Nun hat auch die Filmreihe ihr Ende gefunden, mit sehr vielen Höhepunkten, aber auch einigen kleinen Schwächen.
Das Finale von Harry Potter ist brilliant, actionreich, emotional und spannend. Der Anfang ist noch recht gemächlich, weiß aber durch eine tolle Atmosphäre zu begeistern. Dazu gehören die Gespräche zwischen Griphook und jene mit Mr. Ollivander. Das Eindringen in Gringotts wurde gekonnt umgesetzt und bringt Spannung ins Geschehen. Schon kurz darauf wird man mit imposanten Szenen beschenkt, sei es eine wilde Achterbahnfahrt durch die Verliese, sich vervielfachenden Gold,-becher,-teller,-münzen und einem sich nach Freiheit sehnenden Drachen. Ging alles plötzlich ganz schön schnell, bringt aber den gewissen Schwung in den Film. Zügig gelangen die 3 Helden nach Hogwarts, wo sofort ein Höhepunkt den Nächsten jagt. Dazu gehört jener, wenn Voldemort beginnt zu der Zaubererwelt zu sprechen. Anfangs gibt es Schreie, das Bild verändert seine Farbe in noch kühlere und düstere Töne und die hohe Stimme Voldemorts ertönt in der Luft. Ein wirklich schaurig schöner Moment.
Auch ein Highlight war, wie sich die riesige Kuppel, aus Schutz,- und Verteidigungszauber über das Schloss legt. Es ist einfach beeindruckend und auch beängstigend zugleich, da es auf die bevorstehende, endgültige Schlacht aufbaut und vorbereitet. Dann, wenn die Schutzzauber gebrochen und zerstört werden und die Schlacht immer näher rückt, wird die Spannung, selbst mit dem Wissen anhand des Buches, um einiges höher geschraubt. Es folgen tolle, spannende und emotionale Momente. Es gibt ein Wiedersehen der Kammer des Schreckens, die leider am Computer entstanden ist. Dies ist aber nicht weiter schlimm für den Gedsamteindruck des Films! Die Schlacht an sich, ist ordentlich inszeniert. Das was man geboten bekommt ist spannend und actionreich. Nur leider zu kurz. Dies ist mein Hauptkritikpunkt. Auch wenn es im Buch nur aus der Sicht von Harry spielt, wurde hier noch weniger auf das, was um Harry passiert, Wert gelegt. Der Film hat gerade mal eine Länge von 2 Stunden. Da wären 15 bis 20 Minuten sicher noch drin gewesen. Eine ausführlichere Ausarbeitung der Schlacht hätte dem Film ganz klar noch mehr Intensität dazugegeben. Aber das, was den Film als einen der emotionalsten Teil der Reihe macht, ist zum Einen, dass es das Ende ist und zum Anderen Severus Snape bzw. Alan Rickman. Er trägt dazu bei, dass ab der zweiten Hälfte, der Film um einiges bedrückender, emotionaler und trauriger wird. Das Ableben bekannter und lieb gewonnener Charaktere wird aber auch hier nur nebenbei erwähnt, erzielt trotzdem seine Wirkung, wäre aber besser geworden, hätte man, wie schon erwähnt, der Schlacht aus dem Buch ein wenig mehr Treue erwiesen.
Und doch werden diese Szenen mit noch viel stärkeren und sehr gefühlvoll inszinierten Momenten ausgeglichen.
Der Gang zum Wald, die Wiederkehr einiger Bekannten und die Gegenüberstellung zwischen Gut und Böse sind einige Gänsehautmomente wert.
Szenen im Jenseits (King's Cross) sind Anfangs etwas seltsam, auch schnell vorüber, doch sicher ebenfalls gelungen und eine willkommene Abwechslung zum Ganzen Drunter und Drüber, der vorangegangen Stunde.
Kurz vor Ende findet ein rasanter Kampf zwischen Harry und Voldemort statt. Ich hätte mir mehr Dialogwechsel zwischen den Beiden gewünscht, doch so kurz es auch scheinen mag, es ist einfach episch, wie sie quer durch Hogwarts rennen, kriechen und fliegen. Sogar Spannung kommt auf, bevor der letzte, endgültige Zauberspruch gegen den dunklen Lord trifft. Aber ein auf den Boden krachender Voldemort hätte es auch getan. Nicht so ein Staubgeflirre!
Trotzdem, es ist geschafft. Drei Helden stehen auf der Brücke und schließen die Augen, hinter ihnen ein ziemlich mitgenommenes Schloss und die gerade aufgegangene Sonne. Man könnte meinen, dass dies doch das perfekte Ende für den Film sei.
19 Jahre später funktioniert trotzdem. Wenn die alte und bekannte Musik ertönt und zum letzten Mal der Zug am Gleis 9 3/4 steht, um junge Hexen und Zauberer nach Hogwarts zu bringen und dazu drei vollkommen zufriedene Gesichter (ob nun alt aussehend oder nicht) ihren Kindern zusehen, wie Sie in den Zug einsteigen, ist das ein Gefühl von Freude, Nostalgie, aber auch Trauer und einem Anflug von Bedrückung.
Wenn man mit der Geschichte Harry Potter's aufgewachsen ist und nun einfach mal das endgültige Ende miterlebt, ist das eben schön aber auch traurig. Nach über 10 Jahren, nachdem man anhand von Harry Potter lesen lernte und jedes bzw. jedes 2te Jahr auf den neuen Streifen wartete und eine Zeit lang ein vollkommen verrückter Freak war, ist nun Schluss. So etwas wird es wohl nicht mehr so schnell wieder geben. Auch wenn dieser letzte Teil Schwächen beinhaltet, so wie es viele Filme außerhalb des Potter-Universums besitzen,.. ist er ein fantastisches, berührendes und schönes Ende einer wunderschönen Zeit meiner Kindheit.