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    Dune
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    Cursha
    Cursha

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    5,0
    Veröffentlicht am 6. Mai 2022
    Wo fängt man bei einem Film wie „Dune“ an? Bei einem Epos, auf das ich nur zu lange warten musste. Der Ausgangsstoff „Der Wüstenplanet“ von Frank Herbert empfinde ich als absolut großartig und versprühte beim Lesen pure Freude, da ich mich mit großer Leidenschaft in der Welt von Arrakis verloren habe. Nach dem ersten gescheiterten Versuch von Alejandro Jodorowsky war ich mehr als enttäuscht von der ersten Verfilmung des Romans, die 1983 unter der Regie von David Lynch in die Kinos kam. Man erkennt dem Film zwar durchaus seine Ambitionen an, dennoch krankte es an zu vielen Stellen, zuletzt auch an der viel zu kurzen Laufzeit, die dem opulenten Wälzer nicht einmal ansatzweise gerecht wird. Nun steht Denis Villeneuve Lynch in nichts nach und auch er hat sich in den letzten Jahren seine Lorbeeren mehr als verdient, doch würde das Projekt nun endlich gelingen? Ein ganz klares Ja! Und wie!
    Kurz zum Inhalt: Der Film handelt vom Wüstenplaneten Arrakis, der auch unter dem Namen Dune bekannt ist. Dort wird eine wertvolle Droge abgebaut, das Spice, welches die Raumfahrergilde benötigt. Das Haus Atreidis löst dort im Namen des Padischah-Imperators die Harkonnen ab und soll über den Planeten regieren. Währenddessen plagen den Sohn des Herzogs, Paul, immer wieder Träume und Visionen, die ihn womöglich zu höherem berufen.
    Man merkt dem Film an, dass „Dune“ ein Herzensprojekt von Denis Villeneuve ist. Der Kanadier hat sich nicht zu unrecht in den letzten Jahren einen Namen gemacht als Genie hinter Filmen wie „Die Frau, die singt“, „Sicario“, „Arrival“ oder (einem meiner 10 Lieblingsfilme) „Blade Runner 2049“. Villeneuve ist ein Mann mit Vision und klarer Handschrift, die er nun zur Blüte ausspielen darf. Den all die Fehler, die einst Lynch machte, sind nun ausgemerzt. Dies beginnt alleine an der Tatsache, dass der Film nur die erste Hälfte des ersten Romans erzählt und dennoch eine stolze Laufzeit von über zweieinhalb Stunden aufweist, die im Kino aber wie im Fluge vergehen. So wird er dem Stoff in vollster Weise gerecht. Dabei schafft es Villeneuve, den Plot zu erzählen und währenddessen die Exposition vernünftig zu verpacken, ohne das diese aus dem Film herausreißt. Gleichzeitig lässt er aber auch vieles noch offen und entmystifiziert nicht zu Beginn das gesamte Universum. So bleiben zum Beispiel der Imperator, oder die Bene Gesserit noch im Hintergrund. Deren Absichten werden zwar schon offenbart, aber noch nicht final geklärt.
    Es entstehen ohnehin keinerlei Längen in dem Film und obwohl auch die Aktion sehr gezielt eingesetzt wird, entsteht keine Langeweile. Auch das Problem mit den Gedanken der einzelnen Figuren, die man im Buch sehr genau mitverfolgen kann und im Lynch Film wie ein Fremdkörper wirkten, werden hier besser gelöst. Vereinzelnd gibt es diese, doch diese werden oft Nonverbal gelöst. Darüber hinaus gibt es am Stoff selbst absolut nichts zu meckern. Inhaltlich wird das Werk dem Roman gerecht.
    Was mich zum überragenden Cast führt. An diesem ist bereits bemerkenswert, dass jeder einzelne Darsteller sein Ego hinten angestellt hat und sich einzig diesem Kunstwerk hingegeben hat. Den viele Stars haben schlicht nur sehr kleine Rollen, die in der Fortsetzung noch größer werden können. Dennoch ist sich niemand zu schade für seine Rolle. Seien es in Nebenrollen eine Charlotte Rampling (Melancholia) oder ein wundervoll fieser David Dastmalchian (The Suicide Squad). Ein Dave Bautista (Blade Runner 2049), der in seinen kurzen Szenen wiedereinmal beweisen darf, dass er ein großartiger Darsteller sein kann. Javier Bardem (No Country For Old Man) und Zendaya (Spiderman), die ebenfalls noch eher zurückhaltend sind, aber genau so imposant. Oder ein Josh Brolin (Sicario) und Jason Momoa (Game Of Thrones), die Beide mit Charme und Charisma überzeugen können. Stellan Skasgard (Verblendung) hingegeben gibt einen wundervoll, widerlichen, wie grausamen Baron Harkonnen, während Oscar Isaac (Ex_Machina) als Edler Herzog Leto perfekt besetzt ist. Herzstück des Films sind aber ganz klar Timothée Chalamet und Rebecca Ferguson, die beide eine unglaubliche Leistung abliefern. Chalamet, den man spätestens seit seiner überragenden Leistung in „Call Me By Your Name“ zu den besten Jungschauspielern zählen muss, liefert eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Mit vielen Nuancen liefert er einen melancholischen, immer leicht depressiven Messias. Dabei passiert in seiner Mimik und Gestik einfach unglaublich viel. Gleiches gilt für „Mission Impossible“ Star Rebecca Ferguson, die als Lady Jessica, die beste Leistung ihrer Karriere gibt und auch ein heimlicher Star des Films ist.
    Und dann gibt es noch die Handarbeit. Beginnend bei dem Kostümen, die herausragend aussehen, bis hin zu den gigantischen Sets. Diese monumentalen Bauten lassen diese großen Stars winzig wirken und fressen die Leinwand wortwörtlich auf. Die viele Handarbeit macht sich hier auch bemerkbar. Jedes einzelne Bild wirkt wie ein Gemälde und die Kameraarbeit von Greig Fraser ist atemberaubend. Diese Bauten und Bilder sind auch der perfekte Beweis dafür dass Filme das Kino nötig haben und das ein solches Epos auch alleine auf die Leinwand gehört. Ich saß mehrfach mit offenem Mund, weiten Augen und einem großen Lachen im Kino, da der Film schlicht erschlagend ist, in seiner optischen Tiefe. Besonders wenn zum ersten Mal der berühmte Shai-Hulud zu sehen ist, ist das nicht nur pure Spannung, es ist an Wucht und Schönheit nicht mehr zu überbieten. Dazu werden die Bilder auch getragen von einem umwerfenden Soundtrack aus der Feder von Hans Zimmer. Dieser schafft hier, neben „Interstellar“ seinen wohl besten Soundtrack, der selbst eine ganz eigene hypnotische Kraft besitzt. Alleine für das Handwerk und die Bilder kann ich jedem Fan und auch Nichtfan von Sciencefiction empfehlen diesen Film zu sehen.
    Die Inspiration und der Einfluss von „Dune“, den der Roman im Laufe der Geschichte auf andere Werke hatte, kann man hier im Film sehr schön gespiegelt wieder sehen. Sei es „Star Wars“, „Alien“ oder „Game Of Thrones“. Die Parallelen und die Verweise sind offensichtlich und beweist welchen Einfluss dieses Werk auf die Geschichte hatte. Ich glaube sogar bestätigen zu können, dass Villeneuves „Dune“ nun für die Sciencefiction das ist, was „Der Herr der Ringe“ für die Fantasie war. Zudem wirkt dem Film auch immer noch eine aktuelle Note mit, die sich in er aktuellen Zeit, siehe amerikanische Außenpolitik, widerspiegelt. Hierdurch wirkt der Film auch heute noch wie ein aktuelles Abziehbild der Gesellschaft und obwohl es in einer weiten Zukunft spielt ist eine tagesaktuelle Kritik immer noch vorhanden.
    Und das Ende lässt mich nun ebenfalls mit freudigen Erwartungen zurück. Fantastisch getimet, bekommen wir die Fortsetzung quasi schon versprochen und es bleibt auch nur zu hoffen, dass der Film finanziell erfolgreich wird, damit dieses Epos zu Ende erzählt wird. Den uns erwartet ganz offensichtlich noch großes um den versprochenen Kwisatz Haderach!
    Kurz: „Dune“ ist genau das geworden was mir versprochen wurde und sogar mehr. Ein Epos, ein Stück filmische Geschichte. Ein möglicher Klassiker. Dank der grandiosen Vorlage von Frank Herbert und dem Genie eines Denis Villeneuve, erwacht durch einen herausragenden Cast, einem betäubenden Score und Bilder größter Schönheit, die Welt von Arrakis zum Leben und zieht mich Tief in den Bann des Shai Hulud. Ein überragendes Meisterwerk, welches uns in der aktuellen Zeit die Notwendigkeit und Magie des Kinos in seiner gesamten Pracht vor Augen führt!
    Riecks-Filmkritiken
    Riecks-Filmkritiken

    27 Follower 212 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 12. September 2021
    Die große Frage, die seit langer Zeit alle Fans des DUNE-Universums quält: Wird es Villeneuve schaffen die verkorksten Anfänge von Lynch in die Vergessenheit zu schicken und mit einem beeindruckenden Team und Cast ein neues Meisterwerk hinzulegen? Trotz meiner Vorbehalte und meiner noch immer nicht 100%igen Überzeugung, bleibt doch nur eine Antwort möglich: JA. Neben dem visuellen Spektakel, dass uns geliefert wird, hat Hans Zimmer mal wieder bewiesen, dass er einfach der größte Filmmusik-Komponist ist, den es gibt. Villeneuve schafft es zudem trotz eines ziemlich langsamen Pacings - was schon daran erkennbar ist, dass er in 20 Minuten mehr Spielzeit als bei Lynch, gerade einmal die Hälfte der Geschichte erzählt – ein äußerst ungewöhnliches wissbegieriges Gefühl erzeugen, dass uns redlich darauf warten lässt, dass wieder etwas Beeindruckendes zu sehen ist. Damit hat er es geschafft einen Film zu erzeugen, der ähnlich wie der erste Herr der Ringe Teil oder das entsprechende Hobbit-Pendant relativ wenig großes Spektakel bietet und trotzdem eine Handlung und ein Gefühl aufbaut, die beide nach mehr schreien. Auch wenn der Film als Solo-Film durchaus noch ausbaufähig wäre, ist schon jetzt erkennbar, dass viel Potential für die gesamte Reihe darin steckt. Und obwohl nachdem Film meine Begeisterung sich in Grenzen hielt, war doch sofort klar, dass ich unbedingt die Fortsetzung sehen möchte. Zudem hadere ich dieses Mal extrem mit der Bewertung, doch ist die nun veranschlagte doch durchaus gerechtfertigt.
    Übrigens: Wenn ihr Star Wars – Fans seid, dann werdet ihr auf jeden Fall eure Freude mit Dune haben! Viel Spaß also im Kino.

    Die gesamte Kritik gibt es auf https://riecks-filmkritiken.de/dune
    BrodiesFilmkritiken
    BrodiesFilmkritiken

    11.076 Follower 4.944 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 11. September 2021
    Es wird auch Menschen wie mich geben: Menschen die in diesen Film gehen und ihn für sich sehen, ohne die Bücher oder irgendwas von den Vorlagen zu kennen und damit leben müssen daß alle Figuren, Orte und Begebenheiten epische Hintergründe haben die man selber nicht kennt. Bleibt dabei überhaupt was übrig? Durchaus. Aber eben ein sehr sperriges Teil welches vor allem in der ersten Hälfte ein sehr langsames Tempo angeht und eine komplexe Story mit politischen Intrigen und verzwicksten Zusammenhängen. Ebenso aber eine kongenial gezeigte, eigene Welt die gleichermaßen technisiert wirkt wie auch altmodisch und eine geniale Darstelleriege. Und den Sound: neben einigen großen Bildern ist dies eine fast körperliche Filmerfahrung die einem einen unglaublichen Sound in die Ohren pustet. Manche Darsteller die in der Werbung aufgefahren werden haben im Film zwar nur lange Cameos, aber das macht nichts: der Film biedert sich nicht bei der Zugänglichkeit an und fordert – aber kann dem offenen oder kundigen Zuschauer auch eine menge liefern.

    Fazit: Audiovisuelles Kino an der Greze des Machbaren, inhaltlich fordernd und nicht leicht zugänglich!


    Videoreview von mir:https://www.youtube.com/watch?v=IuqMP30JRbo
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