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    Gran Torino
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    4,4
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    61 User-Kritiken

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    Kino:
    Anonymer User
    4,5
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Clint Eastwood hat vor kurzem bekannt gegeben, dass er nur noch hinter der Kamera, sprich als Regisseur, arbeitet. Schade. Allerdings muss man gestehen: Er hätte sich keinen Besseren Film zum Abschied als Schauspieler wählen können. Die Rolle des mit der Zeit immer sympatischer werdenden Mannes, der ständig an allem etwas auszusetzen hat und stets einen beleidigenden oder rassistischen Spruch auf Lager hat, spielt Clint Eastwood einfach einmalig. Seine Mimik und Gestik sind exzellent dargestellt. Auch die anderen Charaktere, vornehmlich nicht all zu bekannte Schauspieler, sind gut besetzt. Die Handlung des Filmes ist einfach gestrickt, es ist von Anfang an klar, welche Wendung sie im Verlauf nehmen wird. Daher ziehe ich Bewertungspunkte ab, die allerdings durch teilweise geniale Dialoge und die, wie schon erwähnt, exzellente Darstellung Eastwoods wieder hinzuaddiert werden. Außerdem, auch wenn klar war, dass Eastwood sich zu einem guten Charakter entwickelt, so war (mir zumindest) nicht klar, dass er zu einem solch tragischen Helden würde. An dieser Stelle hat es der Film doch tatsächlich beinahe geschafft, mir die Tränen in die Augen zu schießen. Ich denke 9 von 10 Punkten sind durchaus angebracht.
    Kino:
    Anonymer User
    4,0
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Mit Spannung erwartet wurde der neue Streife der lebenden Legende Clint Eastwood.

    4 Jahre nachdem dieser zuletzt in Million Dollar Baby vor der Kamera stand, so besetzt

    Eastwood bei seinem aktuellen Streifen neben der Regie noch die Hauptrolle selbst.

    Wie eine Altersweisheit eines erfahrenen Mannes kommt dieser Film daher, mit dem sich

    der 78 Jährige tatsächlich nochmal selbst übertrifft. Einnahmen von 30 Millionen Dollar

    alleine am Eröffnungswochenende gab es für einen Eastwood Film noch nie. Doch diese

    sind durchaus verdient. Zu sehen gibt es schauspielerische Perfektion kombiniert mit

    einer gradlinigen Geschichte für deren Ausarbeitung Nick Schenks Drehbuch eine optimale

    Vorlage bietet.







    Die Geschichte steigt ein bei der Beerdigungsfeier der Frau von Hauptfigur Walt

    Kowalski (Clint Eastwood).

    Der Koreakriegsveteran hat jedoch nicht viel übrich für das Verhalten seiner Familie,

    sowie die Predigt des eifrigen Father Janovich (Christopher Carley).

    Mit seiner aufgezwengten Opferrolle kommt Kowalski nicht klar.

    Diese wird vorallem deutlich, als nach und nach in recht ungestümer Weise die Interressen

    von Walts Umfeld klar werden.

    Wichtig ist Walt vorallem sein Besitz. Anderen Menschen begegnet er vorwiegend mit

    ablehnender Verachtung. Sein Haus in der Detroiter Vorstadt verteidigt

    er genauso enthusiastisch wie seinen Ford Gran Torino, den der junge Asiate

    Thao (Bee Vang) ihm zu stehlen versucht, um sich für die Gang seines Cousins zu

    profilieren.

    Als Walt Kowalski diesen jedoch näher kennenlernt geht dessen anfängliche

    Ablehnung verloren.

    Trotzdem kommt es zur Eskalation der Gewalt...









    In Gran Torino sind klare Aussagen erkennbar.

    Im Mittelpunkt stehen Themen wie Bandenkriminalität, Ghettobildung und der

    amerikanische Umgang mit Waffen und Gewalt.

    Die Trommelwirbel beim Griff zum Gewehr sind exemplarisch für Walt Kowalskis

    militärische Weltansichten.

    Durch Beleidigungen jeglicher Art macht dieser nicht nur seine Selbstherrlichkeit,

    sondern auch seinen zum Rassismus überzogenen Nationalstolz zur offenen Angriffsfläche.

    Politische Korrektheit geht Eastwood dabei sprichwörtlich "am Arsch vorbei".

    Doch der Film zeigt, dass es auch anders geht.

    Während der Rentner zu Beginn des Filmes eine tiefste Abneigung, gegen sein Umfeld hegt

    so wird im späteren Verlauf, die Entwicklung einer Freundschaft beschrieben, die

    unabhängig der Herkunft aufzeigt, dass es die Persönlichkeit ist, die im Mittelpunkt

    steht. Diese Entwicklung geht so weit, dass Walt am Ende das größte Opfer bringt.





    Offensichtlich ist jedoch, dass Eastwood an Selbstinszenierung nicht gespart hat.

    Die komplette Handlung dreht sich um das Leben der selbstgespielten Hauptfigur.

    Doch er hat auch allen Grund dazu, denn die schauspielerische Umsetzung ist

    einzigartig und unterstreicht Clint Eastwood's Legendencharakter.

    Es ist kaum Vorstellbar, dass ein anderer Schauspieler den verbitterten Rentner

    besser hätte treffen können.

    Ein einziges Grunzen und einmal auf den Boden gespuckt. Kaum zu glauben, wieviel

    pure Verachtung solch simple Gesten in sich tragen können. Diese werden jedoch

    perfekt herausgearbeitet. Wenn Blicke töten könnten...

    Das die Laute des Synchronsprechers mit denen Eastwoods aus der amerikanischen

    Originalversion mithalten können ist schwer vorstellbar.

    Auch die anderen Schauspieler sind passend gewählt und machen ihren Job gut.

    Niemand wirkt gekünstelt, was für die Athmosphäre des Films sehr wichtig ist.





    Realismus ist der Grundgedanke.

    Alles ist darauf ausgelegt, dem Zuschauer nicht den Eindruck eines Filmes, sondern

    vielmehr ein Spiegelbild der Welt zu zeigen.

    Die Kamera ist kreativ, jedoch unspektakulär und zeigt kaum Einstellungen, die ein

    menschlicher beobachter aus seiner begrenzten Perspektive nicht auch hätte schildern

    können.

    Aufgebrochen wird dies nur durch die heroische Darstellung der Hauptfigur.

    Auf musikalische untermalung wird fast komplett verzichtet.

    Stattdessen überzeugt die schnörkellose Vertonung von Umgebungsgeräuschen mit ihrer

    simplen Genialität. Dies verhindert zwar Hollywoodreife überreitzung von Gefühlen,

    kann jedoch bei einigen Zuschauern auch zum Eindruck von Eintönigkeit führen. Um

    Unterhaltungskino handelt es sich nicht.

    Dieser Linie bleibt Eastwood jedoch nicht ganz treu.

    Zum Ende nimmt der musikalische Anteil zu. Ob dies die Wende vom radikalen Rassisten

    zum Gefühlsmenschen besiegeln soll, oder einfach nur die kommerzielle Verträglichkeit

    sichert ist fraglich.

    Da werden doch tatsächlich noch ganz unbesinnt romantische Motive durchgerattert, als

    stände dies nicht im Kontrast zum Rest des Films.

    Mehr Kälte am Ende hätte nicht geschadet.

    Dieser stilistische Ausrutscher bleibt jedoch der einzige Mangel.





    Abschließend kann man sagen, dass Clint Eastwood erneut einen tollen

    Film geliefert hat.

    Gran Torino regt zum Denken an. Die Schauspielleistungen allein sind schon sehenswert.

    Es handelt sich jedoch nicht um Unterhaltungskino. Wer auf Action und Abwechslung

    hofft wird trotz Bandenkrimminalität von der Routine im Film aufgefressen.

    Wer gerne mitdenkt und keine Scheu vor einem beispiellosen Wortschatz hat ist

    in der Pflicht, sich diesen Film anzusehen.

    Kino:
    Anonymer User
    4,5
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Es wird deutlich: nach seinem brillianten Film "Der fremde Sohn" als Regisseur zeigt sich Clint Eastwood auch vor der Kamera einfach überzeugend und als klasse gespielten Charakter. Als alter Kriegsveteran kann er sich mit dem heutígen Bild der Gesellschaft garnicht anfreunden, doch im laufe des Films werden wir Zeugen einer erstklassigen Wandlung. Einfach sehenswert!
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Sehr guter Film, von Anfang bis zum Ende einfach nur GUT.

    War sehr begeistert,über den Inhalt und der schauspielerischen Leistung der gesamten Darsteller.

    Obwohl Clint schon so alt geworden ist,kann er noch wie man in diesem Film gesehen hat, sein bestes geben!Kann nichts negatives über diesen Film sagen!Einfach nur toll!Schaut euch diesen Film einfach selbst mal an!Nur zu empfehlen.

    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Eine Glanzleistung des kompletten Teams.

    Die musikalische Untermahlung, sowie die schauspielerische Leistung und die Kameraführung machen diesen Film zu etwas ganz besonderem.

    Die Geschichte fesselt den Zuschauer bis zum Schluss an den Kinosessel und auch nach dem Ende bleibt etwas haften, dass den ganzen Abend bleibt.



    Prädikat: Sehr zu empfehlen
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Ein grandioser Film der Widersprüche, der harten Schale mit weichem Kern, des Veterans auf der Suche nach einer Familie...Meiner Meinung nach der bisher beste Eastwood! Danke Clint für diesen tollen Film!



    10/10 Sternen Dungerly
    Kino:
    Anonymer User
    4,5
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschliessen. Dieser Mann ist eine lebende Legende vor und hinter der Kamer. Gran Torino ist mit Abstand der Beste Film, den ich seit längerem gesehen habe. Alleine die sarkastischen Sprüche(die man von Clint aus den DirtyHarry Reihen oder Italo Western kennt)sind es wert sich diesen Film anzusehen. Einfach klasse !
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Ein Muss! Einfach super der Film!!!
    Kino:
    Anonymer User
    4,5
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Walt Kowalskis Mundwinkel sind auf Kinnhöhe verankert: die Frau des pensionierten Koreakriegsveteran ist verstorben, seine Nachbarschaft in einer Vorstadtsiedlung von Detroit widert den knurrigen Rassisten an, besteht sie doch beinahe nur noch aus Asiaten, ausländischen Autos und Ganggewalt. Walt, selbst polnischstämmig, sieht die Ideale Amerikas Tag für Tag den Bach runtergehen. Eines Abends schlichtet er mit dem Gewehr im Anschlag einen aufkeimenden Krawall, als eine gewalttätige Gang den jungen Thao aus dem Nachbarhaus auf ihre Seite bringen will. Die aufgeschlossene Sue ist es schließlich, die den verbitterten alten Mann auftauen kann, der nun Thao mit seiner rauen Art unter seine Fittiche nimmt – mit verheerenden Folgen…

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    Für Schauspieler ist der Schritt nach dem größten meistens der unsicherste und gefährlichste und endet nicht selten in einem verschreckten Hechtsprung zurück. (Einstige) Kassenmagneten und Superstars wie Harrison Ford, Bruce Willis oder Sylvester Stallone kehren nach reihenweise Misserfolgen und Stagnation zu ihren Idealtypen zurück, werden nach Jahren noch einmal zu Indiana Jones, John McClane oder Rocky Balboa, wollen am Ruhm ihrer berühmtesten Figuren noch ein letztes Mal teilhaben. Clint Eastwood hätte das eigentlich nicht nötig, zumindest nicht aus den selben Gründen, aus denen die vorgenannten Herren noch einmal die Peitsche schwingen, langsam sterben und die Fäuste fliegen lassen. Auch Eastwood schuf in den 1960ern und 70ern unvergessliche Typen, den schweigsamen Revolverhelden in diversen Western, den harten gewaltbereiten Cop in „Dirty Harry“. Ebenfalls Rollen, zu denen Eastwood immer wieder zurückkehrte (unter dem Titel „The Dead Pool“ erschien 1988 der fünfte „Dirty Harry“), über die er allerdings mit Darstellungen wie im bitterironischen Abgesang auf den Gunslinger in „Erbarmungslos“ (1992) oder als romantischer Landschaftsfotograf nebst Meryl Streep in „Die Brücken am Fluss“ (1995) letztlich schauspielerisch hinauswuchs. Dies gelang ihm jedoch besonders eindrucksvoll hinter der Kamera, denn es ist der Regisseur Eastwood, der sich über die letzte Jahre mit gefeierten Meisterwerken wie „Mystic River“ (2003), „Million Dollar Baby“ (2004), „Letters from Iwo Jima“ (2006) und „Der fremde Sohn“ (2008) den Ruf als großer weiser Mann Hollywoods erwarb.

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    Mit „Gran Torino“ bringt Regisseur Eastwood nun ein letztes Mal die Ikone, das Image Eastwood zurück, doch (und darin zeigt sich die Größe dieses Mannes), er tut es nicht, um sich im Ruhm vergangener Tage zu sonnen. Vielmehr liefert Eastwood die ultimative Abrechnung und eine mutige Stellungnahme zu dem, was ihn einst populär gemacht hat. Ein Schlussakt, fern jeder Selbstverliebtheit, weit ab davon, Ausdruck des nicht wahrhaben Wollens des Alters zu sein. Eine keineswegs kalkulierte Rückbesinnung auf Bewährtes (selbst wenn „Gran Torino“ Eastwoods kommerziell erfolgreichster Film geworden ist), sondern das schließende Element eines Kreises, in dessen Mitte nun der Schauspieler Eastwood Platz auf seinem wohlverdienten Thron nimmt. Aber kann man es nun als Selbstverständlichkeit abhaken, dass der Film „Gran Torino“ diesem Anlass auch gerecht wird?

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    Auch wenn es einzelne Punkte gibt, hinter die man den Haken nicht unbedingt in schwungvoller Begeisterung und nur mit Bleistift setzt, so verdient sich „Gran Torino“ aber insgesamt doch den verschnörkelten Abschlusshaken in strahlend blauer Tinte. Die Story ist vollgestopft mit allen erdenklichen Klischees über asiatische Güte, schwarzes Ghettogehabe und weiße Wannabes und Walt Kowalskis Wandlung vom Fremdenhasser zur Vaterfigur geschieht nicht nur allzu abrupt, sie ist auch keinen zelluloidstreifenbreit originell und findet sich sehr ähnlich nicht nur in Eastwoods eigener Performance aus dem Box-Drama „Million Dollar Baby“. Kowalski als Figur hingegen ist ein echtes Erlebnis. Schon in der ersten Szene, in der Kirche während der Trauerfeier für seine Ehefrau, hält er sich nicht mit Besinnung oder gar Tränen auf, sondern spießt mit argwöhnischen Blicken seine herumkaspernden Enkelkinder auf, presst grimmige Urlaute aus den Mundwinkeln und jede einzelne Falte scheint den Menschen um ihn die Luft zum Atmen rauben zu wollen.

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    »We used to stack fucks like you five feet high in Korea«, »Relax, zipperhead«, »Good day, pusscake«, »You're wrong, eggroll«. Kaum ein Satz, den Walt nicht mit abwertenden Beleidigungen zuckert und dabei macht er keinen Unterschied zwischen Schwarzen, Weißen, Asiaten, Italienern, Iren, Söhnen, Schwiegertöchtern oder Geistlichen wie dem eifrig bemühten Pater Janovich, der Walt nur zu gerne die Beichte abnehmen würde, um ihn von seinen Dämonen zu befreien. »I think you're an overeducated 27-year-old virgin who likes to hold the hands of superstitious old ladies and promise them everlasting life. I confess that I have no desire to confess.« Sein Sohn fährt einen ausländischen Wagen, will ihm Altersheime schmackhaft machen, zum Geburtstag bekommt er eine Greifhilfe und ein Telefon mit riesigen Tasten. Für all das hat Walt nichts anderes, als ein angewidertes Schnauben und Grunzen übrig, seine Hündin Daisy akzeptiert er als einzige Instanz neben sich.

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    Mit den Vang Lors, einer Hmong Familie, die vor kurzer Zeit im Nebenhaus eingezogen ist (»How many swamp rats can you get in one room?«), trifft Walt aufeinander, als der zurückhaltende Thao zwecks Aufnahme in die Gang seines Cousins Walts heißgeliebten 1972er Ford Gran Torino Sport stehlen soll. Wenig später ‚rettet‘ Walt Thao vor der Gang, obwohl er nur sein Grundstück verteidigen will (»Get off my lawn!«) und bringt die selbstbewusste Sue vor ein paar zudringlichen Posern in Sicherheit. Die größtenteils aus Hmongs bestehende Nachbarschaft überhäuft ihn mit Geschenken und Walt lässt sich an seinem ernüchternd verlaufenen Geburtstag zu einem Fest bei den Vang Lors breitschlagen. Tatsächlich entdeckt er Gemeinsamkeiten zwischen sich und den verhassten Einwanderern und als Thao zur Wiedergutmachung des geplanten Autodiebstahls Walt seine Dienste anbietet versucht der abgebrühte Alte einen harten Kerl aus ihm zu machen.

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    »Sounds like you know a lot more about death than you do living« sagt Pater Janovich bei einem Kneipengespräch zu Walt. »Maybe so, Father«, antwortet er. »Maybe so.« Wieviel und was auch immer Walt darüber weiß, Eastwood jedenfalls spielt die Figur mit einer Menge Leben, wenn auch zutiefst verbittertem und von Hass und Groll geprägtem. Hier und da gerät die Figur an den Rand der Überzeichnung, wirkt in einigen schattendominierten Einstellungen mit ihrer bedrohlichen Haltung beinahe wie einem Slasher entronnen und wenn Eastwood Augen und Mund zu Strichen zusammenpresst, sein Gesicht zu scharfkantigem Granit wird und er dann ein Knurren hervorpresst ist dies beinahe so etwas wie das lebensverachtende Gegenstück einer Jim Carrey-Grimmasse. Doch wenn man ihn liebevoll über seine Frau sprechen hört, deren Liebe ihn den Hass nicht hat überwinden und die Dinge, die ihm im Koreakrieg wiederfahren sind, nicht hat vergessen lassen, und sich eben an jene Ereignisse die Erinnerung in seine Worte und seine Augen schleicht, wenn er als letzter Hüter der durch Krisen und Misswirtschaft zerrütteten Werte auf seiner Veranda sitzt, dann ist dieser Walt Kowalski auch ein melancholischer und trauriger Mann, den Eastwood nicht weniger ausdrucksstark einzufangen und zu spielen versteht.

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    Obwohl die Story von „Gran Torino“ nur auf oberster Ebene und auch recht überraschungsfrei passiert, ist Eastwoods gewohnt apodiktische Inszenierung, die keinen Zweifel daran zulässt, ob irgendeine Szene anders hätte gestaltet, gespielt oder geschrieben werden müssen, das auf wenige, aber die wichtigsten Funktionen ausgelegte Kontrollboard des Films. Der Rhythmus stimmt, Eastwood rafft, beruhigt und strafft die Handlung stets im richtigen Moment, gemeinsam mit Kameramann Tom Stern, der seine Filme seit "Blood Work" (2002) bebildert, bildet Eastwood ein bildsprachlich untrügliches Duo. Die Musik von Sohnemann Kyle Eastwood und Michael Stevens erklingt nicht oft und nicht einmal unbedingt einprägsam, wird aber bei Ertönen zum klanglich feinen Hintergrund der jeweiligen Momente. „Gran Torino“ erzählt damit eine im positiven Sinne schlichte Geschichte auf einwandfreie Weise, deren politische Unkorrektheit sie zudem ungekünstelt und natürlich wirken lässt, da hier weder Tabubrüche provoziert werden, noch pietistische „eigentlich wollen wir ja niemandem wehtun“-Zurückhaltung herrscht.

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    »What the hell does everybody want with my Gran Torino?« fragt sich Walt und während die Frage in Bezug auf sein Auto von PS-Fans sicher auch zu beantworten ware, fällt sie beim Film „Gran Torino“ auf jeden Fall eindeutig aus: man will ein weiteres Eastwood-geprägtes Meisterwerk und spätestens mit der grandios bitteren Schlusspointe bekommt man es auch. Eastwood führt seinen Mythos als Schauspieler zu einem konsequenten, aber gerechten Ende, das sich zwar abzeichnet, aber dennoch berührt und ihm einen würdigen Abgang von seiner Arbeit vor der Kamera verschafft. Allein diesem natürlich mit wenigstens leichter Wehmut verbundenen Gedanken wegen wird "Gran Torino" seinen besonderen Platz in der Karriere Eastwoods sicher haben, wobei man zugeben muss, dass dies ohne diese außerordentliche Note vom Film selbst ausgehend möglicherweise nicht der Fall gewesen wäre.

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    Kompletter Blog siehe: http://christiansfoyer.wordpress.com/2010/02/22/review-gran-torino/
    Kino:
    Anonymer User
    4,5
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Dass Clint Eastwood ein großer Schauspieler ist, hat er in den letzten Jahrzehnten oft genug bewiesen. Aber was dieser Mann mit Mitte siebzig als Regisseur leistet,sucht in Hollywood seinesgleichen.Ein Film zwischen Drama und Action, mit einem ordentlichen Schuß Humor. Ein Muß für jeden Film-Fan. Ansehen und geniessen.........
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