Hollywood mangelt es ja momentan an Ideen. Diese mangelnde Kreativität lässt sich besonders in zahlreichen Remakes erkennen. Letztes Jahr traf es auch "Freitag der 13.". Es gab einige Zeit vorher Gerüchte, dass Quentin Tarantino diesen drehen würde, doch dem war dann leider doch nicht so. Ich habe das Remake dann im Kino gesehen und war schon damals enttäuscht. Das spektakulärste war noch, dass der Film am Freitag dem 13. lief. Ansonsten ist dieses Remake einfach völlig überflüssig und langweilig.
Zur Story: "Freitag der 13." ist kein Remake im eigentlichen Sinne. Im ersten Teil der Reihe war es immerhin noch nicht Jason der mordete. Der Film klaut sich aus allen Teilen ein bisschen etwas zusammen, erfindet noch etwas neues dazu und fertig ist das sogenannte Remake. Innovationen sind ja nun wirklich nicht erforderlich bei einem Slasher, doch hier war es einfach schwach. Dass es dem Drehbuch an Ideen mangelt merkt man bereits am Anfang. Sage und schreibe 23 Minuten dauert die Einleitung, nach der erst der richtige Film beginnt. Hier werden ein paar Teenager gezeigt, die kurz darauf umgebracht werden. Auf der einen Seite bringt dies natürlich einen höheren Bodycount, aber für mich war es einfach nur ein Mittel, den Film auf eine höhere Laufzeit zu bringen. Der Anfang nimmt ca. ein Viertel der Gesamtlaufzeit in Anspruch und ich hab mich echt gefragt, was das sollte. Ich fand es nicht gut. Auch sonst ist die Story sehr schwach. Ein paar Anspielungen aufs Original gibt es zwar, aber diese haben keinerlei Zusammenhang mit der Handlung und sind deshalb auch überflüssig. Mir gefiel die Story einfach nicht, weil sie total uninspiriert daherkam.
Zu den Darstellern und Charakteren: Diese sind sicherlich auch nicht so wichtig für einen Slasher, aber auch hier hab ich bereits besseres gesehen. Die Darsteller spielen allesamt ganz solide. Einzig mir bekannter Schauspieler war Jared Padalecki, den ich aus "Supernatural" kenne, und er hat auch am besten gespielt. Die Figuren sind alle total belanglos, recht unsympathisch, teilweise nervig, teilweise stupide agierend und schlichtweg austauschbar. Mir war es total egal was mit denen passiert.
Die Inszenierung kann man als solide bezeichnen. Hier gibt es nicht viel zu bemängeln. Mit der Atmosphäre hingegen sieht es ganz anders aus. Es entsteht einfach keine ordentliche Slasheratmosphäre und erst recht keine "Freitag der 13." Atmosphäre. Dies liegt zum Großteil auch daran, dass mir die Figur des Jason hier gar nicht gefallen hat. Er rennt seinen Opfern hinterher, hält ihnen den Mund zu, lässt noch lebende Opfer liegen. Vielleicht soll er ja dadurch authentischer wirken, doch es passt einfach nicht zu Jason. Und dann auch noch die Idee, dass er plötzlich ein Opfer gefangen hält. Was soll das? Ich fand es total unpassend und doof. Außerdem wird er von Derek Mears nicht gerade gut verkörpert. Sein Aussehen und seine Gestik haben mir nicht mehr gefallen.
Der Unterhaltungsfaktor ist nicht miserabel, aber auch nicht gut. Der Anfang weiß echt noch zu unterhalten, doch danach gibt es das gleiche nur noch mal in lang zu sehen. Es hat mir hier irgendwie keinen Spaß gemacht, zu sehen, wie die Menschen getötet wurden. Und gerade das macht doch einen Slasher aus. Ich habe mich des öfteren gelangweilt. Spannung gibt es überhaupt keine. Sowas ist für einen Slasher nicht zwingend notwendig, doch mir war das Geschehen nicht packend genug, was auch daran lag, dass überhaupt keine Atmosphäre entstanden ist.
Wie so oft liegt dann der letzte Hoffnungsschimmer im Splatter. Und ja, "Freitag der 13." besitzt Splatter und ist auf keinen Fall harmlos. Der Film ist teilweise sogar recht brutal und Blut darf ordentlich fließen. Das bringt aber nicht sehr viel, weil die Morde überwiegend total langweilig und unkreativ geworden sind. Hier hat mich nicht mal mehr der Splatter unterhalten. Die Effekte sind trotzdem gut. Der Score ist auch nicht schlecht, stellt aber auch nichts Besonderes dar.
Fazit: Es wäre bestimmt nicht so schwer gewesen ein ordentliches Remake von "Freitag der 13." zu schaffen, denn immerhin ist das Slashergenre leicht zu bedienen und Innovationen braucht man auch nicht zu bieten. Aber Marcus Nispel, der schon den schlechten "Pathfinder" drehte, hat es einfach nicht geschafft. Eine ordentliche Inszenierung, Darstellerleistungen die okay sind und ein paar derbe Splattereffekte verhindern zwar eine Totalkatastrophe, aber alles in einem ist "Freitag der 13." einfach nur langweilig. Ich fand es echt schade. Die Einspielergebnisse waren gut und noch dieses Jahr soll ein zweiter Teil kommen. Hoffen wir das Beste.