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Anonymer User
3,5
Veröffentlicht am 6. Juni 2012
Scorseses Reminiszenz an die anfänge des kinos kommt anfags wie ein weihnachtliches kindermärchen daher und man braucht etwas zeit, um zu verstehen, worum es wirklich geht. scorsese setzt dem eher unbekannten und fast vergessenen Filmpionier Georges Melies ein Denkmal, welches die zeit wohl auf ewig überdauern wird. faszinierend, wie hier fortlaufend ein bogen geschlagen wird zwischen den allerersten gehversuchen mit dem Cinématographe und der sich mit diesem film letztlich doch im kino etablierten 3D-Technik. dies gipflelt schließlich in einer famosen dreidimesionalen darbietung des Melies-Films "Die Reise zum Mond".
Bisher habe ich etwa 7 oder gar 8 3D-filme im kino gesehen und Hugo Cabret war der erste in dem die 3D-technik wirklich bewusst und stilistisch gut bis hervorragend eingesetzt wurde. Schon die anfangsszene, ein kameraflug durch den pariser Bahnhof in den 30er jahren, welcher mit einem wunderschönen Stattpanorama von paris bginnt, und im urhrwerk einer riesigen Bahnhofsuhr endet, raubt einem den atem. Dies war aber nur der auftakt zu einem visuellen festschmaus. Scorsese und sein Kameramann Robert Richardsen spielen geradezu virtuos mit der tiefe des Raumes.
Leider muss man sagen, das diese gewaltige Homage an die Filmgeschichte etwas schwer auf den schmalen schultern des erst 13 jährigen Hauptdarstellers lastet. Er und seine nicht wesentlich ältere filmpartnerin führen eigentlich durch den ganzen film und irgenwie funktioniert das nicht all zu gut. Sie bekommen zwar große unterstützung von ben kingsley und sasha baron cohen aber der focus liegt meiner meinung nach zu deutlich auf den kinderstars. Zudem fehlt es der geschichte stark an dramatik und spannung. Der ganz große konflikt is in der Abkehr des Georges Melies von seiner vergangenheit als filmemacher jetzt nicht gerade zu erkennen. Das der jung hugo dafür sorgt, dass sein werk nicht vergessen wird rührt einen letztlich auch nicht zu tränen. Aber was bleibt ist eine lehrstunde in sachen filmgeschichte und eine bilderwucht, die einem schwindlich werden lässt. Scorsese schafft es einen bis zum ende zu packen, indem er immer wieder neue visuelle reitzpunke setzt. Man sollte sich diesen fim auf jedenfall ansehen, allerdings unbedingt in 3D!!!!!!!!
Superschöner Film mit einer sehr netten Geschichte! Wirklich eine atemberaubende Atmosphäre und Kulisse. Wie viele unterschiedliche Leute auf so einen kleinen Raum passen. Einfach toll. Schauspielerisch eine Glanzleistung - eine wahre Top-Besetzung. Einfach schön anzusehen und das passt alles wunderbar zusammen.
Natürlich bekommt der Film überall nur Top Kritiken , das auch zurecht. Es ist schon grosses , opulentes Kino was Scorsese da gezaubert hat. Ich persönlich kann mit diesen bombastischen Bilderreigen nicht viel anfangen. Auch wenn es Spass macht B.Kingsley zuzuschauen , und auch der Bahnhof bzw das Paris der 30er Jahre ist genial eingefangen. Ich steh auf den Regisseur , aber wegen Filmen wie Taxi Driver , GoodFellas , Casino , Departed etc etc und nicht wegen Hugo C. - der ist mir nix. zu lahm , zu langweilig etc etc. Das ist eher was für große Kino Fans. Aber anschauen kann man ihn trotzdem - wenigstens einmal...
gutes fantasy-drama. emotionale story, authentische charaktere, symphatischer stil und kostüme. wer sich mit the fall und the imaginarium of doctor parnassus identifizieren konnte wird hier auf jeden fall unterhalten.
Ich fand den Film wirklich toll gemacht, auch wenn es da und dort zu ein paar Ungereimtheiten kam. spoiler: Die Sache mit dem Schlüssel ist mir da gleich aufgefallen. Hugo sieht den Schlüssel im Kiesbett der Bahngleise, dann springt er runter und das Ding liegt schön sauber auf der Schwelle.
Aber egal ... das Flair, die Magie und das Clockpunk-Feeling ist schön rübergekommen und Paris ist immer eine Reise wert ... auch wenn nur im Kopf. :) Hab da noch aktuelle Lektüre gefunden, falls es jemand interessiert ... http://www.amazon.de/Uhrwerk-Venedig-ebook/dp/B007F2HBY4/ref=pd_ecc_rvi_4
"Wenn du dich jemals gefragt hast, wo deine Träume herkommen, dann sieh dich um: Hier werden sie gemacht!" - Mit so einer frommen Maschinenmetapher weiß HUGO zu punkten und emsig greifen große, kleine und winzige Zahnräder ineinander, spult sich etwas auf, dreht sich eine Kurbel. Eine ehrliche Welt des redlichen Handwerks wird da gezeigt und mittendrin ein Kind, dessen Berufung das Reparieren ist. Dabei ist der Pitch dieser Geschichte denkbar einfach: Kind verliert Vater und findet einen neuen. Das Wunder dieses Filmes ist nicht die etwas behäbige Geschichte, sondern die Erfindung eines Traumes, wie alles passiert sein könnte. Das sieht ganz prima aus und lässt mir auch in den besten Szenen die Augen überlaufen, wenn da nicht ein kleines Problem wäre; diese redliche Zahnrädchenwelt ist auch nur eine Erfindung mächtiger Algorithmen und verdankt sich moderner CGI. Das ist auch völlig okay; allerdings hätte Scorsese damit mutiger spielen können, so wie es THE ARTIST tat, indem dort die Fiktion ironisch aufgebrochen wurde. Dass Scorsese es nicht tut, ist schon rührend naiv und irgendwie flaches Entertainment. „Die ganze Welt ist eine einzige riesige Maschine … in Maschinen gibt es keine überflüssigen Teile .... das bedeutet also, du bist auch aus einem bestimmten Grund da.“ – Mit dieser Heilsbotschaft wendet sich der kleine Filmheld tröstend an seine schwesterliche Helferin; hier ist der Kern des eigentlichen Ärgernisses, das von HUGO ausgeht. Die allgegenwärtigen Zahnräder sind nicht nur hübscher Zierrat, sondern Verkündigung, sind Symbol einer scheinbar besseren Epoche, in der alles noch seinen Platz hatte: der kaputte Automat, der hinkende Bahnhofsvorsteher, das frühe Kino. In einem Alptraum wird zwar kurz die Schattenseite dieser schönen Welt aufgerufen, am Ende ist HUGO jedoch die ironiefreie Feier des göttlichen Uhrmachers, der sein großes Werk am ständigen Reparieren ist. Ich taumelte benommen von so viel froher Botschaft aus dem Saal.
das kinojahr fing für mich eher enttäuschend an. denn clint eastwoods "j. edgar" konnte meine mehr als hohen erwartungen bei weitem nicht erreichen. hätte ich das kinojahr allerdings mit scorseses "hugo" begonnen, so hätte das jahr nicht besser starten können. was martin scorsese an magie auf die leinwand zaubert ist unbeschreiblich schön. und das liegt nicht nur am - meines erachtens - besten 3D-effekt bisher. auch die handlung und derren figuren wissen zu überzeugen - allen vorran: ben kingsley.
wenn ich mir die bisherigen werke des großen - dennoch kleinen - scorses anschaue, wirkt "hugo" geradezu fehl am platz. ist man doch vom meister eher düsteres und epenhaftes spannungskino gewohnt. sein letzter film z.b., "shutter island", stellt im gegensatz zu "hugo" das komplette gegenteil dar, beweist aber mehr und mehr, dass in im kleinen italo-amerikaner wahres erzähltalent steckt und das er gekonnt mehrere genres abdecken kann. dieses mal steht aber nicht wie es zuvor meist der fall war, leonardo dicaprio an vorderster darsteller front. dieses mal ist es asa butterfield, bekannt aus filmen wie "der junge im gestreiften pyjama", der die titelrolle und sich somit ins herz des zuschauers spielt. aber auch in den reihen der nebendarsteller gibt es gutes zu bewundern: am auffälligsten für mich war sacha baron cohen, der den aufseher und somit den "bösewicht" mimt. dessen figur lässt viel raum für darstellerische großtaten, die cohen in jeder szene zu füllen versteht. auch die noch junge chloe moretz ("kick-ass) weiß durch ihr verzückendes spiel zu überzeugen. jude law hat die zweifelhafte ehre, die figur des spoiler: verstorbenen vaters darzustellen - seine leinwandzeit beträgt allerdings kaum mehr als eine pinkelpause. die darsteller-krone darf sich aber wie angekündigt ben kingsley aufsetzen. der oscarpreisträger darf auch wie zuletzt in scorseses "shutter island", einen zuerst zwispältigen und nach und nach vielschichtigeren charakter spielen. dabei zeigt der charaktermime seine komplette bandbreite auf und kann vor allem am anfang eine geheure spannung aufbauen um aus seiner figur ein rätsel zu machen.
ein großteil der märchenhaften atmosphäre trägt aber der bahnhof im paris der 30er jahre auf seinen stählernen schultern. dabei wirkt die bahnstation wie ein eigener kosmos samt bewohner. in kurzen verschnaufpausen sichtet hugo das bunte treiben im inneren des bahnhofs. es sind immer die gleichen menschen, die aufeinander zugehen und kontakt pflegen. es sind immer dieselben abläufe: die dame im kaffee - samt nervigem hund - trinkt jeden tag ihre tasse und wird von einem verehrer bezirzt. der bahnhofsvorsteher liebäugelt wenn er nicht gerade heimatlose kinder der polizei zuwirft mit der charmanten blumenverkäuferin, traut sich aber nicht wirklich an sie heran da der krieg ihn entstellte. viel interessanter ist allerdings das innenleben des bahnhofs. da wo hugo sein dasein fristet um die gesamten uhren der bahnhofsanlage zu eichen und sich nach und nach ersatzteile für den robotermenschen seines vaters zusammenklaut.
gerade durch den hervorragenden 3D-effekt wird man in die welt des hugo cabret hineingezogen. vieles sticht aus der leinwand heraus und der tiefeneffekt spricht bände: das ist meiner meinung nach der beste 3D-film bisher! nicht einmal "avatar" überzeugte mich damals so sehr wie scorseses 3D-erstling. das liegt vor allem daran, dass camerons vorzeige 3D-bombaststreifen fast komplett digital entstanden ist. "hugo" dagegen kommt nahezu ohne cgi-gewitter aus. und das sieht man eben. die welt wirkt realistischer und plastischer als camerons optisch glattgebügelte tech-demo in spielfilmlänge. ich war skeptisch was scorseses 3D-pläne für einen neuen film angingen. doch nun bin ich glücklich, seiner vision auf der großen leinwand beigewohnt zu haben.
aber noch viieeel magischer ist die komplette geschichte hinter "hugo". vor allem die art und weise wie scorsese die ausrichtung der handlung zum ende hin in eine ganz andere richtung lenkt. mag man am anfang noch eine reine kindergeschichte glauben, so belehrt einen scorsese eines besseren und schlägt in eine hommage an das kino der goldenen 20er jahre um. dieses kunststück gelingt ihm dabei so enthusiastisch und plausibel, dass es eine wahre freude ist. so gibt asa butterfield als hauptfigur die klinke gen ende des films sir ben kingsley in die hand. der dann beinahe eine one-man-show abliefert ohne aber den restlichen cast vergessenn zu lassen.
FAZIT: martin scorsese gelingt mit "hugo cabret" ein großartiger film. ein magisches erlebnis für groß aber nicht unbedingt für klein da der film doch mehr anspruch innehält als man anfangs erarten könnte. aber vor allem ist der film für kinobegeisterte ein muss.
Ich habe mir den Film, trotz der guten Bewertung, ohne grosse Erwartungen angeschaut und muss ganz ehrlich sagen, dass mich die Story zum Schluss doch ein wenig enttäuscht hat. Optisch ist der Film überragend und spannend war er eigentlich auch, nur hatte ich ein komplett anderes Ende erwartet. Die gute Bewertung bekommt dieser Film von mir, weil ich ihn künstlerisch gesehen verdammt gut fand. Tolle Bilder mit klasse Kamerafahrten und eine bis in Detail ausgepfeilte Welt, die einfach spass macht sich anzugucken. Schauspielerisch gibs auch nichts zu meckern und was einem sofort auffällt sind einfach die vielen Menschen die auf engen Raum in diesem Film mitspielen. Unglaublich...