Ein durchaus sehenswerter Film, der allerdings größtenfalls durch die schöne und einfallsreiche Bilder überzeugt. Die Story wird dabei zur Nebensache und so ist es nicht überraschend dass die großen Emotionen ausbleiben.
Tim Burton... Ich bin schrecklich entäuscht! Was hast du nur aus dieser wundervollen Geschichte gemacht? - Ich vermisse total die zuckersüße, kindliche und möchte-gern-erwachsen handelnde Alice aus dem Buch. - Schade
Obwohl ich ein absoluter Fan von Tim Burton und Johnny Depp bin, war ich von Alice im Wunderland enttäuscht. Die Vorstellung, welche ich durch das Buch und die Zeichentrickserie aus den 80ern von der Welt der Alice hatte, wurde in Tim Burtons Film nicht annähernd transportiert. Die Bildern waren düster und beklemmend, zu wenig fantastisch und faszinierend. Und 3D? Kann ich nicht beurteilen, da ich mit dieser Technik nicht warm werde. Werd mir den Film nach dem Videothekenstart nochmal reinziehen. Vielleicht gefällt er mir dann besser.
Tim Burton setzt die 3D Technik meisterhaft ein um eine Welt zu schaffen, wie man sie so zuvor noch nicht gesehen hat, insbesondere die Raumwelten, wie z.B. Wälder und Gartenanlagen wirken phantastisch und überzeugend, aber auch Figuren wie die Tweedles, die Grinsekatze, die Armee der Karten usw. Figuren, wie die Rote Königin sind grandios dargestellt. Der Endkampf zwischen Alice und dem Drachen überzeugt, weil Alice, die in ihrem Traum eben auch nur ein einfaches Mädchen ist, den Drachen nicht durch Kampfkunst bezwingt, sondern den Moment, bei dem sie durch die Luft gewirbelt wird, zu ihren Gunsten nutzt. Es gibt genügend Szenen, die Shakespeare nicht hätte besser inszenieren können z.B. als die Rote Königin mit ihrem Herzbuben nach Outland verbannt werden soll, dieser den Tod aber stattdessen vorzöge als mit diesem Scheusal den Rest seines Lebens zu verbringen, die Rote Königin indessen erst jetzt erkennt, dass er sie nie geliebt hat. Die Vorlage von Carroll wird dramaturgisch weiterentwickelt, so dass die Geschichte einen klassischen Anfang-, Mitte- und Endteil hat. Alices Traum ist nicht nur Selbstzweck, sondern verhilft ihr auch in ihrem realen Leben klare Entscheidungen zu treffen und ihr Leben in die Hand zu nehmen. In sich also ein geschlossenes und von seiner Machart geniales Werk.