Eins vorneweg: Ich war und bin riesiger Fan des A-Team, bin quasi damit aufgewachsen :) Deshalb war ich auch sehr gespannt auf die Umsetzung des Themas in einem Film.
Was soll ich sagen? Meine Erwartungen wurden erfüllt. Vor allem deshalb, weil ich in einem A-Team-Film alles, aber auch alles erwarte außer einem: Realismus.
War denn die Serie jemals realistisch? Wie viele Menschen sind damals den Serientod gestorben? Also ich kann sie an einer Hand abzählen. Und das trotz Dauerbeschuss aus kürzester Distanz mit allen möglichen automatischen oder halbautomatischen Waffen. Dazu noch der Umbau verschiedenster fahrbarer Untersätze zu wahren Panzern und das in einer Zeit und mit Mitteln, die selbst einen MacGyver vor Neid erblassen lassen.
Mit anderen Worten: wirklich realistisch war diese Serie nie, ein realistischer Film hätte meiner Meinung nach den Mythos des unbesiegbaren A-Team deshalb auch etwas beschädigt.
Die Besetzung ist ebenfalls gut gewählt. Klar, ein Schauspieler des Kalibers eines Liam Neeson ist natürlich unterfordert...aber nichts desto trotz verkörpert ist er ein ein toller Hannibal. Ich könnte mir im Moment echt niemanden vorstellen, der besser gepasst hätte.
Faceman macht seinem Namen alle Ehre, der Mann ist ein echter Hingucker. Und was er von seinen Machoallüren hat, bekommt er durchaus zu spüren. Dennoch wird er von Bradley Cooper sehr augenzwinkernd und charmant dargestellt.
Auch Sharlton Copley gibt einen durchweg glaubhaften Murdoch, dessen Tanz auf dem Seil zwischen Genie und Wahnsinn auch Dwight Schultz nicht besser verkörperte. Mit einem Blick auf den Verlauf der Serie lässt sich außerdem feststellen, dass erst gegen Ende seine Genialität überwiegt. So muss er, anders als in den ersten Staffeln, nicht vor jedem Auftrag aus dem Irrenhaus geholt werden. Deshalb ist die Darstellung des Captain mit seiner Entwicklung durchaus konsequent.
Schließlich bleibt B.A., dessen Darstellung durch Quinton Jackson der von Mr. T in nichts zurücksteht. Natürlich ist er schauspielerisch dem gesamten restlichen Ensemble nicht mithalten kann; aber das konnte Mr. T auch nicht. Dennoch wird der Charakter des B.A., seine leichte Reizbarkeit, sein Aufbrausen und seine grundlegende Ehrlichkeit glaubhaft verkörpert. Eine natürliche Veranlagung vielleicht?
Der running gag mit der Flugangst spielt im Übrigen die ganze Serie hindurch eine so wichtige Rolle, dass ein Weglassen im Film schlichtweg nicht möglich gewesen, ja gar ein Affront gewesen wäre.
Die Auswahl der Hauptdasteller also durchaus gelungen, was man von anderen (vor allem Biel) nicht unbedingt bahaupten kann. Grundsätzlich sind die Rollen aber durchweg gut besetzt.
Der Ausgang der Handlung unterscheidet sich natürlich grundsätzlich von der Serie, es konnte sich nicht mehr um Vietnamkriegsveteranen handeln. Da es Amerika an Kriegen allerdings nicht mangelt (ob das jetzt ein glücklicher Umstand ist sei dahingestellt), wurde schnell ein Ersatzkonflikt ausfindig gemacht. Die Geschichte an sich folg jedoch den ganzen Film hindurch einem roten Faden, hält sogar die ein oder andere Überraschung bereit und ist im Großen und Ganzen plausibel.
Mein Fazit: Ein kurzweiliger, herrlich unrealistischer und natürlich nicht ernstzunehmender Kinospaß, der einem A-Team-Fan gefallen kann.