Der Maler Marquard von Polheim (Guntram Brattia) steckt in einer tiefen existentiellen Krise. Eigentlich müsste die Verleihung des mit 100.000 Euro dotierten Paul-Gaugin-Preises so etwas wie der Höhepunkt seiner Karriere sein. Endlich wird ihm die Anerkennung zuteil, die ihm so lange verwehrt geblieben ist. Doch er hat innerlich schon mit seiner Kunst abgeschlossen, und so erinnert ihn die Ehrung nur an das, was er glaubt, für immer verloren zu haben.
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
4,5
hervorragend
Das Sichtbare und das Unsichtbare
Von Sascha Westphal
Das uvre eines Künstlers ist niemals abgeschlossen. Selbst nach seinem Tod ist es noch ständigen Veränderungen ausgesetzt. Es ist ein stetiges Wachsen und Wandeln. Dies gilt natürlich erst recht für das Werk eines noch aktiven Künstlers. Mit jeder neuen Arbeit erhält sein Gesamtwerk eine neue Facette. Zugleich gibt es da aber auch immer eine gewisse Beständigkeit. Kein Gemälde und kein Roman, keine Komposition und kein Film kommt aus dem Nichts. Jedes neue Werk steht in einem unaufhörlichen Dialog mit allem, was vorher war, und allem, was noch kommen wird. Aus ihm erwächst ein überaus komplexes Gefüge, einem lebenden Organismus durchaus vergleichbar, dessen Herz dieses so fragile Gleichgewicht aus Altem und Neuem, Wandel und Kontinuität, ist. So kann ein Künstler wie der Filmemacher Rudolf Thome sich mit jeder Arbeit wieder neu erfinden und sich doch zugleich immer treu bleiben. Seit me