Neueste Kritiken: Frankenweenie - Seite 2

Ich habe Frankenweenie in 3D im UCI in der Sneak geschaut und teile die Filmstarts Kritik in keinster Weise. Hier ist offenbar jemand ein großer Tim Burton Fan. Mich persönlich hat bereits die in der Kritik erwähnte "Homage an alte Klassiker" zu Beginn des Films sehr genervt.

Ignoriert man den in der Kritik aufgeführten Background, hat man es mit einem sehr miesen Film zu tun. Disney tat gut, dem Film in den 80ern bereits eine Absage zu geben.

Technisch interessant, enttäuscht das Schwarz-Weiß-3D auf ganzer Linie. Ich habe mir während der Vorstellung durchgehend gewünscht, den Film entweder ohne 3D oder aber in Farbe zu sehen.

Es fällt durchgehend schwer, die Liebe des Kindes zu seinem hässlichen Hund nachhvollziehen können. Die Ja-Sager Eltern sind tot langweilig, einzig der Charakter des Naturkundelehrers gefällt, sonst sind die Charaktere aber so stark überzeichnet, dass eine Identifikation nicht möglich ist.

Die Story ist größtenteils Voraussehbar und birgt nur wenig Überraschungen.

Für ganz harte Fans des Genres und des Regiseurs könnte der Film durchaus interessant sein, allen anderen rate ich von Frankenweenie ab.

Wer den Trailer (wie ich) schon nicht so mochte, sollte zu Hause bleiben.

Vorsicht: Kein Kinderfilm

Tim Burton inszeniert nach "Corpse Bride" nun einen weiteren seiner Animationsfilme mit der etwas anderen Portion Charme. Dabei sind es vor allem wieder seine skurillen Charaktere und seine filmischen Querverweise, die seinem Film die Klasse verleihen.
"Frankenweenie" erinnert vor allem zu Beginn an die Ursprünge des Kinos samt Einleitung mit Victor's Film und dem schwarz-weiß Design an Hazanvicius' "The Artist". Doch schlägt sich Burton erwartungsgemäß auf die Seite seiner Außenseiter- Charaktere wie man sie schon aus "Corpse Bride" kennt.
Dabei fällt das Projekt erfrischend düster aus und auch die Charaktere zeigen mehr Frankenstein als Vorstandjungen in sich selbst. Doch muss man vor allem zum Ende hin sagen, dass sich Burton inszenatorisch eher an Horroklischees als an einen kindgerechten Umgang bemüht. Die letzte Szene hingegen erscheint dann aber doch stark konventionell vorhersehbar und widerlegt Burton's Stil widerum, ein Kunststück, dass er ärgerlicherweise auch schon in seinen Vorgängern "Alice im Wunderland" und "Dark Shadows" zum Besten brachte. Trotz dieser Widrigkeiten sprüht Burtons Werk voller frischer Ideen. Seine filmischen Zitate sind wie gewohnt stark, vor allem die Godzilla/Japaner – Szene ist verdammt lustig und die Dialoge unter den Kindern sind erheiternd düster und mit schwarzem Humor gefüllt.
Fazit: Mit "Frankenweenie" zeigt Ausnahmeregisseur Tim Burton einen weiteren mehr als soliden Animationsfilm voller irrwitziger Charaktere in charismatischem Schwarz-Weiß. Sein Werk ist nicht immer kindgerecht, aber stets wohl berechnet und wirkt über weite Strecken zu kalt als dass er wirklich tief berühren kann. Und dass braucht es schließlich, wenn er nicht sein Zielpublikum aus den Augen verlieren will.