allerdings schlichtweg nicht realistisch - und da das Setting davon abgesehen sehr auf ein realistisches Szenario ausgelegt ist, stößt das leider störend auf. Die Grundlage für den Plottwist ist leider für die dahinterstehenden Akteure im Film absolut unplausibel.
Das nimmt dem Film leider einiges an seiner Intensität, obwohl die weitere Entwicklung und Dichte absolut spannend und überzeugend gespielt bleibt. Der Zuschauer erlebt den Charakter des Protagonisten sehr nah und wird von dessen Schicksal absolut getroffen. Auch das Ende ist im Rahmen der Handlung stimmig inszeniert.
Der Film bleibt somit über die gesamte zeit sehr schön anzusehen und fesselt aufgrund des mitreißenden und trotzdem zurückhaltend inszenierten Schicksals des isolierten Arbeiters entfernt von der Erde. Das sehr nüchterne Szenario leidet nach der großen Wendung leider unter Frage, weshalb dies so gestaltet sein sollte - es wären wesentlich sinnvollere Arbeitsmöglichkeiten auf der Station denkbar. Dennoch bleibt der Film bis zum Ende interessant und lebt von seiner beklemmenden Atmosphäre.
Ein sehr empfehlenswerter, gut gespielter Film, an dem sicher auch Leute, denen das Sci-fi Genre für gewöhnlich nicht zuspricht, Gefallen finden können.
Moon ist ein Geniestreich wie er nur aus der Indi-Liga kommen kann. Vom Anfang bis zum Abspann unkonventionell, dabei aber immer rund und mit einem Score wie ihn nur Clint Mansell aus dem Ärmel schütteln kann. Der ganze Film wirkt trotz der tragischen Handlung und des schwierigen Themas ungewohnt leicht, und Kritiker bemängeln hier wahrscheinlich "fehlenden Ernst und Tiefe"... das sind aber alles Idioten :P
Es ist genau diese Leichtigkeit, fast Schwerelose, die Moon zu einem ganz besonderen Film macht:
Sobald es um Menschenrechte außerhalb von Kriesengebieten, und das Mensch-sein an sich geht tut man sich als Filmemacher in der Regel selbst keinen Gefallen, besonders wenn noch gewissenlose Großkonzerne und Klone hinzu kommen. Gute Umsetztungen dieses Stoffs (Austausch-Menschen) sind mehr als selten. (vgl 6th Day --- alles andere als gut, oder?) Viel zu oft bleiben moralische und philosophische Fragen irgendwo im Subplot wo sie eh kein Schwein interessieren.
Moon hingegen macht die Fragen, die sich der Zuseher selbst stellt oder zumindest stellen sollte zum eigentlichen Kern des Films und stämmt damit eine gewaltige Last, an der unzählige Filmemacher schon gescheitert sind und die von noch viel mehr Filmemacher einfach übergangen wird. Der Film macht daraus aber keinen Kraftakt, im gegenteil, dezent und zurückhaltend zielt er immer wieder auf Momente hin, die (nicht zuletzt durch den Score) größer nicht sein könnten und doch greifbar und real und vor allem wirklich fühlbar bleiben. Kaschieren statt dick auftragen scheint das Motto bei dem Film gewesen zu sein und so versteckt er sein eigenes Gewicht des öfteren hinter heiteren Szenen.
Einmal ein Film der vorgibt weniger zu sein als er ist, was ganz was neues quasi ;)
Sehr guter Science-Fiction Film, der von Anfang an zu fesseln weiss. Man sollte ihn im Original sehen, da die Intensität der dramatischen Szenen sowie die beklemmende subtile Atmosphäre so die beste Wirkung entfalten können.
Fazit: Einer der besten, wenn nicht der beste Film des Jahres 2009, der meiner Meinung nach gar kein Sequel braucht.