"Dune" von Denis Villeneuve ist ein beeindruckendes filmisches Erlebnis, das vor allem durch seine visuelle und musikalische Gestaltung besticht. Hans Zimmers Soundtrack untermalt die epischen Bilder von Greig Fraser, die so kraftvoll und detailreich sind, dass man sie sich fast als Kunstwerk an die Wand hängen möchte. Die Weiten von Arrakis, die majestätischen Raumschiffe und die sorgfältig gestalteten Sets ziehen einen unweigerlich in die ferne Welt des "Dune"-Universums.
Die Schauspieler liefern durchweg eine solide Leistung ab. Timothée Chalamet bringt Paul Atreides glaubwürdig und mit einer gewissen Zurückhaltung auf die Leinwand, was gut zur inneren Zerrissenheit seiner Figur passt. Auch die übrigen Darsteller erfüllen ihre Rollen authentisch, ohne dabei zu stark in den Vordergrund zu treten. Die Kostüme, entworfen von Jacqueline West und Bob Morgan, tragen erheblich zur Atmosphäre bei und fangen die kulturelle Vielfalt der Welt von "Dune" überzeugend ein.
Ein wichtiger Aspekt, der sowohl die Stärke als auch eine Schwäche des Films darstellt, ist das Tempo der Erzählung. Villeneuve nimmt sich viel Zeit, um das komplexe Worldbuilding von Frank Herberts Roman zu etablieren. Diese detailverliebte Einführung in die Welt von "Dune" ist beeindruckend und notwendig, um die Zuschauer in die vielschichtige Geschichte hineinzuziehen. Doch während der Anfang sich diesem Worldbuilding intensiv widmet, beschleunigt der Film in den letzten Minuten plötzlich das Tempo. Hier wirkt es fast so, als ob man versucht, die Fülle des halben Buches in einer kurzen Zeitspanne abzuhandeln. Das führt dazu, dass einige wichtige Entwicklungen etwas zu schnell abgearbeitet werden, was den Abschluss etwas gehetzt wirken lässt.
Ein weiterer Punkt ist die Darstellung von Lady Jessica. Rebecca Ferguson liefert eine solide schauspielerische Leistung ab, aber die Art, wie ihre Figur im Drehbuch geschrieben ist, lässt sie oft weinerlicher erscheinen, als man es aus den Büchern kennt. In Frank Herberts Vorlage ist sie eine starke und entschlossene Frau, und diese Facette kommt im Film nicht ganz so zur Geltung, wie es wünschenswert gewesen wäre.
Insgesamt ist "Dune" dennoch ein sehr gelungener Film, besonders für diejenigen, die das Buch gelesen haben. Villeneuve schafft es, die Tiefe und Komplexität der Geschichte auf beeindruckende Weise zu visualisieren. Für Kenner der literarischen Vorlage würde ich dem Film 4 von 5 Sternen geben – er fängt die Essenz von Herberts epischer Erzählung gut ein. Für diejenigen, die das Buch nicht kennen, könnte der Film jedoch schwerer zugänglich sein. Ohne das Hintergrundwissen könnte das zügige Abhandeln der Handlung gegen Ende und die Länge von 155 Minuten mit den ausführlichen Raumschiff-Szenen etwas ermüdend wirken, was den Film dann eher auf 3,5 von 5 Sternen herunterzieht. Trotzdem bleibt "Dune" ein beeindruckendes Werk, das durch seine visuelle Kraft und atmosphärische Dichte überzeugt.